Tagebuch unserer Lebensreise – 2024

Anfang Oktober 2023 hatten wir eine neue Gruppe interessierter Reisefreunde getroffen und sind mit ihnen durch den Iran und den Irak nach Kuwait und weiter nach Saudi Arabien und schließlich in den Oman gereist.

Unsere Pläne sehen vor, unsere Erfahrungen an die Teams weiterzugeben und gemeinsam den Oman, die Vereinten Arabischen Emirate, Saudi Arabien und Jordanien ausgiebig kennen zu lernen. Anschließend geht es über den Irak und den kurdischen Nordirak zurück in die Türkei, wo wir uns von unseren Teams verabschieden werden.

Dort werden wir dann wieder eine neue Gruppe übernehmen und gemeinsam über Georgien und Russland nach Zentralasien reisen. Nach einer spannenden Runde durch Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisistan geht es dann wieder zurück über den Kaukasus in die Türkei.

Über die Wintermonate ist anschließend nochmal eine Runde über den Iran und den Irak hinunter auf die Arabische Halbinsel geplant.

 

 

01. Januar 2024 - Toller Start ins neue Jahr

Mit Lebensfreude ins neue Jahr

Als wir einen ersten Blick hinaus ins neue Jahr wagen, liegen rund um uns herum mehrere Kamele, die gemeinsam mit uns hier die Nacht verbracht hatten. Noch lange nach unserem Neujahrsfrühstück sitzen wir auf unserem Aussichtsplatz und bewundern die unterschiedlich farbigen Gesteinsschichten um uns herum. Die weiterführende Piste nach Sadah ist rasch gemeistert, und wir nehmen die attraktive Küstenstraße in Angriff. Zwischen der zerklüfteten Küstenlinie zur rechten und der senkrechten Felswand zur linken schlängelt sich die Asphaltstraße hindurch und gibt dabei immer wieder beeindruckende Rundblicke frei. Als wir die Ortschaft Hasik erreichen, entdecken wir unweit des Strandes mindesten ein Dutzend Delphine, die hier gemächlich ihre Kreise ziehen und immer wieder mit großen Sprüngen aus dem Wasser ihre Lebensfreude kundtun. Gegen Abend verziehen wir uns ein Stückchen nach oben auf einen Panoramaparkplatz, um den schlafstörenden Brandungsgeräuschen zu entgehen.

Berge bei Sadah – Rass Nuss – Hasik  -  oberhalb Wadi Dohanat  -  80 km  -  144 Tage  -  12765 km

02. – 04. Januar 2024 - Whale watching am Strand von Miji

Abfahrt zur Bucht der Wale

Die tolle Fahrt setzt sich noch fort bis zum Wadi Shuwaymiyyah, auf das wir dieses Mal verzichten, da die Piste im hinteren Teil durch Wassermassen ziemlich zerstört wurde und für Manni nicht mehr passierbar ist. Also starten wir durch bis zum Strand von Miji, der sich sehr fotogen in einem weißen Halbrund vor skurrilen Felsen dahinzieht. Und als wir dort so sitzen, entdecken wir plötzlich die Fontänen von Buckelwalen, die sich einige hundert Meter von uns entfernt tummeln! Und es kommt noch schöner, denn sie tauchen immer wieder auf und wieder weg und lassen jedes Mal ihre imposante Heckflosse hoch aufstehen. Und als Dreingabe schnellt so manch einer auch mal vor lauter Lebensfreude komplett aus dem Wasser hoch. Was für ein Schauspiel!

Die nächsten beiden Tage beobachten wir immer wieder den Horizont vor uns, doch sie lassen sich kaum mehr sehen, zu unruhig ist das Wasser, zu heftig der Wind. Nur ganz weit draußen erkennen wir ab und zu die charakteristischen Fontänen und erblicken schemenhaft eine Schwanzflosse. Trotzdem, allein das Wissen, dass sie dort sind, ist schon faszinierend genug.

Oberhalb Wadi Dohanat – As Shuwaymiyyah – Miji  -  190 km  -  147 Tage  -  12955 km

05. – 06. Januar 2024 - Ödes Land …

Kitschig-schöner Sonnenuntergang

… begleitet uns nun meist, wenig Spannendes hat die Landschaft hier zu bieten. Erst unser Abstecher zur Lagune von Khawr Shumayr bringt wieder Leben in die karge Umgebung. Eine sandige Uferzone und eine langgezogene Lagune locken unzählige Vögel an: Flamingos, Kuhreiher, Komorane, Graureiher und Löffler tummeln sich vor uns im seichten Wasser, Kamele ziehen stoisch ihren Weg um uns herum zum begehrten Nass. Von einer leichten Erhebung aus beobachten wir das Treiben und erleben dabei einen wundervollen Sonnenuntergang.

Die heutige Fahrt ist noch langweiliger, denn die 200 Kilometer bis nach Duqm bieten rein gar nichts Erwähnenswertes. So machen wir Strecke und stellen uns schließlich an den weiten Public Beach, wo dutzende hölzerner Dhaus vor uns im Meer dümpeln.

Miji – Khawr Shumayr – Duqm  -  325 km  -  149 Tage  -  13280 km

07. – 09. Januar 2024 - Schneeweiße Strände …

Angespült ... Ob man den noch verzehren kann?

… und tiefblaues Meer, eine Kombination, die natürlich begeistert, erwartet uns bei den Sugar Dunes. Die Piste dorthin ist gut zu befahren, auch entlang der strahlend weißen Dünen führt eine harte Piste zwischen den Sandbergen und dem Strand. Erst als diese endet und wir durch den extrem weichen Sand auf den Strand fahren müssen, muss viel Luft aus den Reifen, um oberhalb der salzhaltigen und feuchten Strandfläche durchzukommen. Leider erinnert diese Fahrt sehr an die Durchquerung einer Mülldeponie, so sehr ist der Strand hier verschmutzt von im Meer entsorgten Gegenständen. Am White Beach südlich von Khalouf beziehen wir schließlich unseren Platz, und als Conny fünf große Säcke mit Müll rund um Manni eingesammelt hat, ist es auch annehmbar, hier zu bleiben.

Den ganzen Tag verbringen wir an dieser wirklich schönen Ecke, doch um einer weiteren intensiven Brandungsgeräuschkulisse in der Nacht zu entgehen, verziehen wir uns am späten Nachmittag etwas landeinwärts zwischen fotogene weiße Dünen, aufgelockert von einigen Akazien und vielen grünen Büschen.

Starker Wind wirbelt uns heute den Sand ganz schön um die Ohren, sogar die Fischer von Khalouf und Sannah bleiben an Land. So fahren wir über die Piste nach Filim und weiter bis nach Quhait, dem Pisteneinstieg zu den Wahiba Sands. Dort verziehen wir uns rasch ins windgeschützte Innere von Manni, um nicht sandgestrahlt zu werden.

Duqm – Sugar Dunes – Khalouf – Filim – Quhait  -  320 km  -  152 Tage  -  13600 km

10. – 11. Januar 2024 - Durchquerung der Wahiba Sands

Manni fährt souverän durch die Wahiba Sands

Das kleine Wüstenabenteuer Wahiba Sands wartet nun auf uns. Schon der Einstieg an der Moschee in Quhait ist nicht ganz einfach, tiefe Spuren im weichen Sand ziehen sich um die Hütten der Bewohner, und die genaue Ausfahrt aus dem Dorf ist anfangs nicht ganz klar ersichtlich. Doch wir erinnern uns, als wir die Behausungen hinter uns gelassen haben, finden die richtigen Spuren und gehen die erste der drei großen Dünen, die uns hier den Weg ins Innere der Wahiba versperren, an. Problemlos erklimmen wir die gewaltigen Sandberge, denn die morgendliche Frische lässt den Sand noch gut befahren. Die weiterführende Sandpiste ist gut erkennbar, und wir kommen zügig voran. Erst kurz vor unserem Tagesziel werden die Dünen, die wir nun queren müssen, wieder höher. Doch auch diese Prüfung ist für Manni keine wirkliche Herausforderung und wir erreichen am frühen Nachmittag entspannt die Große Moschee inmitten der Wüste.

Die zweite Etappe wartet mit einigen kniffligen Passagen, sprich steilen, zerfurchten Rampen im weichen Sand, auf uns. Doch mit entsprechend geringem Reifendruck und viel Gefühl meistern wir auch diese. Eine inzwischen unpassierbare Stelle können wir dabei weiträumig durch das Gelände umfahren. Und so cruisen wir gemütlich durch diese tolle Wüstenlandschaft, bis wir kurz vor dem Ausstieg einen herrlich ruhigen Platz entdecken, wo wir die beiden Wahiba-Tage Revue passieren lassen.

Quhait – durch die Wahiba Sands  -  135 km  -  154 Tage  -  13735 km

12. – 13. Januar 2024 - Noch ein Wüstenausflug und ab ans Meer

Wüstenschiffe ...

So ganz können und wollen wir uns von der Wüste noch nicht trennen. Und so fahren wir am Nordrand der Dünen entlang, bis wir auf eine Piste stoßen, die tief hinein führt in das Sandmeer und im Osten der Wahiba Sands wieder heraus kommen soll. Diese Fahrt ist herrlich, denn die schmale Spur ist toll zu fahren, kein Mensch unterwegs, und die Landschaft begeistert uns. Doch nach etwa dreißig Kilometern stehen wir plötzlich vor einem Dünenaufschwung, der hier nicht zu bewältigen ist. Wir erklimmen die Dünen, suchen eine fahrbare Passage hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter. Die bisher vorhandenen Spuren verlieren sich irgendwo, und wir können nicht erkennen, was da auf der anderen Seite noch so auf uns wartet. So siegt letztlich die Vernunft über die Abenteuerlust und wir kehren um. Zurück am nördlichen Rand der Wahiba Sands finden wir einen attraktiven Platz unter ausladenden Akazien für den Rest des Tages und die Nacht.

Wir sind verabredet mit Aneta und Christian. An den östlichen Ausläufern der Wahiba Sands treffen wir sie und es wird ein lustiger Vormittag mit viel Erfahrungsaustausch. Anschließend fahren wir durch das Küstengebirge hinunter nach Sur, wo wir uns direkt an die Stadtpromenade stellen.

