Wilde Küsten und schroffe Berge…

...locken uns diesmal. Kaum bekannt und nicht ganz leicht zu bereisen wartet die Wildcoast auf uns. Sie ist Teil der Transkei, einem der ursprünglichsten Gebiete Südafrikas. Und dann ein weiteres Mal nach Lesotho und in die Drakensberge…

typisches Xhosa-Dorf in der Transkei
typisches Xhosa-Dorf in der Transkei
die Wildcoast bei Coffee Bay
die Wildcoast bei Coffee Bay
traumhafter Standplatz bei Coffee Bay
traumhafter Standplatz bei Coffee Bay
Küstenwanderung an der Wildcoast
Küstenwanderung an der Wildcoast
der Felsen mit dem Hole in the wall
der Felsen mit dem Hole in the wall
Xhosa-Dorf in der Transkei
Xhosa-Dorf in der Transkei
Warentransport auf beschwerlichen Wegen
Warentransport auf beschwerlichen Wegen
üppige Blumenwiesen nach erfrischenden Regenfällen
üppige Blumenwiesen nach erfrischenden Regenfällen
Flusslandschaft in den Bergen Lesothos
Flusslandschaft in den Bergen Lesothos
tolle Canyons in den Bergen Lesothos
tolle Canyons in den Bergen Lesothos
tolle Canyons in den Bergen Lesothos
tolle Canyons in den Bergen Lesothos
immer wieder nette Begegnungen
immer wieder nette Begegnungen
der Katse Dam - Wasserreservoir für das ganze Land
der Katse Dam - Wasserreservoir für das ganze Land
Panorama-Frühstücksterasse über dem Katse Dam
Panorama-Frühstücksterasse über dem Katse Dam
Mohair Schafe am Katse Dam
Mohair Schafe am Katse Dam
der Katse Dam - Wasserreservoir für das ganze Land
der Katse Dam - Wasserreservoir für das ganze Land

...locken uns diesmal. Kaum bekannt und nicht ganz leicht zu bereisen wartet die Wildcoast auf uns. Sie ist Teil der Transkei, einem der ursprünglichsten Gebiete Südafrikas. Und dann ein weiteres Mal nach Lesotho und in die Drakensberge…

 

Durch die Transkei an die Wildcoast

Die Transkei war das erste Homeland unter der Apartheitsregierung, und die Folgen sind bis heute spürbar. Extreme Überbevölkerung, schlechte Infrastruktur, kaum Chancen auf einen Arbeitsplatz, Überweidung, in der Folge eine immer ärmer werdende Gesellschaft. Wir werden gewarnt, die Sicherheit ist fraglich. Doch wir lassen uns nicht schrecken.

Kaum tauchen wir in die gebirgige Region ein, fallen uns die unzähligen bunten Rundhäuser der hier lebenden Xhosa auf. Auf jedem verfügbaren Platz wird gebaut, ein kleines Feld angeschlossen, ein paar Tiere auf der Weide. Und Kinder ohne Ende! In den größeren Ortschaften fühlen wir uns sofort wieder zurückversetzt nach West- oder Zentralafrika, vom modernen Südafrika ist hier nichts zu spüren. Ärmliche Märkte, die Waren auf dem Boden ausgebreitet, Müll allerorten. Doch immer auch ein Lachen; Winken zeigt die Freude, dass wir uns hierher wagen.

Je näher wir der Küste kommen, umso tropischer die Natur. Undurchdringlicher Urwald breitet sich aus, schwüle Luft erschwert jede Bewegung. Urplötzlich unter uns der Indische Ozean. Die grünen Hügel reichen bis hinunter zum Ufer, wo sich die Brandung zwischen großen Felsen und lieblichen Sandbuchten bricht. Delfine springen lebenslustig aus dem Wasser, listige Haie ziehen ihre gefräßigen Bahnen nicht weit vom Badestrand. Schwimmen ist  hier ein „no-go“!

Weiße Gesichter sind hier Mangelware, keine Villen reicher Südafrikaner verbauen die Wasserlinie, kaum Touristen verirren sich hierher. Gut so, für uns, doch nicht für die Region. Die darbt, hat keine Zukunftsperspektive. Wir finden immer wieder sensationell schöne Plätze zum Verweilen, zum Übernachten. Mangelnde Sicherheit? Kein Thema! Alle sind extrem freundlich, niemand belästigt uns, ein paar Jungs versuchen sich ein paar Münzen zu verdienen, wir kaufen frischen Fisch direkt vom Fischer. Wir fühlen uns wohl!

