Zentral- und Ostanatolien

Atemberaubende Landschaftsformen begleiten den Reisenden, je weiter er sich gen Osten bewegt. Vulkane und Erdbeben schufen hier eine raue Landschaft, die extremem Wetter ausgesetzt ist und das Leben der Menschen hart und entbehrungsreich macht. Für uns dagegen ist es heute eines der reizvollsten Gebiete, die wir besuchen können.

Die Yüksek Kilise bei Güzelyurt in herrlicher Kulisse
Die Yüksek Kilise bei Güzelyurt in herrlicher Kulisse
Gewölbe der Stallungen in der Sultanhani Karavanserai
Gewölbe der Stallungen in der Sultanhani Karavanserai
Allmorgentliches Sprktakel vor Sonnenaufgang
Allmorgentliches Sprktakel vor Sonnenaufgang
Gewitterstimmung im Roten Tal
Gewitterstimmung im Roten Tal
Ballonfahrt zwischen den skurrilen Tuffsteingebilden
Ballonfahrt zwischen den skurrilen Tuffsteingebilden
Phalli im Love-Valley
Phalli im Love-Valley
Wanderung auf den Kraterrand im Schatten des Van-Sees
Wanderung auf den Kraterrand im Schatten des Van-Sees
Nemrut Dagi Krater - unglaublich schön!
Nemrut Dagi Krater - unglaublich schön!
Ishak Pasha Palast in abendlicher Gewitterstimmung
Ishak Pasha Palast in abendlicher Gewitterstimmung
Süße Erdhörnchen wuseln um uns herum
Süße Erdhörnchen wuseln um uns herum
Herrlicher Platz am Palandöken Reservoir
Herrlicher Platz am Palandöken Reservoir
Blumenwiesen begleiten uns durch Anatolien
Blumenwiesen begleiten uns durch Anatolien
Tolle Stimmung in der Tuzluca Salzmine
Tolle Stimmung in der Tuzluca Salzmine
Das ostanatolische Dorf Oyuklu
Das ostanatolische Dorf Oyuklu

Atemberaubende Landschaftsformen begleiten den Reisenden, je weiter er sich gen Osten bewegt. Vulkane und Erdbeben schufen hier eine raue Landschaft, die extremem Wetter ausgesetzt ist und das Leben der Menschen hart und entbehrungsreich macht. Für uns dagegen ist es heute eines der reizvollsten Gebiete, die wir besuchen können.

 

Die Karawanserai von Sultanhani

Zwischen Konya und Aksaray, am ehemaligen Teil der historischen Seidenstraße, beeindruckt noch heute die mächtige Karawanserai von Sultanhani den Reisenden auf seinem Weg durch die unwirtliche Steppe Zentralanatoliens. Ein reich verziertes Portal öffnet sich einem Hofplatz mit einer kleinen Moschee in dessen Mitte. Das Hamam, das traditionelle türkische Bad, Vorrats- und Küchenräume sowie einige Wohnräume und gegenüberliegend die Lagerräume für die mitgeführten Waren komplettieren diesen Bereich.

Der architektonisch gelungenste Teil der Anlage sind jedoch die sich dem Innenhof anschließenden Stallungen. Das hoch aufragende Dachgewölbe wird von zweiunddreißig Säulen getragen, die sich dadurch in mehrere Schiffe aufteilen. In den kalten Jahreszeiten lagerten hier die Tragetiere der Karawanen und auch deren Begleiter. Die klaren Linien strahlen eine faszinierende Ruhe aus und lassen die damalige Zeit vor dem geistigen Auge wieder erscheinen …

 

Kappadokien im Wandel der Zeiten

Als vor rund dreißig Millionen Jahren die riesigen Vulkane der Region bei gewaltigen Eruptionen Tuffasche über die umliegenden Landschaften kippten, schufen sie die Grundlage für ein Wunder der Natur. Witterungseinflüsse spalteten die entstandenen Schichten auf und trugen das Tuffmaterial ab. Bizarre Formen entstanden so, ein Prozess, der bis in unsere Zeit andauert.

Die im 7. Jh vorrückenden arabischen Eroberer zwangen die Christen, die natürlichen Versteckmöglichkeiten in den ausgewaschenen Tälern zu nutzen. Der weiche Tuffstein war einfach zu bearbeiten und so schufen sie tausende Wohnungen und Kirchen; selbst ganze Städte, die sich unterirdisch auf mehrere Etagen verteilten, wurden herausgearbeitet. So fanden die Verfolgten Schutz bis in die Zeit der osmanischen Herrschaft. 1923 dann mussten die letzten Christen im Rahmen des Bevölkerungsaustausches zwischen der Türkei und Griechenland ihre Höhlenwohnungen verlassen.

Fünfzig Jahre später rückte diese einmalig schöne Region so langsam in den touristischen Fokus. Erste Reportagen und Fotos lockten mutige Reisende an und die Menschen vor Ort begannen zu erkennen, dass sie auf einer tollen Einnahmequelle sitzen. Heute gehört Kappadokien zum Pflichtprogramm jedes Türkei-Reiseanbieters mit all seinen Nebenwirkungen.

Schon vor dem Morgengrauen fauchen die Gasbrenner der Heißluftballone zwischen den weichen Felsen, hunderte Shuttlebusse karren tausende flugwillige Touristen an. Und wenn all diese bunten Heißluftballone dann über den Tälern schweben, ist es immer wieder ein faszinierendes Schauspiel, das uns jedes Mal aus den Federn treibt.