Al Mintirib – Al Kamil – Sur  -  250 km  -  156 Tage  -  13985 km

14. Januar 2024 - Charmantes Sur

Die Bucht von Sur

Die Schokoladenseite von Sur ist am Eingang der Lagune, die sich im Halbrund um die Altstadt legt. Eine Brücke überspannt den schmalen Wasserarm, auf dem einige Fischer in ihren Booten mit den traditionellen Wurfnetzen auf Beute lauern. Die Dhau-Werkstatt fertigt mit jahrhundertealtem Wissen die für diese Region so typischen Schiffe, vom Stadtteil Ayja grüßt der alte Leuchtturm herüber, tausende Möwen beleben die Bucht mit ihrem Gekreische. Hier kann man lange einfach nur sitzen und Atmosphäre saugen.

Bevor wir uns ins karge Al Shargi Gebirge aufmachen, müssen noch eine Gasflasche gefüllt und die Vorräte ergänzt werden. In der kleinen Ortschaft Quirat beginnt die Piste, und die ist teilweise dermaßen steil, dass Manni sogar die Untersetzung einfordert, um die betonierten Rampen zu bewältigen. So überwinden wir innerhalb nur weniger Kilometer mal eben 1.300 Höhenmeter. Ein herrlicher Panoramaplatz lässt uns schon bald den Tag ausklingen.

Sur – Quirat – Al Sharqi Panoramaplatz  -  50 km  -  157 Tage  -  14035 km

15. Januar 2024 - Was für eine grandiose Bergstrecke!

Wundervolle Bergstrecke durch das Al Sharqi Gebirge

Vor fünf Jahren sind wir diese Strecke schon mal gefahren, von der anderen Seite her. Seitdem wurde sie an ihren anspruchsvollsten Passagen entschärft, extreme Steigungen und Gefälle betoniert, schmale Stellen verbreitert, Felsüberhänge entfernt. Trotzdem bleibt sie traumhaft schön zu fahren, Genuss pur! Bis auf über 2.000 Meter schraubt sich die meist sehr gut zu befahrende Piste, in ständigem, spannenden Auf und Ab überwindet sie Canyons und Wadis, Berghänge und Pässe, bindet die wenigen, versteckten Dörfer an die Küstenregion an. Als besonderes Schmankerl befinden sich einige der jahrtausendealten, geheimnisumwitterten Bienenkorbgräber an der Strecke. Inmitten dieser Grabtürme finden wir unseren Platz für den Nachmittag und die ziemlich windige Nacht.

Al Sharqi Panoramaplatz – As Salil – Bienenkorbgräber  -  55 km  -  158 Tage  14090 km

16. Januar 2024 - Steil hinunter an den Indischen Ozean

Übernachtungsplatz an den Bienenkorbgräbern

Die Piste schlängelt sich um markante Berge und gibt dabei immer wieder neue Rundblicke über die karge Hochebene frei. Plötzlich öffnet sich der Horizont, weit unter uns glitzert die Unendlichkeit des Indischen Ozeans zu uns herauf. Wir haben die obere Kante des Plateaus erreicht, von der aus sich die nun stellenweise betonierte Straße irgendwo in der fast senkrechten Felswand verliert. Es ist so steil, dass wir kaum den Verlauf der Strecke erkennen können. Doch mit zugeschalteter Untersetzung schiebt sich Manni sicher nach unten, und nach genussvollen vierzig Minuten stehen wir in Fins am Strand.

Bienenkorbgräber – Fins – White Beach  -  40 km  -  159 Tage  -  14130 km

17. – 18. Januar 2024 - Herzlich Willkommen im Wadi Al Arbeieen

Die Wanderung ins Wadi Al Arbeieen ist wieder wunderschön

Wir immer statten wir natürlich Shihab in seinem Resort im Wadi Al Arbeieen einen Besuch ab. Die Freude ist wie immer riesig, wir werden zwei Tage lang köstlich versorgt, dürfen uns am Resort-Buffet gütlich tun und müssen natürlich auch zum Frühstück auf die Aussichtsterrasse kommen. Dazwischen machen wir große Wäsche, auch Manni wird mal wieder entstaubt, wandern durchs Wadi, bis es nur noch schwimmend weitergeht, und baden gemeinsam mit den lustigen Enten, die seit ein paar Wochen die Gumpen bevölkern.

Fins White Beach – Thibab – Wadi Al Arbeieen  -  40 km  -  161 Tage  -  14170 km

19. Januar 2024 - Spannende Fahrt durch das Wadi Dayqah

Traumstellplatz im Wadi Dayqah

Diese Strecke kennen wir tatsächlich noch nicht. Und wir sind überrascht, wie spannend sie durch das Wadi verläuft. Höhepunkt sind zweifellos Jahrtausende alte Felsgravuren, die von prähistorischer Besiedelung zeugen. Nach einem Abstecher in die Küstenstadt Quriyat entscheiden wir, zurück ins Wadi zu fahren, um dort den Nachmittag und die Nacht zu verbringen.

Und weil es so schön hier ist, bleiben wir gleich noch einen Tag …

Wadi Al Arbeieen – Quriyat – Wadi Dayqah  -  95 km  -  163 Tage  -  14265 km

21. – 23. Januar 2023 - Rund um Muscat

Piste durch das Wadi Sahtan

Nach einem kurzen Stück über die Autobahn fahren wir auf einer guten Piste hoch nach Yiti. Entlang der inzwischen komplett mit Hotels und Resorts verbauten Küste erreichen wir das Palastviertel von Mutrah und anschließend Muscat. Rasch durchqueren wir die etwas gesichtslose Hauptstadt und steuern unseren bevorzugten Platz am Meer am Udhaybah Beach an, wo wir uns unter die wenigen dort wachsenden Palmen stellen und dem munteren Treiben der Feierabendbesucher zusehen.

Den ganzen Tag verbringen wir hier, werden von unserem Freund Wadhah zu köstlichem omanischen Mittagessen  ausgeführt und erfreuen uns ein weiteres Mal über die abendlichen Partyeinlagen der Strandbesucher.

Am späteren Vormittag verlassen wir Muscat, fahren jedoch weiterhin durch völlig zersiedeltes Land. Bei Barka schwenken wir in Richtung Berge ein, um das Wadi Hawqain zu besuchen. Trotz niedrigem Wasserstand lässt sich die Attraktivität erkennen, auch die fotogenen Ruinen der alten Burg über dem Palmenmeer können sich sehen lassen. Auf bestens ausgebauter Straße kurven wir nun tief hinein ins Gebirge, dem Jebel Shams entgegen. Erst in Amq verlassen wir die Asphaltstraße, die dieser Region den früheren Charme nimmt, und finden hier im Wadi Sathan sogleich einen tollen Panoramaplatz.

Wadi Dayqah – Yiti – Muscat – Al Hoqain – Amq – Wadi Sathan  -  320 km  -  166 Tage  -  14585 km

24. Januar 2024 - Wadi-Rallye im Schatten des Jebel Shams

Grandiose Canyonwelten und Pisten im Wadi Bani Awf

Als die Morgensonne die fast dreitausend Meter hohe Kante des Jebel Shams erleuchtet und die endlosen Bergketten im Gegenlicht ihre Schatten werfen, da erkennen wir wieder, warum dies eine unserer Lieblingsecken im Oman ist. Unser Aussichtsplatz bietet uns ein 360°-Panorama vom Feinsten! Gegen Mittag machen wir uns auf den Weg um all diese herrlichen Bergflanken herum. Erst weiter durch das Wadi Sahtan, das später auf das Wadi Bani Awf trifft und uns ein erfrischendes Bad im Restwasser des Little Snake Canyons ermöglicht. Weiter geht es dann steil und staubig hinauf nach Bilad Sayt, doch die Hotelbaustelle neben dem Aussichtshügel ist keine Bereicherung, also wenden wir und fahren hinunter zum Einstieg des Big Snake Canyon. Nach einem kurzen Spaziergang in den Canyon und einer ausführlichen Mittagspause überrascht uns ein massiver Luftverlust am hinteren rechten Reifen! Ein Riss zwischen zwei Stollen, der leider bis in die Flanke hinein reicht, zwingt uns zu einem Reifenwechsel. Schnell erledigt, folgen wir nun unseren Reisefreunden Sylvie und Philippe, doch deren Unimog bleibt nach einigen erschreckenden metallischen Geräuschen in der Hinterachse inmitten eines extrem steilen Pistenstücks stehen. Wir quälen ihn noch ein paar Meter nach oben zu einem ebenen Stück, um das Problem anzugehen. Da der Unimog nicht mehr fahrbereit ist, bleiben wir einfach am staubigen Pistenrand über Nacht stehen.

Wadi Sahtan – Wadi Bani Awf – Bilad Sayt – Hatt  -  35 km  -  167 Tage  -  14620 km

25. – 28. Januar 2023 - Die Bergung des Unimogs …

Der Unimog wird die steilen Strecken vom Bagger angeschleppt

… ist unsere vorrangige Aufgabe für die kommenden Tage. Als alles im Moment Machbare erledigt ist, fahren wir die extrem steile und spannende Piste hoch zum Al Alamin Plateau, wo wir die Nacht verbringen.

Den ganzen Tag harren wir auf dem Plateau aus und warten, ob sich Neuigkeiten ergeben. Doch es ist nun Wochenende und es wird nichts weiter passieren. So fahren wir schließlich noch hinunter ins Wadi Tanuf, um dem immer stärker werdenden Wind zu entgehen.

Die Mechaniker aus Muscat sind beim Unimog eingetroffen, um ihn wieder provisorisch flott zu bekommen. Wir nutzen die Zeit, unsere vorderen Reifen mal wieder zu drehen, um eine gleichmäßige Abnutzung zu gewährleisten.

