Auf den Spuren der Geschichte

Keine andere Region im Mittelmeerraum bietet eine solche Fülle an historischen Highlights. Kleinasien war schon immer ein beliebtes Siedlungsgebiet, der Handel machte diese Welt wohlhabend, aber auch interessant für fremde Mächte. So gaben sich hier Griechen, Perser und Römer die Klinke in die Hand, schon vorher ließen sich Hethiter und Phryger hier nieder, und nicht umsonst fand auch der lykische Herrscher Krösus dort seine Heimat.

Türkische Gastfreundschaft empfängt uns überall
Türkische Gastfreundschaft empfängt uns überall
Die Celsus-Bibliothek, Wahrzeichen von Ephesus
Die Celsus-Bibliothek, Wahrzeichen von Ephesus
Kunstvolle Arbeiten am Hadrianstempel
Kunstvolle Arbeiten am Hadrianstempel
Karibisches Flair am Salda Gölü
Karibisches Flair am Salda Gölü
Malerische Landschaft am Egidir See
Malerische Landschaft am Egidir See
Am Gipfel des Sivri Tepe, hoch über Egirdir
Am Gipfel des Sivri Tepe, hoch über Egirdir
Traumhafter Stellplatz über dem Beysehir See
Traumhafter Stellplatz über dem Beysehir See
Tolle Passstrecke nach Beysehir
Tolle Passstrecke nach Beysehir
Historisches inmitten wunderbarer Bergkulisse
Historisches inmitten wunderbarer Bergkulisse
Was für ein Bühnenbild!
Was für ein Bühnenbild!
Seldschukische Kunstfertigkeit in der Esrefoglu Moschee
Seldschukische Kunstfertigkeit in der Esrefoglu Moschee
Kanzel aus Walnuss-Holz
Kanzel aus Walnuss-Holz
Orientalisches Marktleben in Konya
Orientalisches Marktleben in Konya
Abendstimmung an der Selimiye Moschee in Konya
Abendstimmung an der Selimiye Moschee in Konya

Keine andere Region im Mittelmeerraum bietet eine solche Fülle an historischen Highlights. Kleinasien war schon immer ein beliebtes Siedlungsgebiet, der Handel machte diese Welt wohlhabend, aber auch interessant für fremde Mächte. So gaben sich hier Griechen, Perser und Römer die Klinke in die Hand, schon vorher ließen sich Hethiter und Phryger hier nieder, und nicht umsonst fand auch der lykische Herrscher Krösus dort seine Heimat.

 

Ephesus – Weltstadt der Antike

Rom war noch gar nicht gegründet, da wurde hier bereits Geschichte geschrieben und eines der sieben antiken Weltwunder, der Tempel der Arthemis erbaut. Von dem ist allerdings nichts mehr übrig geblieben, nachdem die Goten bei ihrer Durchreise nach Spanien ordentlich aufgeräumt hatten.

Wechselnde Herren sorgten immer wieder für Veränderungen, aber erst unter der Herrschaft der Römer entwickelte sich Ephesus zur Weltstadt mit über 200.000 Einwohnern. Es entstand eine Stadt der Superlative, mit einem riesigen Theater, einer Prachtallee, an der entlang sich dreistöckige Monumentalbauten drängten und einem Hafen, von dem aus reger Handel über den gesamten Mittelmeerraum betrieben wurde.

Doch nicht ist für die Ewigkeit – erst kamen die schon genannten Goten, dann versandete so langsam der Hafen. Seldschuken und später Osmanen beendeten die christliche Zeit und der Mantel der Geschichte überwucherte so langsam die Ruinen …

Heute bestaunen wir ehrfürchtig die damalige Baukunst, wandeln durch mosaikverzierte Patrizierhäuser, deren Wandmalereien einen guten Eindruck vermitteln vom damaligen Leben der herrschenden Oberschicht. Wir sinnieren vor der filigranen Fassade der Celsus-Bibliothek, deren wertvolle Schriften von den des Lesens unkundigen Goten zum Beheizen der Thermalbäder verwendet wurden und blicken von den oberen Rängen des einst 25.000 Menschen fassenden Theaters über die marmorne Prunkstraße weit hinaus in die weite Ebene.

Was wohl in weiteren 2.000 Jahren von unserer Kultur noch übrig sein wird?

 

Westanatolische Seenplatte

Abseits der touristischen Trampelpfade verbirgt sich eine Landschaft, die in ihrer abwechslungsreichen Attraktivität eigentlich viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Weite Seen tauchen plötzlich zwischen schroffen Felsen oder lieblichen Hügeln auf, duftende Rosenplantagen und sattrote Mohnfelder wechseln sich ab mit wohlriechenden Wacholderbäumen und schattenspendenden Pinienwäldern.

