Reisen im Oman – entspannter Genuss!
Bereits zum vierten Mal dürfen wir in diesem am südöstlichen Rand der Arabischen Halbinsel versteckten Land unterwegs sein. In diesen elf Jahren hat sich hier vieles verändert, doch noch immer ist es ein Paradies für Reisende. Warum das so ist, wollen wir Euch hier zeigen …
Camping-Paradies Oman
Wenn der stressgeplagte Europäer versucht, mittels Campingurlaub einen winzigen Freiheitsfunken zu erhaschen, wird er rasch in die Realität zurückgeholt: Camping-verboten-Schilder schränken den Raum massiv ein, überteuerte Campingplätze schröpfen das Budget, Millionen Gleichgesinnte kämpfen um die rar gewordenen Stellplätze.
Ganz anders dagegen die Camping-Welt im Oman: sieht man mal logischerweise von den privaten Grundstücken ab, so steht dem Camper das gesamte Land zur Verfügung. Niemand wird mit erhobenem Zeigefinger drohen, kein Verbotsschild der Stellplatzsuche Einhalt gebieten. Millionen Quadratkilometer Wüste, endlose Strände, urwüchsige Gebirge, freundliche Menschen in den Städten und Dörfern – die Möglichkeiten sind grenzenlos.
Die freundliche Neugier der Omanis, aber auch vieler hier lebender Ausländer, heißt jeden Camper herzlich willkommen, bietet Hilfe an wenn benötigt und wünscht einen schönen Aufenthalt. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, hoffen wir, dass der Reisende sich entsprechend verhält und die Regeln von Tradition und Kultur beachtet.
Landschafts-Paradies Oman
Nicht viele Regionen unserer Welt bieten auf so überschaubarem Raum eine solche Abwechslung. Was die Natur über Jahrmillionen hier geschaffen hat, lässt jedes Mal wieder staunen. Wo sonst erreicht man binnen weniger Stunden Fahrt grenzenlose Sandwüsten, türkisblaue Strände, schroffe Hochgebirge und wunderschöne Wadis.
Die Rub al Khali, dieses unfassbar große Sandmeer im Süden der Arabischen Halbinsel, prägt den Nordwesten des Oman. Gigantisch hohe Sterndünen wechseln sich ab mit fein modellierten Sicheldünen, dazwischen staubige Ebenen und steinige Trockenflüsse. Ganz klein wird man ob dieser lebensfeindlichen Gegebenheiten, die nur sehr mühsam zu durchqueren sind.
Gleichgültig, ob senkrechte Steilküste oder lieblich geschwungener Sandstrand, schneeweiße Dünen oder vom starken Wind gebeugte Palmenhaine; hinter jeder Biegung wartet eine großartige Szenerie. Das meist türkisfarben schimmernde Meer, das ständig lockt, in die Fluten einzutauchen, hölzerne Dhaus, die sich leicht in der Dünung wiegen, Delphine und Wale, die im heiteren Spiel das Leben genießen, und letztlich Sonnenuntergänge, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen – es fällt schwer, sich wieder zu lösen.
Steil aufgestellt durch gewaltige Kontinentalverschiebungen, zerfressen von immerwährender Erosion, gestaltet von Wasser und Wind – die bis zu dreitausend Meter hohen Hochgebirgsriegel im Norden des Landes, die Meer und Wüste nachhaltig trennen, schaffen einen starken Kontrast. Pechschwarzes, rötliches oder auch sandfarbenes Gestein wechselt sich in verschiedenen Schichten ab, durchzogen von weißen Adern oder schon wieder verschüttet hinter Tonnen von Geröll. In den Tälern ducken sich ärmliche Siedlungen, das karge Leben prägt die Menschen, an ihnen scheint die Zeit oft vorbeigezogen zu sein, ohne große Veränderungen mit sich gebracht zu haben.
Die Juwelen des Landes findet man jedoch nach geduldiger Suche gut versteckt in den tiefen Einschnitten der Felswände, deren Schönheit das Wasser in endloser Geduld und Hartnäckigkeit geschaffen hat. Wadis sind die Lebensgrundvoraussetzungen für die Menschen hier, denn sie spenden Wasser. Auch wenn sie ausgetrocknet scheinen, unterirdisch fließt es immer. Plötzlich wachsen Dattelpalmen zwischen groben Felsblöcken, werden auf kühn angelegten Terrassen Felder bewirtschaftet, finden sich tiefe Becken mit glasklarem und erfrischendem Wasser. Abenteuerliche Steige erschließen diese kleinen Paradiese, und der entdeckungswillige Wanderer wird zur Belohnung in eine Traumwelt eintauchen.