Der Unimog bewegt sich wieder, zumindest über die Vorderachse. Doch die nun fehlende Allradtechnik verhindert die Bewältigung der anstehenden Steigungen, um letztlich aus dem Wadi Bani Awf hinaus zur Hauptstraße zu fahren. Schon nach kurzer Strecke scheitert er an einer längeren steilen Auffahrt. Wir entscheiden, zurück zu den Beiden zu fahren, um sie zu unterstützen. Also auf der Südseite rauf auf das Plateau und auf der Nordseite die steile Piste wieder hinunter. In Balad Sayt organisieren wir einen Schaufellader, der den Unimog kurzerhand ans Bergeseil nimmt, um die steilsten Passagen zu überwinden. Erleichtert erreichen wir schließlich das Dorf Zammah am Ausgang des Big Snake Canyons.

Hatt – Al Alamin Plateau – Wadi Tanuf und retour – Zammah  -  90 km  -  171 Tage  -  14710 km

29. – 30. Januar 2024 - Und ein weiteres Mal auf spannenden Pisten …

Oje! Reifenwechsel ist angesagt

… durch das Wadi Bani Awf, nachdem wir den Unimog letztlich sicher zur Hauptstraße eskortiert haben. Doch zunächst signalisiert uns ein Zischen vom linken hinteren Reifen, daß sich der bereits seit längerer Zeit sichtbare kleine Flankenriss nun endgültig durch die Karkasse gearbeitet hat. Also schon wieder ein Reifenwechsel, diesmal sogar als Komplettdemontage von der Felge, um die neue Karkasse aufzuziehen. Ist rasch erledigt, und schon tauchen wir wieder ein in die schroffe Bergwelt. Eine neu angelegte Piste parallel zum Wadi Bai Awf begeistert uns mit tollen Ausblicken, und wir genießen die völlige Ruhe und Abgeschiedenheit. Nach einer wirklich steilen Abfahrt hinunter nach Bimah lassen wir es gut sein für heute.

Das dritte Mal in drei Tagen bewältigen wir die fantastische Auffahrt hoch zum Al Alamin Plateau, von dieser Tour können wir nie genug bekommen! Oben angekommen, rollen wir rasch hinunter nach Al Hamra, wo wir uns oberhalb der Lehmziegelaltstadt auf das Aussichtsplateau stellen und die beeindruckende Szenerie bewundern.

Zammah – Al Alamin Plateau – Al Hamra  -  80 km  -  173 Tage  -  14790 km

31. Januar – 01. Februar 2024 - Unser Lieblingswadi Nakhr …

Felsengrotte am Wanderziel im Wadi Nakhr

… lockt uns mal wieder, denn das lassen wir nie aus, wenn wir im Oman sind. Die Fahrt um die gewaltigen Felsbrocken herum, über uns die mehrere hundert Meter hohen Canyonwände, ist wie immer unglaublich schön. Nach sieben abwechslungsreichen Kilometern beziehen wir unseren Stammplatz kurz vor dem Ende der Piste und springen sofort ins seichte Wasserbecken, bevor wir Manni und dem Klamottenberg die dringend notwendige Wäsche verpassen.

Eine herrliche Wanderung führt uns weit durch das Wadi hinein, Kletterstellen sind durch Seilsicherungen und Eisentritte abgesichert. Immer grandioser präsentiert sich uns dieser Canyon, und als wir den finalen Traumpool erreichen, fühlen wir uns tatsächlich wie in einem kleinen Paradies. Den Rest des Tages chillen wir im Schatten der Palmen, die sich um Manni herum aufreihen.

Al Hamra – Wadi Ghul – Wadi Nakhr  -  20 km  -  175 Tage  -  14810 km

02. – 03. Februar 2024 - Und noch ein tolles Wadi!

Oasenfeeling im Wadi Dham an unserem Badebecken

Bevor sich zu viel Gegenverkehr im engen Wadi tummelt, machen wir uns vom Acker. Nach einer knappen Stunde Hoppelei um riesige Felsbrocken herum erreichen wir wieder das Wadi Ghul und die Asphaltstraße. Auf dieser schrauben wir uns nun kurz darauf steil hinauf in Richtung Jebel Shams, den wir dieses Mal jedoch links liegen lassen. Auf halber Strecke biegen wir auf die abwechslungsreiche Piste ab, die uns zum Wadi Dham bringt. Diesem folgen wir dann schon bald entlang seiner Kante, bis wir das palmenbestandene Wadi erreichen.

Wir nutzen den Vormittag, um Manni`s Fahrerhaus innen ordentlich zu reinigen, denn die Zeit der staubigen Pisten ist nun erst einmal vorbei. Gegen Mittag brechen wir zur Wadiwanderung auf, die uns wieder in eine wundervolle Welt eintauchen lässt. Glasklare Badegumpen, versteckt zwischen senkrechten Felswänden, tropisch-grünes Gewächs, von stetig fließendem Wasser üppig bedacht, in Jahrmillionen skurril geformte Steinlandschaften – hinter jeder Ecke wartet wieder eine herrliche Überraschung.

Wadi Nakhr – Wadi Ghul – Wadi Dham  -  35 km  -  177 Tage  -  14845 km

04. Februar 2024 - Nach fast zwei Monaten im Oman …

Mysteriöse Bienenkorbgräber

… nähern wir uns nun so langsam der Grenze zu den Emiraten. Natürlich bewundern wir unterwegs wieder einmal die mysteriösen Bienenkorbgräber von Al Ayn, die fotogen aufgereiht vor einer senkrechten Felswand stehen. Am Nachmittag erreichen wir schließlich das nette Städtchen Yanqul, wo wir im historischen Stadtviertel wieder einmal direkt vor der perfekt restaurierten Lehmziegelburg übernachten.

Wadi Dham – Al Ayn – Ad Daziz – Yanqul  -  105 km  -  178 Tage  14950 km

05. – 06. Februar 2024 - Durch das Hajar Gebirge

Lehmziegelburg Yanqul

Als uns die für die Anlage Verantwortlichen begrüßt und festgestellt haben, dass ihre tolle Burg sogar in unserem ersten Buch abgebildet ist, bekommen wir eine kostenlose Führung mit anschließender Einladung zum Kaffee und Datteln geboten. Erst gegen Mittag lassen sie uns ziehen, und nachdem wir unsere letzten omanischen Rial in Eiscreme und Schokoladenzeugs umgesetzt haben, fahren wir hinein ins schroffe Hajar-Gebirge. Eine überraschend gute Piste bringt uns dort zum Aahin Wasserfall, der zurzeit eher nur ein Rinnsal ist, sich jedoch trotzdem zur intensiven Körperpflege anbietet. Zurück an der Hauptstraße biegen wir ab in die Berge und finden wenig später einen ruhigen Platz für die Nacht.

Wir folgen einer guten Piste durch die kargen Berge, die sich irgendwann im Baustellenchaos einer neuen Trasse verliert und letztlich als Asphaltbahn endet. Dadurch verliert die Strecke natürlich gewaltig an Charme. Unser kurzer Abstecher zum kleinen Kitna Canyon ist nicht sehr ergiebig, da er zurzeit mangels Wasser nur sehr eingeschränkt zum Baden geeignet ist. Doch gleich hinter dem Oasenort Kitna finden wir einen schönen Panoramaplatz auf einem Plateau mit herrlichem Blick in die Bergwelt um uns herum.

Yanqul – Aahin Wasserfall – Daqiq – Kitna  -  130 km  -  180 Tage  -  15080 km

07. – 09. Februar 2024 - Historisches in Al Ain

Historisches Jahili Fort

Der Grenzübertritt ist eigentlich eine Minutensache, aber die Verantwortlichen auf Seiten der Emirate sind an dieser kleinen Grenze ziemlich überfordert mit uns, und so dauert es etwas, bis wir alle erforderlichen Stempel eingeholt haben. Bei Conti in der Reifenbude erfahren wir, dass unsere beiden bestellten Schlappen erst morgen angeliefert werden. Wir nutzen die Zeit, um die historischen Plätze der Emirate zu besuchen, was sich als ziemlich interessant herausstellt. Auf dem Parkplatz des Nationalmuseums übernachten wir schließlich.

Nach dem Besuch der Al Jahlil Forts und des Seikh Zayed Palace Museums geht`s an die Arbeit – unsere Reifen sind da. Alles Routine, und unter den vielen Augen Neugieriger wechseln und verstauen wir die neuen Gummis. Den Rest des Tages verbringen wir schließlich entspannt in den Grünanlagen des Al Jahili Forts, wo wir letztlich auch gleich übernachten.

Heute steht den ganzen Tag Planungsarbeit für unsere bevorstehende Zentralasien-Reise an. Zwischendurch noch reichlich leckeres Rinderfilet für zehn Euro das Kilo erworben, und schon ist der Tag auch wieder gelaufen, und wir ziehen uns an unseren ruhigen Übernachtungsplatz am Fort zurück.

Kitna – Grenze Oman/VAE – Al Ain  -  85 km  -  183 Tage  -  15165 km

10. – 13. Februar 2024 - Im Sauseschritt durch die Emirate

Neugieriger Besuch

Wir haben uns dafür entschieden, diesmal die Metropolen Dubai und Abu Dhabi einfach zu ignorieren, wir haben einfach keine Lust auf laute Glitzerwelten. Dafür treffen wir uns wieder mit unserem Freund Emil und seiner Clique inmitten der Dünen zwischen Al Ain und Abu Dhabi. Und natürlich wird es wie immer ein langer und lustiger Abend mit viel Gegrilltem und leckeren Zutaten.

Es regnet! Alle freuen sich wie kleine Kinder unter dem Weihnachtsbaum! Für uns nichts Besonderes, aber für die Menschen hier eine tolle Sache. So brechen wir schon zeitig auf, vorbei an Abu Dhabi bis weiter in die nagelneue Retortensiedlung Al Mughirah. Dort stellen wir uns auf den leeren Parkplatz direkt am weiten Sandstrand und trotzen Wind und Regen.