Schon die alten Phryger, später die Römer und schließlich Seldschuken und Osmanen wussten dies sehr zu schätzen und hinterließen bedeutende historische Zeugnisse ihrer Kultur. Heute bestimmt der Lauf der Natur ein bäuerlich geprägtes Leben. Das Klima ist rau, die Winter lang und schneereich; es wird eisig kalt, im Sommer dagegen oft brütend heiß.

Nach dem Besucherrummel an den Sinterterrassen von Pamukkale begeistert der Salda Gölü mit wohltuender Ruhe, sofern nicht gerade Wochenende ist. Der nahezu kreisrunde Kratersee ist der Tiefste der Region und auch der Sauberste. Glasklares Wasser schimmert je nach Sonneneinstrahlung in herrlichem Türkis, der schneeweiße Ufersaum verstärkt das Spiel der Farben noch.

Ein wenig weiter im Osten ist der salz- und sodahaltige, abflusslose Burdur Gölü ein beliebtes Ziel für Ornithologen. Das Vogelparadies ist jedoch stark gefährdet, er trocknet immer mehr aus. In seiner ruhigen Oberfläche spiegeln sich die Berge des Umlandes, kleine Dörfer mit landwirtschaftlichen Nutzflächen prägen das Bild.

Spektakuläre Bergszenerien rahmen den Egirdir Gölü ein, sein Wasser ist leicht seifig, aber sehr fischreich. Es finden sich herrliche Lagunen, und das Städtchen Egirdir selbst, mit seiner markanten Landzunge, ist ein fotogener Anziehungspunkt. In der näheren Umgebung lässt es sich wunderbar wandern, spektakuläre Schluchten wie der Yazilikaya Canyon durchziehen die abgelegenen Bergregionen.

Ein schroffer Pass gibt schließlich den Blick frei auf den die Ebene bestimmenden Beysehir Gölü. Seine Lage markiert den Schnittpunkt zwischen dem gebirgigen Seenland und der zentralanatolischen Hochebene. Viele bewaldete Inseln und schwer zugängliche Halbinseln schaffen gemeinsam mit den am Horizont sich aufsteilenden Bergen ein landschaftlich tolles Gesamtbild.

 

Sagalassos

Besser konnte man zur damaligen Zeit eine Stadt vor unliebsamen Besuchern kaum verbergen. Die schwer zugängliche, karg-felsige Berglandschaft verhinderte erfolgreich, dass durchziehende Heerscharen plünderten und zerstörten.

So gelangte die Stadt erst mit der Herrschaft der Römer aus ihrer Isolation, und im 2. Jahrhundert war das Stadtbild von Palästen, Heiligtümern, Brunnenhäusern, Thermen, Bibliothek und dem aussichtsreichen Theater geprägt. Was fremden Mächten nicht gelang, das schafften im 7. und 8. Jahrhundert schließlich heftige Erdbeben und anschließende Erdrutsche. Sie zerstörten die prachtvollen Gebäude, die Menschen verließen daraufhin das unwegsame Terrain nach und nach, und die einstmals blühende Stadt geriet in Vergessenheit.

Erst seit gut 30 Jahren graben Archäologen nach den Wurzeln von Sagalassos, und was sie zutage fördern, ist erstaunlich. Heute fasziniert die Symbiose aus strahlend weißen Ruinen inmitten wilder Felsen, hoch über den schmalen Tälern versteckt. Und wenn man auf den oberen Rängen des antiken Theaters sitzt, schweift der Blick ungehindert über die verstreut liegenden Marmorblöcke und die in der Sonne leuchtenden Säulen, erkennt unzählige Felsengräber in den umliegenden Steilwänden und erfasst so nach und nach das damalige Leben …

 

Seldschukische Kunstfertigkeit

Moscheen gibt es in der Türkei bekanntlich wie Sand am Meer, unübersehbar und vor allem auch nicht zu überhören, wenn der Muezzin fünfmal am Tag oder in der Nacht zum Gebet ruft. Doch die Esrefoglu-Moschee in Beysehir sticht doch hervor aus dem oft bauwerklichen Einerlei.

Bereits im 13. Jahrhundert errichtet, ist sie bis heute die größte Holzsäulenmosche der Türkei. Ein herrliches Stalaktitenportal leitet ins Innere, wo sechundvierzig mit geschnitzten Kapitellen versehene Holzsäulen den siebenschiffigen Steinbau stützen. Auch die aus Walnussholz geschnitzte Kanzel ist ein Meisterwerk feinster Holzbearbeitung. Das uralte, dunkle Holz schafft eine unglaublich intensive Stimmung, man wird gefangen von der jahrhundertealten Atmosphäre, vor allem, wenn man sich ganz alleine, ohne störende Selfie-Aktivisten, der sakralen Ruhe hingeben darf …

 

Noch viel mehr Infos und Bilder findet Ihr wie immer im Tagebuch 2022 - click hier

 

Liebe Grüße an Euch alle,

Conny & Tommy

Bergpiste nach Beysehir