Wieder zurück in Asien!

Nur kurz ist diesmal unser Aufenthalt in Griechenland, denn die dramatischen Wetterkapriolen sorgen für katastrophale Verhältnisse an verschiedenen Plätzen im Land. Wir sind erfreulicherweise nur wenig tangiert und ziehen rasch weiter in die Türkei und hinüber nach Asien.

Die längste Hängebrücke der Welt!
Die längste Hängebrücke der Welt!
Der Fluss hat einen Canyon ins Vulkangestein gegraben
Der Fluss hat einen Canyon ins Vulkangestein gegraben
So ein Gänsebraten wäre auch mal wieder gut!
So ein Gänsebraten wäre auch mal wieder gut!
Das Ziel ist noch fern ... Dedegoel Daglari/2984 Meter
Das Ziel ist noch fern ... Dedegoel Daglari/2984 Meter
Herbststimmung
Herbststimmung
Süße Erdbeeren - eine Überraschung in dieser Jahreszeit!
Süße Erdbeeren - eine Überraschung in dieser Jahreszeit!
Heißluftballone, nun auch in Pamukkale
Heißluftballone, nun auch in Pamukkale
Die Sinterterassen von Pamukkale
Die Sinterterassen von Pamukkale
Unser Lieblingssee - der Salda Gölü
Unser Lieblingssee - der Salda Gölü
Badespaß pur!
Badespaß pur!
Melvana Komplex in Konya
Melvana Komplex in Konya
Mannis Dach muss dringend entrostet werden
Mannis Dach muss dringend entrostet werden
Kein Wunder, dass es reingeregnet hat!
Kein Wunder, dass es reingeregnet hat!
Alles wird wieder schön zugeschweißt
Alles wird wieder schön zugeschweißt

Nur kurz ist diesmal unser Aufenthalt in Griechenland, denn die dramatischen Wetterkapriolen sorgen für katastrophale Verhältnisse an verschiedenen Plätzen im Land. Wir sind erfreulicherweise nur wenig tangiert und ziehen rasch weiter in die Türkei und hinüber nach Asien.

 

Brennpunkt Dardanellen

Spartaner und Athener, Perser und Griechen, Alexander der Große und die Römer, Kreuzritter und Osmanen, und letztlich die alliierten Streitkräfte und die Türken. Keine natürliche Wasserstraße der Welt war öfter und intensiver im Brennpunkt des Interesses.

Dort, wo nur wenige Kilometer Wasser Europa von Asien trennen, prallten von jeher Orient und Okzident aufeinander, trafen schon immer unterschiedlichste Religionen und Kulturen zusammen. Doch wo früher schwimmende Brücken gebaut wurden, um den Heerscharen der Eroberer den Weiterweg zu ermöglichen, da spannt sich heute eine gewaltige Autobahnbrücke und bewältigen Fähren im Minutentakt den Weg zwischen den Kontinenten.

Für uns ist es immer wieder ein erhebendes Gefühl, im Bewusstsein dieser historischen Ereignisse hier überzusetzen. Denn wo kann man schon so viel Weltgeschichte an sich vorbeiziehen lassen, während man gemütlich auf Deck sitzt und den unzähligen Frachtschiffen nachsieht, die den Welthandel am Laufen halten?

 

„Baumwollschloss“ Pamukkale

Pamukkale – Synonym für alle Sinterterrassen auf dieser Welt! Zu Recht, denn trotz internationalem Massentourismus sind sie die Beeindruckendsten ihrer Art.

Als ich vor über 40 Jahren das erste Mal vor diesem Naturwunder stand, da war es noch jungfräulich strahlend weiß. Kein Hotel trübte das Bild, keine Lokanta zog Besucher an, denn die gab es eigentlich noch nicht wirklich. Alleine waren wir damals hier, parkten unseren Bulli im Garten netter Dorfbewohner, und kein Zaun oder Verbot hielt uns davon ab, in den gut gefüllten Becken zu plantschen.

Zehn Jahre später dann ein komplett anderes Bild, denn die Welt hatte Pamukkale für sich entdeckt. Immer mehr Besucher trampelten mit Schuhen rücksichtslos auf den empfindlichen Beckenrändern umher, eine Straße quer durch die Sinterlandschaft sorgte nun dafür, dass auch jeder noch so gehfaule Zeitgenosse sich mitten hinein in das Naturwunder kutschieren lassen konnte. Am oberen Rand der ehemals schneeweißen Sinterterrassen standen nun Hotelanlagen, die das wertvolle Wasser für ihren Betrieb verwendeten. Und aus Schneeweiß wurde schmutziges Grau.