Die einzelnen Streusiedlungen sind durch Pisten verbunden. Aber was für welche! Manchmal so steil angelegt, dass „Manni“ ganz schön kämpft und Conny leicht verkrampft wirkt. Doch alles passt, wir kommen überall durch. Die Menschen staunen, die Kinder laufen manchmal sogar weg, wenn „Manni“ um die Ecke biegt.  Doch wehe es regnet, dann sind viele Passagen rund um die zahlreichen Flüsse und Bäche schnell unpassierbar, Furten werden zu reißenden Wassermassen.

Nach einer Woche in dieser abgeschiedenen Region ist uns klar, hier lebt noch das richtige Afrika, wie wir es lieben und kennen. Samt seiner unüberwindbaren Probleme…

Die zwei Gesichter Lesothos

Es ist eines der ärmsten Länder der Welt, dieses kleine Königreich inmitten der Dreitausender der Drakensberge und der reichen Farmen des Oranje Free State. Unser zweiter Besuch hier bei diesen so freundlichen Menschen zeigt uns aber auch, dass Lesotho sich regional durchaus gewandelt hat.

In den flacheren Tälern des Nordens scheint die traditionelle Lebensweise der Basotho inzwischen von der Moderne verdrängt zu werden. Stattliche Häuser ersetzen die strohbedeckte Rundhütte, ordentliche Teerstraßen die staubigen uns schlammigen Pisten, Pferd und Esel machen mehr und mehr Platz für Toyota und Co. Ansehnliche Schulprojekte bieten den unzähligen Kindern einen halbwegs guten Start ins Leben und die Landwirtschaft wird hier effektiv mit Traktoren und Mähdreschern betrieben.

Ganz anders dagegen die Hochgebirgsregionen im Osten und Süden. Hier quälen wir uns auf meist grenzwertigen Pisten über immens steile Flanken der grünen Berge, die traditionellen Behausungen trotzen tapfer den widrigen Wetterkapriolen, bei bis zu minus zwanzig Grad im Winter ein elendiges Unterfangen. Die Menschen leiden nicht nur darunter; immerwährender Hunger und das harte Leben mit den wenigen Tieren auf den hohen Bergen zeichnet sie nachhaltig. Schulen und vor allem Lehrer sind hier Mangelware, kaum jemand spricht Englisch. Klapprige Minibusse halten die Versorgung zwischen den abgeschiedenen Dörfern aufrecht, wo auch diese nicht mehr durchkommen, ist der Muli wieder gefragt. Die Hirten hier oben sind oft nur in Lumpen gehüllt, betteln ist an der Tagesordnung…

Aber noch etwas fällt auf – nahezu jeder irgendwie erreichbare Quadratmeter fruchtbarer Boden ist in einem so regenreichen Jahr wie diesem bestellt. Mühselig mit dem altehrwürdigen Ochsengespann oder per Hand am steilen Hang. Extremer Fleiß zeichnet diese einfachen Menschen dann aus, wenn die Natur es gut mit ihnen meint. Und sie lassen uns ihre Freude über die zu erwartende reichhaltige Ernte spüren, denn eine volle Speisekammer ist der Garant für ihr Überleben im nächsten harten Winter. Und das ist ihnen letztlich mindestens so wichtig wie eine Schule…

Wir sprechen mit einer Regierungsbeamtin für Geburtenerfassung: „In den Dörfern sind mindestens vier Kinder üblich, meist allerding bis zu zehn pro Familie. In den Städten beginnt langsam ein Umdenken; zwei, drei Kinder, dann ist es genug. Den Menschen wird bewusst, dass sie mehr Kinder nicht ernähren und auch deren Ausbildung sich nicht leisten können. Doch für solche Entscheidungen ist Bildung nötig, und an der hapert es eben weitgehend.“

Eines haben beide Regionen allerdings gemeinsam – sie sind grandios! Einsamkeit und Stille, Einklang mit der Natur; schier endlose Bergketten reihen sich aneinander, sattes Grün und tiefblaues Wasser erfreuen die Sinne, bunte Blumenwiesen und gurgelnde Bäche spenden Lebensfreude pur. Hinter jeder Biegung lauert eine neue Überraschung - ein sich pittoresk an die Bergflanke klammerndes Dorf, ein über hunderte von Metern sich herabstürzender Wasserlauf, ein Pistenverlauf, der das Abrufen des gesamten fahrerischen Könnens fordert, einsame Reiter, die ihre Waren mühsam über die steilen Pässe transportieren.