Kurz vor der Morgendämmerung bricht das Wetterchaos aus! Gewitter mit Hagel, Sturmböen der heftigeren Sorte und dazu schüttet es gewaltig. Als der Spuck vorbei ist, sammeln sich Hagelkörner und Wasserlachen um uns herum. Der Himmel bleibt ziemlich grau, doch es regnet zumindest nicht mehr und wir starten zu unserer letzten Etappe in den Emiraten. Nach einem letzten Einkaufsstopp in Al Ruweis erreichen wir schließlich den Strand von Al Sila, unserem letzten Übernachtungsstopp, bevor es dann übermorgen weiter geht nach Saudi Arabien.

Al Ain – Al Mughirah – Al Ruweis – Al Sila  -  515 km  -  187 Tage  -  15680 km

14. – 16. Februar 2024 - Bei Sita und Eid in Riyadh

Mädelsausflug

Die beiderseitigen Grenzformalitäten sind irgendwann auch erledigt und wir starten durch nach Salma an den schönen Strand mit komfortablen Einrichtungen. Diese nutzen wir, um Wasser aufzufüllen, Manni nach den Unwettern ordentlich zu waschen und Connys Schnupfen auszukurieren.

Heute gilt es, die mehrheitlich öde Strecke nach Riyadh hinter uns zu bringen, denn wir sind über das Wochenende mit Sita und Eid verabredet. Dies hatten wir seinerzeit bei unserem letzten Treffen am Lago di Bordano in Oberitalien vereinbart. Da wir die 470 Kilometer oberndrein auch schon kennen, zieht sie sich ganz schön hin. Zwischen Hofuf und Riyad wir der Wind dann immer heftiger und treibt viel Sand über die Straße. Am späten Nachmittag haben wir es geschafft und wir beziehen Quartier im Garten von Eid, umgeben von Hühnerkäfigen und Hundezwinger. Wenig später tauchen Sita und Eid auf und wir verbringen einen ersten schönen Abend zusammen.

Nach einer etwas unruhigen Nacht zwischen bellenden Hunden, krähenden Hähnen, gackernden Hühnern, rauschendem Verkehr, landenden Flugzeugen und jammernden Muezzins freuen wir uns auf den Tag mit Sita und Eid. Gegen Mittag holt und deren Fahrer ab, und nach einer entspannten Plauschrunde bei ihnen zuhause starten wir zur Besichtigung der historischen Bezirke von Ad Dir`iyah und At-Turaif mit anschließendem feinen Abendessen.

Al Sila – Grenze VAE/KSA – Salwa – Hofuf – Riyadh  -  630 km  -  190 Tage  -  16310 km

17. – 19. Februar 2024 - In der City von Riyadh

Flohmarkt im alten Basarviertel von Riyadh

Heute Nacht war es deutlich ruhiger und wir sind gut erholt und bereit für Neues. Diesmal steht der Besuch des Zentrums auf dem Programm. Gemeinsam mit Sita und Eid schlendern wir über den alten Bazar, bewundern das Masmak Fort leider nur von außen, da wegen Renovierung geschlossen,  und lassen uns am Abend wieder kulinarisch ausführen.

Nach einem Kurzbesuch bei MAN, um einen Check zu machen, ob alles soweit in Ordnung ist, verbringen wir den Nachmittag im Park des Nationalmuseums, bis wir abgeholt werden, da heute Sita selbst in der Küche zugange war. Sie serviert uns köstliche saudische Speisen und wir essen uns kugelrund. Nach drei wundervollen Tagen verabschieden wir uns von den Beiden, reich beschenkt und rundum verwöhnt.

Der Vormittag gehört dem Nationalmuseum, das sehr anschaulich die Geschichte des Landes erklärt und uns so durch die Jahrtausende führt. Doch nun wird es Zeit, aus dieser Riesenmetropole zu verschwinden, und wir verziehen uns ins Wadi Hanifah südlich der Stadt, wo wir auf einer baumbestandenen Insel einen ruhigen Platz entdecken.

Riyadh – Wadi Hanifah  -  70 km  -  193 Tage  -  16380 km

20. – 21. Februar 2024 - Ein weiter Weg in den Süden …

Der Rauch von Oud wird wie Parfüm genutzt - der Duft Saudi Arabiens

… steht uns nun bevor. Die Region glänzt nicht gerade mit Highlights, und so wollen wir Strecke machen. In Al Hillal stoppen wir vor einem Supermarkt und werden von Prinz Said al Farshah zum Mittagessen in sein Haus eingeladen. Er spricht zwar kein Englisch, doch wir korrespondieren mit seinem Bruder über Telefon und es wird ein nettes Erlebnis. Als wir die Oasenstadt Layla erreichen, reicht es für heute und wir finden einen ruhigen Platz vor dem alten Gemäuer des Dorfes Ad Amar.

Auch heute begleitet uns viel ödes Land und wir rollen Stunde um Stunde so vor uns hin. Wir passieren As Sulayyil und biegen ab auf die Straße in Richtung Najran. Gerne würden wir den historischen Überresten von Al Faw einen Besuch abstatten, doch die archäologische Stätte ist für die Öffentlichkeit leider nicht zugänglich. Und so stellen wir uns unweit davon am Rand der Tafelberge unter eine Akazie.

Wadi Hanifah – Al Hillal – Layla – As Sulayyil – Al Faw  -  660 km  -  195 Tage  -  17040 km

22. Februar 2024 - Wir erreichen das Bir Hima Gebiet

Jagd-Falken sind der ganze Stolz vieler Araber

Das Dünental der westlichsten Ausläufer der Rub al Khali führt uns direkt nach Süden, dem Grenzgebiet zum Jemen entgegen. Doch zuvor wartet noch ein absolutes Highlight prähistorischer Geschichte auf uns: die Petroglyphen in der Bir Hima Region. Am nordwestlichen Rand dieses Wüstengebiets verlassen wir nun den Asphalt und folgen einer sandigen Spur nach Westen, wo wir am Horizont ein zerklüftetes Sandsteingebirge erkennen. Schon nach wenigen Kilometern erreichen wir die erste Felseninsel im Sand und entdecken auch sofort die ersten Gravuren. Leider ist dieser Spot grauenhaft vermüllt von picknickbegeisterten Locals, denen jegliches Verständnis für ihre eigene Geschichte fehlt. Doch erfreulicherweise bleibt dies ein Einzelfall, alle weiteren Standorte dieser unschätzbaren Zeitzeugen Jahrtausende alter Historie sind weitgehend sauber, auch wenn oftmals Einschusslöcher schießwütiger Beduinen so manche Gravur unwiederbringlich in Mitleidenschaft ziehen. Doch wir erfreuen uns an den ersten aufgespürten Petroglyphen, bevor wir uns einen herrlichen Panoramaplatz für die Übernachtung wählen.

Al Faw – Sultanah – Al Muhammadiah – Bir Hima Region  -  195 km  -  196 Tage  -  17235 km

23. Februar 2024 - Eine komplizierte Fahrzeugbergung …

Großer Schriftblock in altsüdarabischer Schrift

… bremst vorerst unseren Entdeckerdrang. Einem unserer Reisefreunde ist beim Reifenwechsel der Wagenheber im Sand abgerutscht und nun liegt der Laster hinten links mit der Achse im weichen Sand. Wir trommeln unsere Teams zusammen, und in einer vierstündigen Gemeinschaftsaktion schaffen wir es, das Malheur zu beseitigen. Der Nachmittag gehört wieder dem Aufspüren der überall verstreuten Felsgravuren. Unser geschultes Auge lässt uns an fast jedem Fels diese uralten Kunstwerke finden, während wir durch diese fantastische Wüstenlandschaft cruisen.

Bir Hima Region  -  30 km  -  197 Tage  -  17265 km

24. Februar 2024 - Und noch mehr Petroglyphen …

Schöne Gravurenwand mit Tieren, Reitern und Aliya Göttinnen

… warten heute auf uns. Den ganzen Tag queren wir Wadis, durchforsten Canyons, steuern einzeln stehende Felsbrocken an und entdecken tausende interessanter Felsgravuren: Kamele, Rinder, Steinböcke, Strauße, Reiter, Göttinnen-Figuren, Hirten, Schwert- und Lanzenkämpfer. Dazu unzählige Schriftzeichen und Zahlen unterschiedlichster Sprachen.

Bir Hima Region  -  40 km  -  198 Tage  -  17305 km

25. Februar 2024 - Und noch kein Ende!

Die Gravuren beweisen es - vor langer Zeit war die Wüste noch grün und Rinder wurden gehalten

Wir können uns nicht lösen von diesen faszinierenden Zeitzeugen der Geschichte der Arabischen Halbinsel. Und so machen wir dort weiter, wo wir gestern aufgehört haben. Wir entdecken auch einen tollen Felsbogen, und nach dem Besuch der alten Brunnenanlagen beim Ort Hima fahren wir noch einmal zurück in die Wüste, um dort zu übernachten.

Bir Hima Region  -  40 km  -  199 Tage  -  17345 km

26. – 27. Februar 2024 - Jemenitische Kultur in Najran

Altes Lehmziegelhaus in Najran

Starker Wind lässt die Sicht schlechter werden und wir verlassen die Bir Hima Region in Richtung Najran. Doch bevor wir uns dort der allgegenwärtigen jemenitischen Baukultur zuwenden, muss ein Weisheitszahn raus. Die schwelende Entzündung machte sich gestern Abend erstmals unangenehm bemerkbar, und so ist kein Aufschieben mehr möglich. Ein Zahnarzt ist rasch gefunden, der Preis ausgehandelt, und schon sitze ich auf dem Stuhl. Leider ist der Übeltäter innen schon so angegriffen, dass er beim Ziehen auseinanderbricht und sich dadurch eine längere Operation ergibt. Doch letztlich sind alle Fragmente entfernt und ich werde mit einem Zahn weniger wieder entlassen.

Die Heilung der Wunde ist erfreulicherweise über Nacht gut fortgeschritten, und so stürzen wir uns ins Sightseeing-Programm. Najran liegt direkt an der jemenitischen Grenze und da die Region erst vor  neunzig Jahren von Saudi Arabien annektiert wurde, ist die markante mehrstöckige Lehmarchitektur noch allgegenwärtig. Wir besuchen die antike Ausgrabungsstätte Ukhdood, die historische Keimzelle von Najran und machen uns anschließend auf die Suche nach noch authentischen Gebäuden, die sich kreuz und quer im Stadtgebiet verbergen. Zu guter Letzt werden wir von der alteigesessenen Familie Makrami eingeladen, auf ihrer Farm neben dem aufgegebenen Wohnturm zu übernachten.

