Wir reisen wieder!

Zwar etwas eingeschränkt, da die internationalen Grenzen nach wir vor dicht sind, aber es gibt wohl Schlimmeres, als durch das frühlingshafte Griechenland zu tingeln. Und so erkunden wir ganz gemächlich das Land, in dem seinerzeit die Demokratie erfunden wurde…

Sonnenuntergangsstimmung...
Sonnenuntergangsstimmung...
wir genießen...
wir genießen...
Conny bäckt leckeres Osterbrot
Conny bäckt leckeres Osterbrot
Paralia Lagomadra - weißer Sand, türkisfarbenes Meer...
Paralia Lagomadra - weißer Sand, türkisfarbenes Meer...
...das ist Sommer in Griechenland!!!
...das ist Sommer in Griechenland!!!
Paralia Azapiko: eine Traumbucht für uns allein!
Paralia Azapiko: eine Traumbucht für uns allein!
unsere Haustiere wechseln in jeder Bucht...
unsere Haustiere wechseln in jeder Bucht...
traumhafte Lagunenlandschaft bei Vourvourou
traumhafte Lagunenlandschaft bei Vourvourou
Sonnenaufgang am Paralia Karidi
Sonnenaufgang am Paralia Karidi

Zwar etwas eingeschränkt, da die internationalen Grenzen nach wir vor dicht sind, aber es gibt wohl Schlimmeres, als durch das frühlingshafte Griechenland zu tingeln. Und so erkunden wir ganz gemächlich das Land, in dem seinerzeit die Demokratie erfunden wurde…

Die „Chalkidiki“

Drei schlanke Finger recken sich vorwitzig in die tiefblauen Gewässer der nördlichen Ägäis, ziehen schon seit Jahrtausenden die Menschen an, sich an ihren Gestaden niederzulassen. Geschützt von undurchdringlichen Wäldern, die sich an die schroffen Berghänge klammern, entstehen winzige Ansiedlungen in von Wind und Wetter weitgehend geschützten Buchten. Mangels passierbaren Wegen bleibt die Besiedelung jedoch überschaubar.

Erst Anfang des 4. Jh. v. Chr. ist diese abgelegene Region so bedeutsam geworden, dass sie im sogenannten Chalkidischen Bund politisch, wirtschaftlich und infolgedessen natürlich auch militärisch zu einer regionalen Macht aufsteigt. Auf dem Gipfel ihrer Stärke maßen sich die Chalkidäer nun sogar an, die makedonische Hauptstadt Pella, westlich des heutigen Thessaloniki gelegen, zu überfallen, was sie allerdings so schwächt, dass die Spartaner vorübergehend die Herrschaft über die Chalkidiki übernehmen können.

Die Karten werden neu gemischt, als im Jahre 359 v. Chr. der ehrgeizige Philipp der Zweite den makedonischen Thron besteigt. Sein politisches Ziel ist es, ganz Griechenland zu beherrschen. Er entwickelt eine neuartige Militärstrategie mit überlegener Reiterei und dem Phalanx genannten Fußheer mit langen Spießen, und gegen die Schlagkraft dieser Kampftruppen ist schließich kein Kraut gewachsen.

Der Chalkidische Bund, anfangs noch sicher mittels einem Zweckbündnis mit Philipp, entscheidet sich 348 v. Chr. jedoch, mit den Athenern zu paktieren. Dass diese Aktion direkt vor seiner Haustüre dem aufstrebenden Philipp nicht gefallen kann ist schnell klar, und in einer grausamen Racheaktion macht er alles Urbane auf der Chalkidiki dem Erdboden gleich. Damit wird die Halbinsel dem makedonischen Reich eingegliedert.

Als wenige Jahre später sein Sohn Alexander auszieht, eine neue Weltordnung zu schaffen und in die internationale Geschichte als „der Große“ eingehen wird, ist die Halbinsel nur noch eine unbedeutende Region des makedonischen Reiches. Und als die erstarkten Römer ihre Legionen um das Mittelmeer treiben, versinkt neben dem nun aufgeteilten Reich der Makedonier auch die Chalkidiki endgültig im Nebel der Geschichte. Nur in wenigen, winzigen Fischerdörfern siedeln Menschen rund um die drei Finger, und erst in den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts kommt frischer Wind in die vergessene Region, als sich im Rahmen des großen Bevölkerungsaustauschs mit der Türkei viele aus Kleinasien vertriebene Griechen auf den jahrhundertelang fast menschenleeren Halbinseln niederlassen.

Vor etwa fünfzig Jahren beginnt dann ein neues Zeitalter für die Region: der internationale Tourismus entdeckt die lieblichen Buchten, das türkisblaue Meer, die grünen Hänge der karstigen Berge. Aus Fischerkaten werden Pensionen und auf Karrenwegen entstehen Asphaltstraßen. Leicht bekleidete, weißbauchige, aber finanzstarke Urlauber okkupieren in den Sommermonaten die Halbinseln Kassandra und Sithonia und hauchen ihnen neues Leben ein.

Sithonia

Der mittlere der drei Finger ist zweifellos der attraktivste Teil der Chalkidiki. Kassandra im Westen ist vom Tourismus nahezu zur Unkenntlichkeit zugepflastert, und auf dem östlichen Finger hat sich die theokratische Mönchsrepublik Athos festgebissen, die jedes weibliche Lebewesen aus ihrer griechisch-orthodoxen Hemisphäre ausschließt. Die Entscheidung für Sithonia ist damit schnell gefallen.

Das waldreiche Innere steigt bis auf über 800 Meter an und bietet dem Wanderer weite Blicke über die gesamte Chalkidiki. Nur wenige, größere Orte ducken sich an die steilen Hänge, auch touristische Einrichtungen sind sehr unauffällig verteilt. Die buchtenreiche Westküste ist so bis heute ein kleines Paradies geblieben. Hier locken unzählige, feinsandige Traumstrände, meist jedoch schwer erreichbar, dafür einsam.

An Sithonias südlicher Ostküste wechseln sich spärlich bewachsene Bergflanken ab mit den knallig bunten Farben von Ginster, Mohn, Goldregen oder Königsdisteln. Weiter oben im Norden reichen die dichten Bergwälder bis hinunter an die feinsandigen Strände, die sich in winzigen Buchten verstecken. Und bei klarer Sicht erhebt sich die charakteristische Pyramide des Athos-Massivs über 2.000 Meter hoch aus dem tiefblauen Meer.

Drei Wochen tingeln wir durch diese zurzeit herrlich einsame, kleine Welt, haben fast jeden Strand für uns alleine, campen ungehindert, wo wir wollen und erfreuen uns an der touristenlosen Ruhe…

 

Noch viel mehr Infos und Bilder findet Ihr wie immer im Tagebuch ab 12. April - click hier

 

Liebe Grüße an Euch alle

Conny & Tommy

Sonenuntergangsstimmung