Wüstentripps ohne Ende – Saudi Arabien von seiner schönsten Seite
Inzwischen kennen wir Saudi Arabien wirklich gut, doch es gelingt uns, wieder Regionen zu entdecken, in denen wir bisher nicht unterwegs waren. Aber auch die uns bestens bekannten Wüsten begeistern uns aufs Neue.
Umm Al Hish Lakes – Perlen in der Rub al Khali
Auf unseren bisherigen Touren durch Saudi Arabien scheuten wir die lange und über weite Strecken etwas eintönige Anfahrt zu den mitten in den Dünen der Rub al Khali versteckten Seen. Vor allem, da man dieselbe Strecke letztlich wieder zurück muss. Aber unsere Unlust, ein weiteres Mal Dubai und die Emirate zu bereisen, lässt uns schließlich die spontane Entscheidung fällen, uns doch die 800 Kilometer auf teilweise schlechten Pisten anzutun.
Und wir nehmen es vorweg: es war die richtige Entscheidung! Als nach eineinhalb Fahrtagen durch Sandsturm und über Wellblechpiste die blau glitzernden Seen zwischen den Dünen vor uns auftauchen, bleiben wir ehrfürchtig stehen. Was für ein Bild!
Teilweise schwefelhaltige Quellen sprudeln unaufhörlich, füllen die Seen und gewinnen damit den Wettlauf gegen die Verdunstung und das Versickern. Die meisten der malerisch gelegenen Seen sind sehr flach und morastig, doch zwei von ihnen entpuppen sich als Badeparadies. Nach unseren täglichen Dünenwanderungen, die jedes Mal ein neues fantastisches Gesamtbild eröffnen, ein für uns willkommenes Vergnügen.
Das Zusammenspiel von klarem Wasser und rötlichem Sand zaubert eine mystische Stimmung, die sich je nach Sonnenstand verändert und uns staunen lässt. Vier Tage lang tauchen wir ein in diese surreale Welt, so fernab jeglicher Zivilisation. Und es fällt uns schwer, uns zu lösen von diesem so entrückten Paradies …
Rund um das Wadi Disah
Unsere Begeisterung für dieses inmitten rötlicher, zerklüfteter Felswände und markanter Tafelberge versteckte Wadi ist groß, denn das Zusammenspiel von üppiger Natur und nacktem Fels, fließendem Wasser und feinsandigen Dünen ist einzigartig. Da inzwischen das Befahren des Wadis mit großen Fahrzeugen nicht mehr gestattet ist, wandern wir mal wieder ausgiebig hindurch.
Aber es ist nicht alleine das Wadi an sich, das begeistert. Unzählige schmale, versteckte Seitentäler ziehen sich durch die grandiose Berglandschaft. So manches erkunden wir, finden tolle Plätz zum Verweilen. Und plötzlich entdecken wir ein Tal, das sich von allen anderen nochmals unterscheidet, denn es verbirgt unglaubliche Felsformationen. Wir finden einen Übernachtungsplatz mit Rundumpanorama, wandern ziellos zwischen den skurrilen Felsen umher und sitzen immer wieder lange auf aussichtsreichen Positionen und staunen ob der Vielfältigkeit, die von der Natur hier geschaffen wurde.
Bajdah Wildlife Reserve
Als wir letztes Jahr mitten in der fantastischen Felsenwüste der Al Hisma plötzlich vor einem sich scheinbar endlos hinziehenden Zaun standen, der die einmalig schöne Landschaft brutal zerstückelt, waren wir schockiert. Herrliche Felsformationen waren plötzlich nur noch durch ein Eingangstor erreichbar, die Wüste schien reglementiert. Die Auflösung dann am Tor: Hier entsteht das Bajdah Wildlife Resort.
Unter professioneller Leitung südafrikanischer Experten werden hier nun Arabische Oryx-Antilopen, Reem-Gazellen, Strauße und Steinböcke angesiedelt. Jeden Monat kommen neue hinzu, auch erster Nachwuchs wurde bereits im Park geboren.
Wir sind wieder versöhnt! Denn das Safari-Cruising in dieser außergewöhnlich attraktiven Umgebung, gepaart mit Tierbegegnungsgarantie an nahezu jeder Ecke, begeistert uns sofort. Stundenlang parken wir an den unauffällig angelegten Wasserlöchern und beobachten die stoisch herumliegenden Oryx-Antilopen, die sich selbst beim vorsichtigen Nähern nicht aus der Ruhe bringen lassen, freuen uns über die grazilen kleinen Gazellen, die vorsichtig zur Tränke tippeln und lachen über die frechen Strauße, die ihre Schnäbel sogar durch das offene Seitenfenster von Manni stecken, um auszuspähen, ob es etwas essbares zu erhaschen gibt. Lediglich die nubischen Steinböcke entziehen sich erfolgreich unseren aufmerksamen Blicken.
Bei unseren spannenden Fahrten durch die schmalen Felsenkorridore und über weichsandige Dünen schrecken wir weitere Herden von Oryx-Antilopen auf, die leichtfüßig zwischen den erodierten Felsen verschwinden, wenn Manni ihnen zu nahe kommt. Ein tolles Bild, diese edlen Tiere über die rötlichen Dünenkämme laufen zu sehen!
Waren wir anfangs noch skeptisch ob dieser Einengung der totalen Wüstenfreiheit, so sind wir nun voll des Lobes über diese herrliche Möglichkeit, diese tollen Tiere in nahezu freier Wildbahn in einer natürlichen Umgebung erleben zu dürfen.
Noch viel mehr Infos und Bilder findet Ihr wie immer im Tagebuch ab dem 22. Februar - click hier
Liebe Grüße an Euch alle,
Conny & Tommy