Bir Hima Region – Najran – Al Makrami Haus  -  150 km  -  201 Tage  -  17495 km

28. Februar 2024 - Immer in Sichtweite der jemenitischen Grenze

Schön renovierte Häuser in Zahran

Den ganzen Vormittag verbringen wir im Stadtteil Aba as Suud, denn hier verstecken sich inmitten der Palmenhaine und kleiner Felder noch jede Menge dieser alten mehrstöckigen Lehmziegelhäuser. Wir lernen Said kennen, der noch in einem solchen Wohnturm aufgewachsen ist, und er zeigt uns bereitwillig den familieneigenen Lehmziegelturm. Sein leidliches Englisch gibt uns dabei viele interessante Details zum Leben in früheren Jahren preis. Entlang der Grenze zum Jemen fahren wir schließlich weiter nach Westen bis Zahran al Janub, das mit einem sehenswerten alten Stadtkern aufwartet. Zwei Stunden stromern wir durch die Gassen um die teils bereits vorsichtig renovierten, teils verfallenen Wohntürme. Immer wieder entdecken wir kleine Details, die uns erfreuen: uralte Türen mit eingeschnitzten Ornamenten, bunt bemalte Treppenhäuser und Eingänge oder detailverliebte Restaurationen ganzer Häuserfronten. Auch auf unserer Weiterfahrt entdecken wir immer wieder solche alten Wohntürme zwischen neu gebauten Häusern. Wenig später finden wir einen tollen Panoramaplatz an der Abbruchkante eines Plateaus, der einen grandiosen Rundumblick über die schroffe Bergwelt des Jemen freigibt.

Najran – Zahran al Janub – Jirba  -  130 km  -  202 Tage  -  17625 km

29. Februar 2024 - Wadi Ljib

Spektakuläre Fahrt durch das enge Wadi Ljib

Die Fahrt bleibt spektakulär, das Asir-Gebirge in seiner monumentalen Schroffheit ist bedrückend schön. Über Almsny und später Eammud erreichend wir schließlich das Wadi Ljib, ein schmales Kiesbett zwischen himmelhohen Felswänden. Wir holpern zwei Kilometer hinein, dann ist Schluss; ab hier geht es nur noch zu Fuß weiter. Sowohl das Hauptwadi als auch das abzweigende enge Seitenwadi lohnen, denn es plätschert das Wasser um die Felsblöcke, Palmen und andere, fast schon tropische Gewächse sorgen für ein tolles Ambiente, in dem Horden von Pavianen herumtollen.

Jirba – Almsny – Eammud – Wadi Ljib  -  110 km  -  203 Tage  -  17735 km

01.März 2024 - Die Schieferarchitektur von Al Khalaf

Architektur in Al Khalef mit bunten Fassaden und Schiefersteinen im Mauerwerk

Den Vormittag verbringen wir noch im Wadi Ljib, doch dann starten wir zu einer weiteren kurvenreichen Etappe. Und die hat es wirklich in sich, denn wir überwinden einen 2.300 Meter hohen Pass auf unserer Fahrt nach Norden. Als wir im historischen Al Khalef ankommen, sind wir sogar 2.400 Meter hoch und es wird ganz schön kalt, als die Sonne sich verabschiedet. Doch zuvor gehen wir noch auf Entdeckertour zwischen den alten Gebäuden, die mit einer ausgefallenen Architektur aufwarten.

Wadi Ljib – Eammud – Sha ib Shawhatah – Al Khalaf  -  115 km  -  204 Tage  -  17850 km

02. März 2024 - Und noch ein historisch interessanter Ort …

Häuser in Al Jahamah mit teils etwas unsensiblen Renovierungselementen

… liegt auf unserem weiteren Weg. Auch Al Jahamah bietet eine ganz eigene Architektur, ähnlich wie Al Khalaf. Wir entdecken immer wieder neue Perspektiven zwischen den auffallend roten Steinen und lassen uns mitnehmen in die noch nicht allzu lange vergangene Zeit, als diese Orte noch bewohnt waren. Die Fahrt nach Abha ist unspektakulär, die Landschaft zersiedelt. Auch in der Stadt selbst halten wir uns nicht lange auf, auch wenn sie ihre attraktiven Ecken hat. Doch uns ist mehr nach Natur denn nach Großstadtgewusel. Und so ziehen wir noch etwas weiter, bis wir in dieser weiterhin zersiedelten Umgebung einen netten Aussichtsplatz auf einer Hügelkuppe finden.

Al Khalaf – Al Jahamah – Ahad Rufaidah – Abha – Maksanah  -  115 km  -  205 Tage  -  17965 km

03. März 2024 - Rijal Almaa

Rijal Almaa - von Weitem schön, von Nahem etwas steril

Heftiger Sturm, dichte Wolken und Nebelschwaden, kalt wie schon lange nicht mehr – der Morgen hier oben auf 2.800 Metern Höhe lädt nicht gerade ein, nach draußen zu gehen. Doch wir ahnen, dass es auf der Westseite der Berge schön und warm ist. Also stochern wir uns durch den Nebel über die Passhöhe von 2.940 Metern. Und schon am Abzweiger hinunter nach Rijal Almaa blitzt die Sonne durch die Wolken. Das LKW-Verbot für die immens steile Gefällstrecke hinunter nach Ash Sha‘bayn ignorieren wir mit dem Argument, ein Wohnmobil zu sein, und unter den Balken der Höhenbeschränkung passt Manni noch ganz locker durch. Ganz langsam schieben wir Mannis zehn Tonnen die acht Kilometer Serpentinen hinunter, überwinden dabei satte 1.500 Höhenmeter und sind wenig später im Rijal Almaa Heritage Village. Das vielgepriesene historische Dorf reißt uns nicht so mit wie erwartet, doch unser entdeckter Panoramaplatz direkt gegenüber dem Ortskern versöhnt uns schnell, vor allem als die dezente Illumination bei Einbruch der Dunkelheit eine reizvolle Atmosphäre schafft.

Maksanah – Ash Sha’bayn – Rijal Almaa  -  40 km  -  206 Tage  -  18005 km

04. – 06. März 2024 - Viel Nebel …

Guten Appetit

… beeinträchtigt immer wieder unsere weitere Fahrt durch das Asir Gebirge. Als wir uns in  Richtung Muhayil eine der extrem steilen Passstraßen aussuchen, um wieder auf den Kamm hinauf zu gelangen, machen wir auf halber Strecke halt, um noch unter der Nebeldecke zu bleiben.

Sonniges Wetter begrüßt uns am Morgen, und wir starten noch vor dem Frühstück hinauf in den Granitfelsenpark bei Tanumah. Es ist ein idealer Platz, um den Tag zu verbringen, Wäsche zu waschen, Haare zu schneiden und den Pavianen zuzusehen. Und das alles inmitten einer tollen Kulisse. Doch gegen Mittag holt uns auch hier wieder der Nebel ein und wir entscheiden, noch ein wenig weiter zu fahren. Immer wieder bremst uns dichter Nebel aus, nur langsam kommen wir voran, doch die Region ist dermaßen dicht besiedelt, dass es keine Rolle spielt, wenig zu sehen. Als sich eine weitere kühn angelegte Passstraße nach unten anbietet, nutzen wir die obere Kante zum Verweilen.

Leider hängt der zähe Nebel auch heute früh hartnäckig über der Abbruchkante. Also stochern wir uns vorsichtig nach unten, bis sich die Suppe nach etwa 200 Höhenmetern lichtet. Die Strecke ist unglaublich kühn angelegt, wir genießen jeden Meter. Unten angekommen, entdecken wir herrlich blühende Wüstenrosen. Die weitere Fahrt zum Dhee Ain Heritage Village ist bald erledigt, und wir parken mit Panoramablick vor der restaurierten Dorfanlage.

Rijal Almaa – Muhayil – Tanumah – Al Makhwah – Dhee Ain  -  330 km  -  209 Tage  -  18335 km

07. März 2024 - Al Balah

Historische Altstadt Ain Dhee

Nach einer ausgiebigen Besichtigung des Dorfes Dhee Ain fahren wir hinauf nach Al Balah, wo uns wieder einmal dichter Nebel empfängt. Doch auf der Ostseite der Stadt scheint tatsächlich die Sonne, und wir nutzen die Gelegenheit, die uralte Burganlage Al Malad zu besuchen. Herrlich geschnitzte Türen und Fensterrahmen sowie Stützbalken in den verfallenen Räumen lohnen diesen Abstecher. Zum Übernachten finden wir später einen netten Platz in einem Ausflugspark am Rand der Stadt, wo wir dem heftigen Sturm samt wieder einmal dichten Nebelschwaden trotzen.

Dhee Ain – Al Balah  -  55 km  -  210 Tage  -  18390 km

08. März 2024 - Endgültig raus aus der Nebelsuppe

Wir übernachten im Schatten der alten Häuser

Von diesem grauslichen Wetter haben wir nun endgültig genug, und wir verlassen das Asir-Gebirge in Richtung Ta’if. Immer wieder bremst uns die dichte Suppe aus, doch so langsam lichtet sich der Schleier und wir können die Fahrt durch die erstaunlich grünen Berge genießen. Über Al Mindak und Missan erreichen wir die Abbruchkante des nördlichen Asir-Gebirges, wo wir am Alkalada Heritage Village einen netten Platz in der Nachmittagssonne finden.