Hier finden wir jeden Tag unglaublich schöne Plätz zum Verweilen, zum Übernachten. Und nie fühlen wir uns unsicher, die Menschen sind durchwegs freundlich, winken uns zu, betteln zuweilen, reagieren jedoch nie aggressiv, wenn wir abwinken. So genießen wir dieses kleine Königreich an jedem Tag, an dem wir hier sein können…

 

Entwicklungshilfe mit Herz und Verstand

Unsere Einstellung zu den verschiedensten Auswüchsen sinnlosester Entwicklungshilfeprojekte, bei denen Millionen unserer Steuergelder am Notwendigen völlig vorbei in den Sand gesetzt werden, ist all jenen bekannt, die uns aufmerksam verfolgen. Entsprechend kritisch beobachten wir deshalb jedes von außerhalb Afrikas betriebene Projekt.

Doch es gibt tatsächlich auch einige wenige sinnvoll erscheinender Unterstützungen. Die private Organisation von „Yes we care!“, die finanziell völlig unabhängig in den vergangenen Jahren ein Waisenhaus für AIDS-Waisen und eine dazugehörige Schule aufgebaut hat, eröffnet ein Internatsgebäude für fast fünfzig Burschen. Zu dieser Zeremonie sind wir, gemeinsam mit vielen hundert Gästen, von den Organisatoren Irina und Peter eingeladen.

Mit unglaublichem Engagement bemüht sich vor allem Irina seit Jahren um ihr Herzensprojekt. Und sie kann durchaus stolz auf das Erreichte sein. „Wir können nicht jedem Kind in Afrika eine bessere Zukunft anbieten, doch diejenigen, die bereit sind, sich in unserem Schul- und Internatsbetrieb einzuordnen, werden wir zumindest ein würdevolles Leben bieten können mit der kleinen Chance, letztlich wirklich den Sprung aus der allgegenwärtigen Armut zu schaffen.“

Trotz großer behördlicher und handwerklicher Schwierigkeiten, wie sie in Afrika an der Tagesordnung sind, steht das Gebäude nun endlich, um nun endlich seiner Bestimmung im Rahmen einer festlichen Zeremonie an die Schulleitung übergeben zu werden. Natürlich werden Reden gehalten, doch das Herzstück der Veranstaltung sind die mit viel Engagement einstudierten und für uns sehr emotional vorgetragenen traditionellen Tänze und Beiträge der Kinder und Jugendlichen. Wir spüren förmlich die Freude und Begeisterung, mit der sie bei der Sache sind. Allein diese Erfolge rechtfertigen so manches finanzielle Husarenstück der Organisatoren, belohnen die unermüdlichen Spendenaktionen der Sponsoren.

Nein, man darf natürlich nicht gegenrechnen, ob der finanzielle und körperliche Kraftakt, der hier von Irina und Peter seit vielen Jahren bis zur Grenze der Belastbarkeit ausgeübt wird, sich letztlich auszahlt. Sicher werden die meisten der Kinder aus der traditionellen und gesellschaftlichen Spirale, in der sie oft gefangen sind, trotz dieses Engagements nicht herauskommen. Doch sie alle spüren den Hauch eines anderen Lebens, und einige werden es schaffen…

Unser Respekt für die Arbeit aller, die an diesem Projekt eine echte Aufgabe gefunden haben, ist sehr groß und wir wünschen allen, dass der Erfolg sie in ihrem Engagement bestätigt. Unter www.yeswecare-ev.de könnt Ihr Euch gerne über alle Aktivitäten von Irina und ihrem Team informieren.

 

Noch viel mehr Infos und Bilder findet Ihr wie immer unter „reiseberichte“ und dann „ tagebuch“ - click hier

 

Liebe Grüße an Euch alle.

 

Conny & Tommy

traditionelle Tänze und Darbietungen der Schüler von Pitseng
traditionelle Tänze und Darbietungen der Schüler von Pitseng
viel Freude bei den eigenen Darbietungen
viel Freude bei den eigenen Darbietungen
viel Freude bei den eigenen Darbietungen
viel Freude bei den eigenen Darbietungen
traditionelle Tänze und Darbietungen der Schüler von Pitseng
traditionelle Tänze und Darbietungen der Schüler von Pitseng
traditionelle Tänze und Darbietungen der Schüler von Pitseng
traditionelle Tänze und Darbietungen der Schüler von Pitseng
Konzentration vor dem großen Auftritt
Konzentration vor dem großen Auftritt
traditionelles Fest in Pitseng

traditionelles Fest in Pitseng