Vor zwanzig Jahren war dann das letzte Hotel abgerissen und das „Baumwollschloss“ konnte sich seitdem so langsam wieder erholen. Heute erstrahlt es wieder in altem Glanz, die Wege für die Besucher sind fest definiert, das Baden in den empfindlichen Becken längst verboten. Es ist schön zu sehen, dass internationaler Druck ein Umdenken der türkischen Behörden bewirkt hat, denn letztlich profitiert ja der lokale Tourismus davon.

 

Türkische Hilfsbereitschaft löst jedes Problem

Plötzlich leuchten rote Warnlampen auf, sie signalisieren ein Bremskreisproblem. Die Anzeigen für die Druckluft wandern stetig nach unten, wir halten sofort in einer großen Parkbucht, denn die Bremsen machen gleich dicht, und dann geht nichts mehr. Es ist klar, irgendwo im Druckluftsystem ist der Wurm drin. Das können wir zwar checken, aber trotzdem brauchen wir letztlich einen Fachmann, um den Fehler dann auch zu beheben. Wir kippen das Fahrerhaus und machen uns an die Fehlersuche.

Nach wenigen Minuten hält ein schicker SUV. Behic ist Bergbauingenieur, seine Freundin ist in Deutschland geboren und die ruft er sogleich mal eben in Aachen an, um unser Problem für ihn zu übersetzen. Er nimmt mich mit hinunter nach Burdur, wir suchen eine LKW-Werkstatt, erklären dem Mechaniker das Problem, der steigt mit einem Werkzeugsatz zu und wir fahren wieder hoch zu Manni. Rasch ist das Problem lokalisiert, der kaputte Lufttrockner ausgebaut und die Beiden flitzen wieder hinunter nach Burdur, denn so ein Teil hat er in der Werkstatt im Regal liegen. Wenig später sind sie wieder zurück, der neue Lufttrockner samt Patrone montiert, und alles passt! Behic bringt den Mechaniker wieder zurück in seine Werkstatt, und wir fahren gemeinsam weiter nach Isparta, wo wir lecker zum Essen gehen, um uns bei ihm zu bedanken. Doch er lässt uns keine Chance, die Rechnung zu bezahlen, so peinlich uns das auch ist. „Ich freue mich so sehr, euch kennengelernt zu haben! Natürlich seid ihr meine Gäste. Und wenn irgendein weiteres Problem auftauchen sollte, bitte meldet euch!“

Da hat der Mann mal eben angehalten, um zu fragen, ob er helfen kann, hat dann alle seine Termine für heute abgesagt, fährt dreimal jedes Mal ungefähr 30 Kilometer nach Burdur und zurück, um uns anschließend zum Essen einzuladen. Da fällt dir einfach nichts mehr dazu ein …

 

Es muss nicht immer die Markenwerkstatt sein …

Ölspuren am Motorblock und am Ladeluftschlauch deuten auf ein unangenehmes Problem an den Zylinderkopfdichtungen hin. Ein kurzer Besuch bei MAN in Konya bestätigt dies, und man überreicht uns einen Kostenvoranschlag, in für die Türkei astronomischer Höhe, von rund 1.000 Euro! Wir überprüfen im Internet die Teilepreise, schütteln den Kopf ob dem Arbeitsstundensatz von rund 80 Euro und entscheiden, das Ganze selbst in die Hand zu nehmen. Bei einem LKW-Teile Händler, wo wir  mit Osman einen deutschsprechenden Mitarbeiter kennen, bekommen wir alle benötigten Teile. Er empfiehlt uns  eine kompetente Werkstatt, die nun die erforderlichen Arbeiten sofort in Angriff nimmt. Ende vom Lied: Für dieselbe Arbeit, also Wechsel der Zylinderkopfdichtungen und des Ladeluftschlauches, zusätzlich noch Einstellung der Ventile, Montage eines neuen Außenspiegels, Anpassung eines neuen Schaltknaufs, Anpassung des Schalldämpfers des Überdruckventils und einer abschließenden Motorwäsche bezahlen wir inklusive großzügigem Trinkgeld und der Rechnung für die Ersatzteile  schließlich gerade mal 160 Euro! Bei MAN hätten sie uns inclusive der Zusatzarbeiten hochgerechnet dafür fast das Zehnfache abgeknüpft! Lapidare Antwort: Da können wir nichts machen, diese Preise werden uns von MAN in Deutschland vorgegeben. Wir fragen uns, welcher Türke sich das leisten kann und will?

 

Noch viel mehr Infos und Bilder findet Ihr wie immer im Tagebuch ab 04. September 2023 - click hier

 

Liebe Grüße an Euch alle

Conny & Tommy

Konya Melvana Komplex