Al Balah – Al Mindak – Missan – Alkalada Heritage Village  -  170 km  -  211 Tage  -  18560 km

09. März 2024 - in den Granitbergen um Ash Shafa

Unsere Aussichtsterasse

Die Sommerresidenzstadt Ta’if lassen wir links liegen, da ist uns zu viel touristischer Rummel und zu wenig Authentisches erhalten. Wir fahren gleich hoch nach Ash Shafa, denn dort bricht das Gebirge steil in Richtung Küstenebene ab und die Erosion hat hier oben eine ganz tolle Granitfelsenlandschaft geschaffen. Inmitten dieser Knubbelberge beziehen wir einen Logenplatz und verbringen den Nachmittag mit Schauen …

Alkalada Heritage Village – Ta’if – Ash Shafa  -  105 km  -  212 Tage  -  18665 km

10. – 12. März 2024 - Jeddah

Al Balad - die wunderschöne, teilweise schon renovierte historische Altstadt von Jeddah

Als sich der Formel 1 Zirkus verabschiedet hat und wieder der Alltag in Jeddah einzieht, machen wir uns auf den steilen Weg hinunter. Gewaltige 2.200 Höhenmeter wollen bezwungen werden, und die rollen wir natürlich ganz langsam und bremsenschonend talwärts. Die Heilige Stadt der Moslems, Mekka, müssen wir großräumig umfahren, denn hier ist uns der Zutritt verwehrt. Und je näher wir Jeddah kommen, umso hässlicher wird die Umgebung und der Verkehr wird heftiger. Doch wir kommen gut durch und beziehen einen für die Besichtigung der Altstadt strategisch praktisch gelegenen Parkplatz. Wir bummeln lange durch die schmalen Gassen des Al Balad Viertels, wo die alten Häuser mit den hölzernen Balkonen aufwendig restauriert werden. Kleine Plätze mit Cafés und  Künstlerwerkstätten schaffen eine sehr nette Atmosphäre und hinter jeder Ecke finden wir Fotogenes.

Die Nacht war großstadtmäßig geräuschintensiv, Temperaturen und Luftfeuchtigkeit trugen auch nicht gerade zum Wohlfühlen bei. Also machen wir uns nach einem Frühstück an der Corniche, wegen dem heutigen Ramadanstart indoor, vom Acker. Wir passieren das Formel 1 Areal, wo die Abbauarbeiten in vollem Gange sind, und erreichen nach kurzer Fahrt das Städtchen Thuwal mit seinem netten Strand, dem sattgrüne Mangroven vorgelagert sind und im Kontrast mit dem blauen Meer für eine schöne Stimmung sorgen.

Der Platz ist bestens dazu geeignet, mal wieder die ganz große Wäsche zu machen, denn unser Bettzeug ist schon überfällig. Also bleiben wir und erledigen Hausarbeit …

Ash Shafa – Jeddah – Thuwal  -  310 km  -  215 Tage  -  18975 km

13. März 2024 - In die Heilige Stadt Mohammeds …

Fastenbrechen bei der Prophetenmoschee in Medina

… wollen wir nun. Die Strecke ist lang und meist ziemlich eintönig, und so ziehen wir es durch bis Medina. Nach einem kurzen Abstecher zur Quba Moschee beziehen wir unseren Platz in der Nähe der riesigen Prophetenmoschee. Waren wir letztes Jahr tagsüber dort, so möchten wir dieses Mal die Abendstimmung erleben, vor allem jetzt während des Ramadans ein sicher tolles Erlebnis. Also machen wir uns noch vor dem Abendgebet auf den Weg. Das Gedränge ist unbeschreiblich, aus allen muslimischen Ländern tummeln sich Gläubige in und um den Moscheenbezirk. Ordentlich aufgereiht knien die Gläubigen vor ihrer von der Moscheenverwaltung bereitgestellten, symbolischen Mahlzeit zum Fastenbrechen. Als der Muezzin dies ankündigt, wird erst mal gegessen und getrunken und es senkt sich trotz zehntausender Menschen eine gespenstige Stille über den Platz. Kurz darauf fordert der Muezzin zum Gebet auf, dem alle bereitwillig nachgehen. Anschließend verlassen die Gläubigen in Scharen die Moschee, denn nun wartet zuhause das sehnsüchtig erwartete Abendessen.

Thuwal – Medina  -  370 km  -  216 Tage  -  19345 km

14. – 15. März 2024 - Ein kleines Paradies …

Traumplatz unter Palmen

… entdecken wir auf unserem Weg gen Norden. Palmenkronen spitzen aus einem abweisend kargen Wadi herauf zur Hauptstraße. Wir biegen ab, finden einen sehr holprigen, kaum als solchen erkennbaren Fahrweg über die mit Vulkansteinen übersäte Ebene. Der Fahrweg wird zur schmalen und steinigen Piste, die sich ins Wadi hinunterschlängelt. Und plötzlich stehen wir vor einem kleinen Paradies: Ein Palmenwäldchen schmiegt sich an die steilen Wände des Wadis, gibt zwischen den einzelnen Bäumen aber genügend Platz frei, um Manni schattig zu parken. Und im Flussbett wartet ein erfrischender Teich auf uns! Tief und klar; auch überraschend kalt, je tiefer man fühlt. Immer wieder schwimmen wir hin und her, perfekt nach den staubigen Tagen in Medina.

Natürlich verbringen wir hier noch einen weiteren Tag, denn so ein völlig ungestörtes Plätzchen, um uns freizügig zu tummeln, werden wir so schnell nicht wieder finden …

Medina  -  Palmenwadi  -  155 km  -  218 Tage  -  19500 km

16. – 18. März 2024 - Inmitten hunderter Vulkankrater …

Der berühmte Weiße Vulkan Al Baidah

… schlagen wir am späten Nachmittag unser Basecamp auf. Die Faszination dieser Urwelten berührt uns immer wieder, und wir wollen drei Tage bleiben.

Den Vormittag verbringen wir auf dem Gipfel des höchsten Vulkans, der genau zwischen dem Weißen und dem Schwarzen Vulkan platziert ist und so ein perfektes Panorama auf diese beiden und ihre ineinanderfließende schwarze und weiße Umgebung  bietet. Den Rest des Tages schlendern wir einfach ein wenig zwischen den Lavaströmen umher und saugen die Atmosphäre in uns ein.

Schon früh ziehen wir los, um ein weiteres Mal auf den höchsten Vulkan zu steigen, wir können einfach nicht genug bekommen von diesem Panorama. Anschließend wechseln wir hinüber auf den Kraterrand des Weißen Vulkans, doch der Sturm ist dermaßen stark heute, dass es uns fast runterweht. Und es trübt ein, so dass es nichts mehr ist mit der Fernsicht. Als wir wieder bei Manni sind, hat es jedoch wieder bestes Wetter. Doch das ist nicht von Dauer, denn mit Einbruch der Dunkelheit fängt es an zu regnen.

Palmenwadi – Chaibar – Khaibar Vulkane  -  160 km  -  221 Tage  -  19660 km

19. – 20. März 2024

Unser Camp zwischen Granithüglen

Die ganze Nacht stürmte und regnete es immer wieder, und auch am Morgen sehen wir vor lauter Nebel und tiefhängender Wolken so gut wie nichts. Ist aber nicht weiter schlimm, denn letztes Jahr hatten wir hier Traumwetter! Also holpern wir nach dem Frühstück vorsichtig, um unsere Reifen von scharfkantigem Lavagestein nicht zu beschädigen, hinaus zur Hauptstraße. Auf der Fahrt nach Al Hayit ist die Straße immer wieder vom aus den Wadis fließenden Wasser geflutet, auch säumen große Wasserflächen die Regionen längs der Route. Es hat hier also noch viel mehr geregnet als bei uns letzte Nacht. In Al Hayit bunkern wir dann ordentlich Lebensmittel und füllen die Wassertanks randvoll, denn es warten nun sieben Tage mit Wüstentouren auf uns. Wenig später entdecken wir in einiger Entfernung zur Hauptstraße auffällige Granitfelsen, die einen guten Rahmen für einen attraktiven Übernachtungsplatz abgeben.

Die Gegend bleibt spannend, wir fahren zwischen pechschwarzen Lavazungen und rötlich-gelben Sandsteinbergen in Richtung Norden, auf die schon weithin sichtbare Felsbarriere des Al Misma Gebirges zu. An deren Fuß beziehen wir unseren beliebten Platz, um uns für die nächsten Tage einzustimmen.

Khaibar Vulkane – Al Hayit – Ash Shamli – Jibal al Misma  -  265 km  -  223 Tage  -  19925 km

21. März 2024 - Traumhaft schöne Felsformationen …

Wunderwelt Al Misma

… erwarten uns heute auf unserer Tour entlang der östlichen Flanke des Al Misma Gebirges. Die sandige Piste ist nach den Regenfällen der letzten Tage gut zu befahren, der Sand ist härter als sonst, und so sind auch die wenigen Dünenpassagen ein Kinderspiel. Als wir schließlich beim mächtigen Felsbogen in das anschließende Wadi einbiegen, sind wir hellauf begeistert von den steinernen Kunstwerken, die von der Natur hier geschaffen wurden. Die Formenvielfalt ist grandios, wir können nicht genug bekommen von den tollen Felsskulpturen. Den ganzen Nachmittag wandern wir umher, erst als die Sonne hinter den Bergen verschwindet, schleichen wir müde zurück zu Manni.

Jibal al Misma – Rock Arch Wadi  -  50 km  -  224 Tage  -  19975 km

22. März 2024 - Die Wunderwelt der Formen …

Pisten zwischen Felsformationen im Norden der Al Misma

… setzt sich heute fort. Nach einer langen Dünenauffahrt mit anschließendem Wahnsinnspanorama tauchen wir wieder in einen regelrechten Wald aus steinernen Nadeln ein. Und auch ein großes Felsentor darf natürlich nicht fehlen. Kreuz und quer cruisen wir um die bizarren Skulpturen und staunen über die Fantasie der Natur. Für kurze Zeit verlassen wir das Gebirge, um auf einem kurzen Stück Asphaltstraße das Al Misma Gebirge im Norden zu umrunden. Abrupt endet diese Straße nach wenigen Kilometern irgendwo im Nichts der Nefud Wüste. Tiefsandige Pisten verzweigen sich nun zwischen den Dünen, eine davon wählen wir aus, um wieder an den Felsriegel zu gelangen. Nach einer unglaublich steilen Dünenabfahrt, die uns sofort an eine Achterbahnfahrt erinnert, führt uns eine gute Sandspur zurück zur Felswand. Als wir diese erreichen, entdecken wir unter uns einige sattgrüne Wiesenstücke mit Bäumen. Was für ein Kontrast zu Fels und Sand!

