Kirgisistan – Land der Pferde und grünen Berge

Nach den meist schroffen und trockenen Regionen Tadjikistans wirkt Kirgisistan fast lieblich. Das so typische Grün der kahlen Hänge geht schon langsam in herbstliches Gelb über und die Gipfel über den glasklaren Bergseen leuchten im strahlenden Weiß frisch gefallenen Schnees. Und wohin wir auch kommen, überall Unmengen von Pferden. Klar, wanderten doch die Kirgisen einst im Schlepp der Mongolen hier ein…

unser erster Übernachtungsplatz in Kirgisistan, natürlich mit Panoramablick...
unser erster Stellplatz in Kirgisistan, natürlich mit Panorama...
die Hirten beginnen, ihre Yurten abzubauen
die Hirten beginnen, ihre Yurten abzubauen
Seenlandschaft am Pik Lenin mit gigantischer Aussicht
Seenlandschaft am Pik Lenin mit gigantischer Aussicht
vierzig Seen sind liegen eingebettet zwischen sanften Hügeln
vierzig Seen sind liegen eingebettet zwischen sanften Hügeln
Berglandschaft in Kirgisistan
Berglandschaft in Kirgisistan
Blick auf den Pass ins Naryn-Tal
Blick auf den Pass ins Naryn-Tal
freundliche kirgisische Kinder
freundliche kirgisische Kinder
leichter Neuschnee und glasklare Fernsicht vom Bötülü Ashuu Pass ins Naryn-Tal
leichter Neuschnee und glasklare Fernsicht vom Bötülü Ashuu Pass
Berge vom Wasser und Wind geformt...
Berge vom Wasser und Wind geformt...
Neuschnee in den Bergen, die Straßen sind zum Glück weitgehend schneefrei
Neuschnee in den Bergen, die Straßen sind zum Glück schneefrei

Nach den meist schroffen und trockenen Regionen Tadjikistans wirkt Kirgisistan fast lieblich. Das so typische Grün der kahlen Hänge geht schon langsam in herbstliches Gelb über und die Gipfel über den glasklaren Bergseen leuchten im strahlenden Weiß frisch gefallenen Schnees. Und wohin wir auch kommen, überall Unmengen von Pferden. Klar, wanderten doch die Kirgisen einst im Schlepp der Mongolen hier ein…

 

Der Süden

Es ist der Kyzyl-Suu, der dem trockenen Alay-Tal Leben einhaucht. Ein weites Tal, das sich fast 200 Kilometer längs der tadjikischen Grenze erstreckt und an der Grenze zu China endet; hier verlief im Mittelalter die geografisch leichteste Achse der Seidenstraße um den Pamir herum. Im Norden staffeln sich die zerklüfteten Gipfel des Alay-Gebirges, grenzen den wüstenhaften Süden vom fruchtbaren Fergana-Tal ab. Doch es ist vor allem der Trans-Alay mit seinen vergletscherten Bergriesen, der begeistert. Inmitten all den Sechstausendern dominiert der 7.134 Meter hohe Pik Lenin mit seiner den Horizont füllenden Nordwand. Hier endet auch die Hochfläche des Pamir, das Landschaftsbild wechselt. Trotz Trockenheit ist es überraschend grün, unzählige Bäche mäandern über die sanft abfallenden Ausläufer der gigantischen Gletscher, fließen dem Kyzyl-Suu zu. Wie weiße Knöpfe auf einem bunten Gewand verteilen sich kreisrunde Jurten, die traditionelle Behausung der Kirgisen, über die Felder. Dazwischen Pferde. Tausende. Und Rinder. Und natürlich Schafe. Die Hirten sitzen stolz auf ihren Pferden und überwachen den Zug ihrer Tiere.

Es ist ein ungemein friedliches Bild. Stundenlang sitzen wir oft nur da und lassen das gemächliche Geschehen um uns herum wirken.

 

Die Region um Osh

„Osh ist älter als Rom!“ Mächtig stolz sind sie hier auf diese historische Tatsache. Und auch so manch weitere Ansiedlung kann sich auf eine über 2.000 Jahre alte Geschichte berufen. Grund dafür ist sicher die strategisch günstige und vor allem extrem fruchtbare Lage. Die Märkte quellen über vor Früchten und Gemüsen, Einkaufen ist ein herrliches Vergnügen. Landwirtschaft und Viehzucht prägen die Region, aber auch die andauernden Zwistigkeiten zwischen Kirgisen und Usbeken, die hier durch willkürliche Grenzziehungen ethnisch durcheinandergewürfelt wurden. Immer wieder kommt es zu Handgreiflichkeiten, die nicht selten Todesopfer zu beklagen haben.