Auf ausgiebigen Wanderungen erkunden wir diese von der Natur geschaffenen Täler, die hinter jeder Biegung mit neuen Überraschungen aufwarten. Wir sind immer wieder gerne hier, denn es gibt nur wenige Plätze auf dieser Welt, die mit ihren Farbenspielen und ihrer Formenvielfalt Kappadokien das Wasser reichen können …

 

Nemrut Dagi – Vulkan der Extraklasse

Im Schatten des viel höheren Süphan, hoch über dem Van-See, da erhebt sich der gigantische Krater des Nemrut Dagi. Das Besondere an ihm ist die Dimension: rund sieben Kilometer misst sein Inneres! Mehrere kleinere Krater sind zu erkennen, immer wieder treten heiße Dämpfe aus verschiedenen Spalten aus. Seen aus geschmolzenem Eis füllen einen Teil der Caldera, einer von ihnen wird aus heißen Quellen gespeist.

Doch erst während einer unschweren Kraterrandwanderung erfasst man die gewaltigen Ausmaße so richtig. Für die Mühen des Aufstiegs wird man belohnt mit einem Panorama der Extraklasse, an dem man sich kaum sattsehen kann!

 

Ishak Pasha Palast

Schon weithin sichtbar, exponiert auf einem Hügel hoch über der anatolischen Steppe gelegen, erhebt sich eine Palastanlage imposant in der rauen Berglandschaft. Seine einmalig schöne Lage macht den Palast zu einem Blickfang erster Güte.

Hier residierten ab dem 18 Jh. die Herrscher der Region, die sich nach dem Vorbild des Topkapi Serays in Istanbul eine standesgemäße Bleibe schufen. Heute fasziniert vor allem der Gegensatz prächtiger Architektur in unwirtlicher Umgebung, und wenn die zahlreichen Besucher sich wieder in ihre Unterkünfte zurückgezogen haben und  Ruhe in das abgelegene Tal einkehrt, dann spürt man die Erhabenheit dieses diskret restaurierten Komplexes.

 

Geschichten, die das Leben prägen …

14. August 2012: Eine Navigationslücke lässt uns im kurdischen Bergdorf Oyuklu stranden. Die Gastfreundschaft der Bewohner nimmt uns gefangen, und wir werden aufgenommen in ihre Familien, als ob wir dazugehören würden. Als wir am nächsten Tag wieder weiterfahren, fließen Tränen und man beteuert uns, jederzeit herzlich willkommen zu sein.

16. Juni 2022: Zehn Jahr später hoppeln wir über die unverändert ausgewaschene Dorfpiste zu einem Überraschungsbesuch zwischen den Pyramiden aus getrocknetem Kuhdung und den aus grob behauenen Steinen errichteten Häusern hindurch. Der erste Bauer sieht uns, steht wie versteinert mit offenem Mund und großen Augen auf dem Weg  – plötzlich kommt die Erinnerung, und er winkt und ruft und gestikuliert wie wild. Wir halten an, springen aus dem Laster und schon umarmt er uns mit einem kurdischen Wortschwall. Sofort laufen Familie und Nachbarschaft zusammen, alle erinnern sich sogleich an unseren ersten Besuch. Im Nu sitzen wir in ihrer einfachen Behausung, Tee wird gereicht, Essen aufgetragen. Fotos von damals machen die Runde, immer wieder herzhaftes Lachen, Tränen, Umarmungen.

Wir fahren ein Stückchen weiter hinein ins Dorf, parken an unserem alten Platz von damals im losen Häuserverbund der Familie Varli, die den Großteil der Dorfbewohner stellt. Schon vorinformiert übers Handy unseres ersten Gastgebers, stehen sie Spalier, um uns zu begrüßen. Die Freude ist greifbar, die Emotionen schlagen bei allen hoch. Nach und nach erkennen wir sie alle wieder: aus Kindern wurden Teenager, die älteren wurden alt, manch einer weilt nicht mehr unter uns. Aber sonst ist nahezu alles wie es damals schon war, keine Veränderung ist im Dorf sichtbar. Doch halt, jetzt hat jeder ein Handy in der Tasche, Internet ist verfügbar, selbst hier in den Bergen. Das erleichtert natürlich vieles, „google translate“ ist im Dauereinsatz, hunderte Fotos werden geschossen und gleich verschickt.

Als es dunkel wird, verschwinden sie alle so langsam in ihre Häuser, der Tag ist lang, bereits zum Sonnenaufgang sind sie wieder alle auf den Beinen. Als wir später beginnen, uns zu verabschieden, wollen sie uns nicht gehen lassen. Ein Huhn wollen sie noch schlachten für uns, wir sollen es mitnehmen. Doch die wirtschaftliche Situation ist sehr angespannt für die Menschen hier, wir lehnen dankend ab.

Langsam hoppeln wir die ausgewaschene Dorfstraße hinaus aus Oyuklu, das Winken will kein Ende nehmen. Still sitzen wir im Manni, versunken in unsere Gedanken ...

 

Noch viel mehr Infos und Bilder findet Ihr wie immer im Tagebuch 2022 - click hier

 

Liebe Grüße an Euch alle,

Conny & Tommy

Herzliches Willkommen nach 10 Jahren
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Große Freude in Oyuklu
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Stolz wird der Gänsenachwuchs präsentiert
Stolz wird der Gänsenachwuchs präsentiert
Wir lachen gemeinsam über alte Erinnerungen
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Gonca und Conny - 2012, Goca war 6 Jahre alt
Gonca und Conny - 2012, Goca war 6 Jahre alt
2022 - Gonca ist heute 16 Jahre alt
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Besuch im Kurdendorf Oyuklu