Rock Arch Wadi – Al Misma Nordumfahrung – Wiesensenke  -  60 km  -  225 Tage  -  20035 km

23. März 2024 - Vom Sandmeer ins Felsenlabyrinth

Abendstimmung am Felsenbogen

Die Fahrt durch diesen Teil der Nefud Wüste ist spannend, denn wir müssen oft sehr spontan entscheiden, welcher Spur wir folgen sollen oder ob wir eine eigene anlegen müssen zwischen den Dünen. Nach drei Stunden Tiefsand erreichen wir eine Felsengruppe, an der wir ganz besonders schöne Felsgravuren mit Jagdszenen, Löwen und sogar einer Herde Oryx-Antilopen bewundern. Hinüber ins Arnan-Gebirge zieht es uns nun. Schon von weitem sehen wir den felsigen Riegel. Die abwechslungsreiche Fahrspur durch Dünensenken und über Granitplatten endet bei einer belanglosen Häuseransammlung, und auf der dort erreichten Asphaltstraße fahren wir bis zum Pisteneinstieg. Als wir schließlich das Arnan-Gebirge erreichen, sind wir sofort total begeistert von den filigranen Nadeln, den wuchtigen Felsbögen und natürlich den unzähligen Felsgravuren. Immer wieder halten wir an und wandern durch die Labyrinthe. Über eine steinige Ebene dringen wir weiter vor und stehen plötzlich vor einer grandiosen Landschaft, dessen Mittelpunkt von einem mächtigen Felsenbogen gekrönt wird.

Wiesensenke – Felsengruppe – Arnaan Gebirge  -  75 km  -  226 Tage  -  20110 km

24. März 2024 - Marajah Arch – Monument der Natur

Wunderwerk der Natur

Auch heute jagt ein Natur-Highlight das Nächste. In einem versteckten Felsental stoßen wir auf eine Kaskade von Wasserbecken, in denen sich tatsächlich genügend Leben spendendes Nass gesammelt hat. An den umliegenden Felsen entdecken wir wieder jede Menge prähistorischer Gravuren und auch Schriften aus verschiedenen Epochen, was darauf schließen lässt, dass dies auch ein beliebter Lagerplatz für Karawanen war. Über weite sandige Ebenen schweben wir nun fast dahin, überwinden eine Dünenbarriere, suchen uns einen machbaren Weg zwischen steinigen Hügeln und Plateaus und erreichen schließlich die weite Senke, in der sich der Triple Arch von Mahajah unübersehbar präsentiert. Was für ein Anblick! Unglaublich, was die Natur in Jahrmillionen aus Sandsteinfelsen modelliert. Immer wieder schlendern wir zwischen den monumentalen Wänden umher, bevor wir uns etwas entfernt einen Panoramaplatz suchen.

Arnaan Gebirge – Mahajah Arch  -  55 km  -  227 Tage  -  20165 km

25. März 2024 - Die längste Felsgravuren-Galerie Saudi Arabiens

Die längste Gravurenwand Saudi Arabiens

Fast den ganzen Vormittag verbringen wir rund um den Marajah Arch, können uns nicht losreißen von seiner Präsenz. Und auch als wir Richtung Westen weiter fahren, bleibt er noch lange im Rückspiegel. Unterwegs entdecken wir immer wieder interessante, vom Wind und Wetter geformte Sandsteinstrukturen und natürlich auch viele neolithische Gravuren. Die gewaltigste Galerie erleben wir dann an der längsten Gravuren-Felswand Saudi Arabiens. Über 150 Meter lang ist sie und mit unglaublich vielen Gravuren versehen. Was für ein Bild! Unsere Piste  wechselt zwischen sandigen Passagen, holprigen Felsplatten und grobem Steinacker, so dass wir nur langsam vorankommen. Doch die Landschaft entschädigt und letztlich ist auch die Piste spannend. Schon in Sichtweite der Hauptstraße öffnet sich plötzlich eine wassergefüllte Senke, an deren Ufer wir uns stellen und später einen kitschig-schönen Vollmond bewundern.

Marajah Arch – größte Gravuren-Wand – Pistenende an der 70  -  55 km  -  228 Tage  -  20220 km

26. März 2024 - Zum Elephant Tunnel Rock

Fast wie ein wirklicher Elefant

Nach fünf Pistentagen gleiten wir entspannt über Asphalt zum Pisteneinstieg der Al Gharamil Wüste. Dort erwartet uns eine unserer Lieblingsstrecken. Die Erosion hat in dieser Region interessante und fantasievolle Skulpturen geschaffen. Weicher Sand und holprige Felsplatten wechseln sich ab, und wir genießen die Szenerie bei langsamer Fahrt. Am Naslaa Rock rätseln wir, wie wohl der messerscharfe Riss quer durch den auf nur noch zwei filigranen Sockeln stehende Felsblock entstanden sein könnte. Langsam nähern wir uns dem Abzweig zum Elephant Tunnel Rock, und diese letzten Kilometer haben es wirklich in sich. Die Navigation ist nicht ganz einfach, da keinerlei aktuelle Spuren im Sand sichtbar sind. Doch da wir den Weg grundsätzlich kennen, finden wir schließlich die richtigen Durchfahrten an den Felsriegeln. Und als wir endlich den markanten Felsbogen erreichen, zeigt er sich uns im besten Nachmittagslicht.

Pistenende an der 70 – Al Gharamil – Elephant Tunnel Rock  -  160 km  -  229 Tage  -  20380 km

27. März 2024 - Weiter durch die Al Gharamil Wüste

Erosion zerfrisst den Sandstein und schafft skurrile Gebilde

Auf unserem Weg zurück durch das Gelände stoßen wir auf eine Service-Road entlang neu aufgestellter Hochspannungsmasten. Wir nutzen diese geschobene Piste bis zum Abzweig, auch wenn dadurch der Offroad-Spaß und der Landschaftsgenuss völlig verloren gehen. Doch für die paar Kilometer ist es schon okay. Als wir unsere ursprüngliche Piste erreichen, tauchen wir auch sofort wieder ein in die Urlandschaft der Al Gharamil Wüste. Der Fahrspaß ist groß, und die skurril zerfressenen Felsen um uns herum begeistern. Und wir bewundern wieder einmal tolle Felsgravuren, die sich immer wieder aufspüren lassen. Irgendwann schwenken wir ab nach Süden und erreichen auf einer guten Fahrspur problemlos die Asphaltstraße. Doch kurz vorher finden wir einen herrlichen Wüstenübernachtungsplatz, bevor wir uns morgen endgültig von dieser Region verabschieden.

Elephant Tunnel Rock – durch die Al Gharamil Wüste – Pistenende  -  45 km  -  230 Tage  -  20425 km

28. – 29. März 2024 - Geburtstag in Al Ula

Eine Nacht im Schatten des Felsens

Das heute sehr trübe Wetter lässt uns direkt nach Al Ula fahren, wo wir unsere Vorräte aufstocken und unsere Freunde Vreni und Ernst treffen. Das letzte Mal hatten wir uns vor acht Jahren in Namibia gesehen und es gibt natürlich viel zu erzählen.

Conny`s Geburtstag feiern wir mal wieder in Saudi Arabien! Herzlichen Glückwunsch! Leider nervt uns die übereifrige Polizei nach dem Abendessen mit der Aufforderung, unseren Platz zu verlassen, da es angeblich verboten sei, hier sowie im gesamten Stadtbereich zu campen. So ein Blödsinn, letzte Nacht standen wir ja auch hier, und in der ganzen Stadt sind mindestens zehn weitere Camper verteilt. Aber gut, letztlich fruchten alle Diskussionen nichts, denn der mit der Mütze hat immer Recht. Also verlassen wir mit erhobenem Zeigefinger gegen 21:00 Uhr die Stadt und finden dafür eine tolle Alternative im Wadi Hjir.

Pistenende – Al Ula – Wadi Hjir  -  140 km  -  232 Tage  -  20565 km

30. März 2024 - Rote Sandsteinfelsen, schwarze Vulkansteinebenen …

Schöner geht's nimmer!

… die Fahrt ist wieder einmal herrlich abwechslungsreich. Vorbei an gewaltigen Sandsteinmauern verlassen wir die Region Al Ula entlang dem Wadi Hjir, um wenig später ein pechschwarzes Vulkanplateau zu erklimmen. Vereinzelte Vulkane am Horizont zeugen von den Urgewalten in längst vergangenen Zeiten. Urplötzlich fällt die Straße hinunter in eine sandige Ebene, in der sich unzählige skurrile Sandsteingebilde verteilen. Hier verlassen wir die Hauptstraße und rumpeln auf einer Wellblechpiste diesen zerfressenen Felsen entgegen. Wenig später verlassen wir auch diese Piste auf eine schmale Sandspur, der wir nun bis zu einem perfekt modellierten Mushroom Rock folgen. Und als Dreingabe spannt sich auch noch ein beeindruckender Steinbogen zwischen den nahegelegenen Felsen. Wir wandern noch weit in dieses herrliche Tal hinein und genießen die afrikanisch anmutende Szenerie.

Wadi Hjir – Mushroom Rock mit Steinbogen  -  110 km  -  233 Tage  -  20675 km

31. März 2024 - Rund um den Vulkan …

Abendstimmung im wunderbaren Tal Hala-'l Badr

… zieht sich eine spannende Piste. Auf dreißig Kilometern erleben wir die verschiedensten Felsformationen, die dieser schwarze Berg irgendwann einmal mit seiner Lava zugedeckt hat und die seit Jahrmillionen so langsam der Erosion anheimfallen. Und weil es hier so wunderschön ist, steuern wir noch einmal unseren perfekten Mushroom Rock an, um dort ein weiteres Mal zu übernachten.