Zwischen Osh und der nahen Grenze zu Usbekistan bildet einer der größten Chinesenmärkte Zentralasiens eine eigene, kleine Stadt. In hunderten riesigen Containern stapelt sich alles, was im Reich der Mitte an Ramsch produziert wird. Hier werden die Güter in unendlichen Lastwagenkolonnen angeliefert und im ganzen Süden und nach Usbekistan weiterverkauft. Auch deswegen ist die Region wohlhabender als die anderen.

 

Das zentrale Hochland

Die vergletscherten Hochgebirgszüge des Tian Schan umschließen zahlreiche Hochplateaus, alle über 2.000 Meter hoch, eingebettet zwischen meist schroffen und abweisenden Felswänden. Unzählige eiskalte Bergseen glitzern wie Edelsteine in grünen Weidelandschaften, über die Wind und Wetter trotzende Hirten ihre Tiere treiben. Zottelige Yaks und dickfellige Kamele sind dabei, natürlich Pferde über Pferde, auch Rinder und Schafe. Nur im Sommer bevölkern sie die windigen Hochebenen, sonst ist es zu kalt hier oben, minus 40 Grad sind keine Seltenheit.

Auf abenteuerlichen Pässen queren wir so manchen Gebirgszug, gleiten hinüber ins nächste Tal. Die  Eindrücke sind grandios, Erosionen schaffen skurrile Mondlandschaften, Wassermassen graben tiefe Canyons und die Menschen ringen unter härtesten Bedingungen der rauen Natur grüne Inseln ab. Keine andere Region begeistert mit so viel Abwechslung.

 

Rund um den Ysyk-Köl

Es ist der größte See Zentralasiens und der zweitgrößte Gebirgssee weltweit. Seine Ausmaße erreichen fast 200 Kilometer in der Länge und rund 60 Kilometer in der Breite. „Heißer See“ ist die Übersetzung des kirgisischen Namens, denn er friert im Winter trotz extremer Lufttemperaturen nie zu. Eingebettet zwischen dem Künggöy Ala-Too Gebirge mit der Grenze zu Kasachstan im Norden und dem über 5.000 Meter hohen Terskey Ala-Too Gebirge im Süden ist seine Lage sensationell schön. Vor allem, wenn sich die unzähligen schneebedeckten Gipfel in der gleißenden Sonne im tiefblauen Wasser spiegeln.

Jetzt, in der Nachsaison, ist es an seinen Ufern herrlich ruhig. Jeden Strandabschnitt haben wir für uns alleine, das Wasser verwöhnt immer noch mit brauchbaren Badetemperaturen, und so verbringen wir so manchen Tag mit entspanntem Nichtstun…

 

So tingeln wir langsam von Region zu Region und genießen die herrliche Natur mit ihren ungestörten Campingmöglichkeiten. Hoffen wir, dass der Winter, der sich schon einmal kurz zu Wort meldete, uns noch eine kleine Frist lässt, auch den Rest dieses so entspannt zu bereisenden Landes kennen zu lernen.

 

Noch viel mehr Infos und Bilder findet Ihr wie immer im Tagebuch ab 25.August - click hier

 

 

Liebe Grüße an Euch alle

Conny & Tommy

am At Bashi-River
am At Bashi-River
typisch kirgisischer Friedhof mit aufwändigen Grabbauten
typisch kirgisischer Friedhof mit aufwändigen Grabbauten
Bergwelt am Song Köl mit den für Kirgisistan so typischen Pferden
Bergwelt am Song Köl mit den für Kirgisistan so typischen Pferden
...und manchmal sieht man sogar Kamele!
...und manchmal sieht man sogar Kamele!
herbstliche Stimmung am Ysyk Köl
herbstliche Stimmung am Ysyk Köl
Sonnenuntergang über dem großen See Ysyk Köl
Sonnenuntergang über dem großen See Ysyk Köl
Pferde findet man auf jeder Weide in Kirgisistan