Offroad-Paradies Oman
Auch wenn es von Jahr zu Jahr weniger werden, die Asphaltierung schreitet auch hier unnachgiebig voran, warten im Oman weiterhin tausende Pistenkilometer aller Schwierigkeitsgrade auf ihre Entdeckung. Und kein Verbotsschild bremst ein, niemand regt sich auf, selbst auf schmalsten Pisten freut sich der Entgegenkommende über den mutigen Reisenden, der es wagt, sein Gefährt entlang senkrechter Felswände, durch wasserführende Wadis oder über tiefsandige Dünen zu bugsieren. Beherrscht man sein Gefährt, kennt man seine eigenen Fähigkeiten und verspürt man Lust auf Abenteuer, dann findet man hier fast grenzenlose Möglichkeiten.
Die Pisten in den beiden Hochgebirgsregionen fordern vor allem die Fahrer der großen Fahrzeuge, denn sie sind schmal, steil und oft kühn in die Felsen gelegt. Doch inzwischen sind die meisten dieser Strecken verbreitert, in den steilsten Passagen betoniert und somit auch vom weniger geübten Piloten gefahrlos zu genießen. Trotzdem bleiben sie anspruchsvoll und sorgen bei manchem Beifahrer für schweißnasse Hände und verkrampfte Sitzhaltung, wenn sich engste Haarnadelkurven mittels 30%igem Gefälle dem Meer entgegen schrauben oder Felsüberhänge die vorhandene Fahrspur dem senkrechten Abbruch entgegen plötzlich verengen.
Das Befahren der meisten Wadis ist ein ganz besonderes Vergnügen. Doch die Wegführung verändert sich oft, denn fließendes Wasser spült vorhandene Spuren hinweg und schafft immer wieder neue Herausforderungen. Grobkiesiger Untergrund, meist von unterschiedlich tiefen Furten unterbrochen, gigantische Felsbrocken in schmalen Durchschlüpfen oder auch unterspülte Kanten in Biegungen erfordern höchste Aufmerksamkeit bei der Wegfindung und beim Fahren. Und bei unsicheren Wetterverhältnissen kann das Abenteuer Wadi-Durchquerung rasch zu einem lebensbedrohenden Unterfangen werden!
Das schwerelose Dahingleiten über sandige Ebenen und kleine Dünenerhebungen ist eines der fahrerischen Highlights für fast jeden Offroad-Fahrer. Doch um den Spaß nicht zum Desaster werden zu lassen, sind Erfahrung und Voraussicht erforderlich. Und werden die Dünen höher, sind keine Fahrspuren mehr vorhanden und die Orientierung schwierig, dann spürt man schnell, wie wenig einem diese lebensfeindliche Natur Fehler verzeiht. Ist man diesen Herausforderungen jedoch gewachsen, dann gibt es kaum ein schöneres Offroad-Vergnügen als das cruisen im weichen Sand, dem grenzenlosen Horizont entgegen …
Sicherheits-Paradies Oman
Um den Oman herum gerät die Welt mal wieder aus den Fugen. Ressourcenorientierte Großmächte und regionale Milizen, religiöse Fanatiker und beleidigte Staatsoberhäupter schlachten sich mal wieder gegenseitig ab, um ihre eigenen Interessen auf Kosten der Menschen umzusetzen. Libanon, Syrien, Palästina, Irak, Iran, Jemen, Sudan, Äthiopien, Eritrea; die Liste wird von Jahr zu Jahr länger.
Von alldem spürt man im Oman nichts. Traditionell hält man sich aus diesen internationalen Machenschaften heraus, pflegt einen friedlichen Umgang mit allen Nachbarn, toleriert alle Religionen, respektiert fremde Kulturen und akzeptiert andere Traditionen. Diese Politik der Nichteinmischung beschert den Menschen hier ein friedliches Miteinander. Nutznießer ist natürlich auch der Reisende, solange er nicht über die Stränge des guten Benehmens schlägt.
Kriminalität ist ebenso ein Fremdwort. Diebstahl, Überfall, Mord, Drogenvergehen – die Polizei ist nahezu arbeitslos, denn die Sicherheit im Oman ist für jeden Bürger selbst ein großes Anliegen, das er durch sein Verhalten wahrt. Und Verfehlungen werden unauffällig innerhalb der Clans geregelt, um sich die Peinlichkeit der öffentlichen Bloßstellung zu ersparen.
Oman – das ist ein Land zum Wohlfühlen, ein Land zum Leben, ein Land zum Eintauchen. Nur während des Sommers sollte man sich eine angenehmere Region auf dieser Welt suchen …
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Liebe Grüße an Euch alle,
Conny & Tommy