Rund um den Vulkan  -  30 km  -  234 Tage  -  20705 km

01. April 2024 - Auf einer sandigen Piste …

Panoramaplatz vor dem Red Castle

… mitten durch erodierte Felsenlandschaft, erreichen wir wieder die Hauptstraße. Da das Wadi Disah zurzeit ziemlich unter Wasser steht, entscheiden wir, es diesmal nicht zu besuchen. Stattdessen fahren wir über einen Pass um diese Bergregion südlich herum und stehen plötzlich vor einer Abbruchkante mit einem Panorama, bei dem uns der Atem stockt: weit unter uns eine Ebene, eingerahmt von roten Bergflanken und einzelnen Monolithen – ein „Monument Valley“ der Extraklasse! Natürlich bleiben wir hier oben für den Rest des Tages und die kommende Nacht.

Mushroom Rock – Abu Raka – Al Farhah – Panoramablick  -  85 km  -  235 Tage  -  20790 km

02. April 2024 - Schwere Unwetter …

Genug Futter in der Awja Wüste

… brauen sich am Horizont zusammen; schwarze Wolken, aus denen grelle Blitze leuchten, heftiger Gewitterregen, der die Landschaft wegspült. Auf unserem Panoramaplatz ist es fast wie im Theater: dabei, jedoch nicht mittendrin. Gegen Mittag fahren wir hinunter in die Ebene, um dem immer bedrohlicher anzusehenden Intermezzo zu entkommen. Und das gelingt uns auch, denn nur leichter Regen tangiert uns. Das Wadi Disah müssen wir allerdings dieses Mal tatsächlich auslassen, denn das läuft gerade voll, ist gesperrt. So erfreuen wir uns an der tollen Bergkulisse, an der wir entlang fahren, bevor wir in die Awja-Wüste abbiegen und uns dort einen ruhigen Platz zwischen niedrigen Dünen und grasenden Kamelen suchen.

Panoramablick – Shuwaq – Awja Wüste  -  140 km  -  236 Tage  -  20930 km

03. April 2024 - Eine nette Rundtour durch die Awja Wüste

Felsgravuren in der Awja Wüste

Es ist keine spektakuläre Region wie so viele andere Wüstengegenden. Auch nutzen sehr viele Farmer die sprießenden Halme für ihre Kamele und Ziegen. Und der gesamte Zugangsbereich wird zurzeit mit einem Zaum versehen, da eine Windkraft- und Solarzellenanlage gebaut wird. Also nicht gerade das, was wir suchen. Trotzdem cruisen wir einen halben Tag um die zerfressenen Felsen, entdecken nette Felsgravuren und einen wirklich schönen Felsenbogen. Dort bleiben wir, denn Home-Office steht mal wieder an.

Awja Wüste Rundtour  -  30 km  -  237 Tage  -  20960 km

04. April 2024 - Am Al Shaq Canyon

Übernachtungsplatz an der Canyonkante

Nicht weit ist es zu einem unserer Lieblingsplätze, dem Al Shaq Canyon. Dort angekommen, stellen wir uns direkt an die aufregend senkrechte Kante, die hier mehrere hundert Meter in die Tiefe zeigt. Der Blick geht weit hinein in den weit unter uns sich zwischen riesigen Felsbrocken dahinschlängelnden Talboden. Und die Sonne zaubert jede Stunde ein neues Bühnenbild.

Awja Wüste – Al Shaq Canyon  -  50 km  -  238 Tage  -  21010 km

05. April 2024 - Szenenwechsel

Ein Amphitheater mitten in der Wüste

Um in die Al Hisma Wüste zu gelangen, wählen wir diesmal die direkt nach Norden führenden Pisten entlang zerfressener Felsformationen, zwischen denen sich immer wieder goldgelbe Sanddünen aufbauen. Und wir sind begeistert von dieser Fahrt, denn hinter jedem Felsriegel öffnet sich eine neue Szenerie der Extraklasse! Wir entdecken ein gigantisches, steinernes Amphitheater, gekrönt von einem filigranen Doppelfenster, lassen Manni über die Dünen ackern, queren temporäre keine Seenflächen, die nun trocken sind, bestaunen riesige Pylonen, die senkrecht in den Himmel zu wachsen scheinen und finden schließlich einen Übernachtungsplatz am Fuß eines ganz besonders markanten Felsentores.

Al Shaq Canyon – Al Hisma Südteil  -  30 km  -  239 Tage  -  21040 km

06. April 2024 - In die zentrale Al Hisma

Felsenbogen im Wadi Dham

Spontane Richtungswechsel lassen uns möglichst nahe an besonders auffällig gestaltete Felsen fahren, immer wieder müssen wir dabei Dünenfelder queren. Doch der Sand ist gut zu befahren und so stehen wir plötzlich vor der Hauptstraße, auf deren Nordseite die zentrale Al Hisma Wüste beginnt. Hier stehen in kurzen Abständen inzwischen Verbotsschilder, die signalisieren, dass die Einfahrt in dieser Region nicht mehr gestattet ist. So folgen wir der Hauptstraße ein wenig nach Osten, und schon nach kurzer Fahrt hören die Schilder auf und wir können ganz legal in die Al Hisma eintauchen. Unser erstes Ziel ist eine mächtige Felswand mit Felsgravuren, die wir nach problemloser Anfahrt bewundern. Weithin sichtbar lockt uns nun ein sehr eleganter Doppelbogen, der hoch oben eine Felswand schmückt und so ein grandioses Panorama ermöglicht. Nach einigen Abstechern zu besonders schönen Felsgebilden fegt plötzlich ein leichter Sandsturm über die Ebenen. Rasch verziehen wir uns ins Wadi Dham, wo wir in unmittelbarer Nähe des wunderschönen Felsbogens einen windgeschützten Platz finden.

Al Hisma Südteil – Al Hisma/Wadi Dham  -  50 km  -  240 Tage  -  21090 km

07. April 2024 - Wunderwelt Al Hisma

Pharao's Tomb

Das Wadi Dham ist allein für sich unglaublich schön! Stundenlang wandern wir umher, klettern auf den Felsen herum und entdecken hinter jeder Ecke faszinierende Sandsteinformen.  Wir finden eine für uns neue Ost-West-Passage vom Wadi Dham hinüber zum nun eingezäunten Bajdah Wildlife Reservat, auf dessen Areal sich nun auch der bekannte Felseneinschnitt „Pharao’s Tomb“ befindet. Die Strecke dorthin ist voller Überraschungen: steile Dünenpassagen, grandios geformte Felsen, tolle Steinbögen. Nach einem Besuch von Pharao’s Tomb und einem schönen Felseneinschnitt gleich in der Nähe müssen wir das Wildlife Reservat vor Anbruch der Dämmerung wieder verlassen und finden nicht weit entfernt einen ungestörten Übernachtungsplatz.

Al Hisma/Wadi Dham – Al Hisma/Bajdah WR Gate  -  35 km  -  241 Tage  -  21125 km

08. April 2024 - Der gewaltigste Steinbogen Arabiens …

Gigantisch!

… begeistert uns heute nach einer etwas ernüchternden Fahrt entlang dem neu errichteten Zaun, der das Bajdah Wildlife Reservat markiert. Doch auch dieser verliert sich irgendwann in den Weiten der Wüste und wir cruisen versöhnt um unzählige abgerundete Steinbuckel herum. Und plötzlich steht er vor, nein über uns: Schon von unten wirkt er gewaltig, doch erst als wir zu ihm hochgewandert sind, erfassen wir das ganze Ausmaß seiner unglaublichen Spannweite. Und als wir seine rückwärtige Schokoladenseite erreichen, sind wir vollkommen sprachlos von diesem Anblick, der sich uns hier bietet. Wir wollen uns kaum lösen von dieser steinernen Pracht und bleiben lange andächtig sitzen vor diesem monumentalen Naturwunder. Auf der anderen Seite der weiten Ebene zieht uns dann eine mächtige, rotsandige Düne an, in deren Umgebung wir einen aussichtsreichen Übernachtungsplatz beziehen.

Al Hisma/Bajdah WR Gate – Al Hisma/Große Düne  -  35 km  -  242 Tage  -  21160 km

09. April 2024 - Fahrspaß pur!

Fahrspaß in der Al Hisma

Unzählige schmale Canyons zwischen erodierten Felsen, rotbraune Dünen in sandigen Tälern, Fahrspuren, die irgendwohin führen. Wir lassen uns einfach treiben, biegen mal hier, mal dort ab und entdecken hinter jeder Kurve unglaublich schöne Felsstrukturen. Doch irgendwann erreichen wir das Ende dieses so außergewöhnlich spannenden Gebiets und die Zivilisation hat uns wieder. Doch nur kurz zur Wasserstation, an die Tanke und in den Supermarkt, und schon verschwinden wir noch einmal zwischen den hoch aufragenden Wänden. Auf teilweise tiefsandiger Spur finden wir schon bald ein herrliches Plätzchen an einem Solitärfelsen samt kleinem Felsentor.

Al Hisma/Große Düne – Alzyth – Al Hisma Nord  -  55 km  -  243 Tage  -  21215 km

10. April 2024 - Abschied von der Al Hisma

Schmaler Durchschlupf durch den Widat Canyon

Unser letzter Tag in der Al Hisma Wüste beschert uns noch einmal anspruchsvolle Pisten durch tiefen Sand, der aufgrund des nächtlichen Regenschauers nun auch noch schwer ist. So manche Düne erweist sich da im ersten Anlauf plötzlich als zu steil, doch mit entsprechend geringem Reifendruck meistert Manni auch diese Hürden. Als besonders attraktiv erweist sich dabei der Widad Canyon, der sich tief zwischen die senkrechten Felsen hineingearbeitet hat. Und nach einer aussichtsreichen Mittagspause verlassen wir nun dieses herrliche Gebiet endgültig in Richtung Westen. 1.300 Höhenmeter tiefer erreichen wir schließlich bei Al Humaydah das Rote Meer. Die Dieseltanks werden hier nochmal randvoll mit preiswertem Stoff gefüllt und die letzten Rial im Supermarkt angelegt, bevor wir unsere letzte Nacht in Saudi Arabien verbringen.

Al Hisma Nord – Al Humaydah  -  100 km  -  244 Tage  -  21315 km


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