wie alles begann

Wie alles begann

Von: „I have a dream“ (Martin Luther King) bis “Yes, we can!”(Barak Obama)

oder : Wie alles begann…

 

Am Anfang sind es die Träume. Sie zeigen dir ein erstes verschwommenes Bild deiner Wünsche und Ideen, die die meisten Menschen in deinem Umfeld als Flausen abtun, denn sie sind geprägt von einer Gesellschaft, die es ihnen selten ermöglicht, die Freiheit ihrer Gedanken auch zu leben. Die Träume kommen aber immer wieder, lassen sich nicht verdrängen, fangen an, sich zu verdichten. Du spürst, das ist es, was du eigentlich leben willst. Erste Reisen nach Afrika und Asien öffnen dir als sehr jungen und unerfahrenen Menschen eine neue, eine komplett andere Welt. Dein Horizont weitet sich, du wirst kritischer und wacher; du fängst an zu hinterfragen, wenn man dir vorgaukelt, Dieses oder Jenes wäre das alleinig selig machende.

 

Doch das Leben geht seinen Gang, du arbeitest, baust ein Haus, erziehst Kinder, alles wunderschöne Erlebnisse, die dich prägen und erfüllen. Und doch, da ist etwas, ganz tief in dir, das sich nicht verdrängen lässt. Du bist auf einem Berg, an einem Strand oder auch nur tief in dir, egal wo immer, und da kommt es wieder – du willst raus, raus in die Welt, Erleben, Entdecken, Erfahren. Doch dein Alltag ist stärker, noch…

 

Und dann passieren Dinge, die dein Leben verändern. Du wirst älter, reifer, deine Gedanken begreifen Vieles, das dir früher nicht bewusst war, es wird klarer. Deine Kinder sind erwachsen geworden, Materielles wird nebensächlicher. An deiner Seite ist seit einigen Jahren ein Partner, der dieselben Träume lebt, die gleichen Wünsche hegt. Alles wird plötzlich leichter, vieles fügt sich auf ganz natürliche Weise.

 

Und dann triffst du die Entscheidung…

 

Spitzkoppe, Namibia, Mai 2009 – endlich wieder in Afrika!

 

Eindrucksvolle Erlebnisse liegen hinter uns – intensive Begegnungen mit den Himbas, hautnahes Erleben grandioser Tierwelten, unvergessliche Impressionen in phantastischen Landschaften. Unser Blick gleitet über die von der untergehenden Sonne rot gefärbten Granitfelsen vor uns und wir spüren, hier wollen wir nicht mehr weg. Tief brennt sich dieser Augenblick in unsere Seele ein und unser Herz bleibt endgültig da draußen in den Weiten Afrikas.

 

Schwermütigkeit macht sich breit auf der Heimreise und die ersten Tage und Wochen zuhause lassen uns nicht ankommen im gewohnten Leben. Wir fangen an zu planen. Familie, Finanzen, Auto, Job, Zukunft… Ist es egoistisch, was wir da machen? Könnten, dürften wir denn einfach so gehen? Eltern, Kinder? Was ist mit der Kohle? Würde die reichen? Wenn wir uns entsprechend einschränken, jetzt und unterwegs, ja. Was braucht der Mensch denn schon… Auto, ein ganz wichtiger Punkt. Man wird nicht jünger, ein entsprechender Basiskomfort sollte schon sein. Darin leben ist ja auch was anderes als ein paar Wochen oder Monate mal unterwegs zu sein. Aber teuer, sauteuer… Kassensturz, mal sehen…

 

Was werden die Menschen um uns herum wohl sagen – wollt ihr denn alles einfach so aufgeben? Gut dotierte Jobs, tolle Wohnung in gigantischer Umgebung, schöne Autos? Und die Altersversorgung! Und die Gefahren! Da ist es wieder, dieses Denken, mit dem wir so unsere Probleme haben. Wir geben doch nichts auf, im Gegenteil, wir gewinnen unendlich viel dazu. Hier ist es uns einfach zu eng geworden, das Alltägliche erstarrt zu oft in flacher Routine. Eine nicht mehr zu bändigende Sehnsucht treibt uns hinaus in die Welt, wir wollen sie „live“ erleben, ohne den Zeitdruck eines engen Jahresurlaubs, der nur den flüchtigen Blick erlaubt. Wir wollen eintauchen in das Leben uns bisher fremder Welten.

 

Und dann lüften wir unser Geheimnis, unsere Pläne. Erst gegenüber der Familie, dann auch gegenüber guten Freunden, die uns kennen und uns verstehen werden. Anfänglicher Unglauben weicht der Gewissheit, dass wir uns entschieden haben. Die berufliche Situation wird verändert, das Auto steht eines Tages auf dem Hof. Jetzt wird es wirklich ernst. Erste Testreisen in die Pyrenäen und nach Marokko zeigen uns, dass wir alles richtig gemacht haben. Man beglückwünscht uns, zeigt Verständnis, hofft das Beste für uns und unsere Pläne. Neid spüren wir nicht, eher das Eingeständnis, selbst nie den Mut aufzubringen, alles hinter sich zu lassen und die Welt zu erobern.

 

Mai 2012 ist es soweit!

 

Und jetzt zählen wir die Tage…