Von der Algarve nach Andalusien

Die Metropole Andalusiens glänzt mit historisch wertvollen Zeugnissen aus einer wechselhaften Vergangenheit. Der unbestrittene Mittelpunkt der Altstadt ist die Kathedrale, erbaut nach der Rückeroberung der Stadt durch die christlichen

am Cabo de Sao Vicente, der südwestlichste Punkt Europas
Sevilla, Kathedrale mit der Giralda
Sevilla, Sarkophag des Christoph Columbus
Sevilla, Palacio Reales Alcazares
Sevilla, Stierkampfarena La Maestranza
Ronda, Puente Nuevo
Gibraltar
Berberaffen auf dem Affenfelsen von Gibraltar
Berberaffenbaby auf dem Affenfelsen von Gibraltar
Blick von Gibraltar

Sevilla

Die Metropole Andalusiens glänzt mit historisch wertvollen Zeugnissen aus einer wechselhaften Vergangenheit. Der unbestrittene Mittelpunkt der Altstadt ist die Kathedrale, erbaut nach der Rückeroberung der Stadt durch die christlichen Heere im 13. Jh. Sie ist eine der bedeutendsten und vor allem der größte gotische Sakralbau der Welt. Lediglich das Minarett der ehemaligen Moschee, die Giralda, ein Meisterwerk der almohadischen Architektur, blieb original erhalten und wurde zum Glockenturm umfunktioniert. Die Seitenkapellen wurden von den berühmtesten Künstlern der damaligen Zeit gestaltet. Und sie beherbergt den Sarkophag des wohl bekanntesten Entdeckers unserer Geschichte – Christoph Columbus.

Direkt daneben lockt die imposante Palastfestung der arabischen Herrscher, der Alcazar, ein Juwel der Mudejar-Baukunst. Vor allem der Thronsaal mit seinen vergoldeten Stuckarbeiten und dem Kuppelgewölbe aus Lärchenholz zeugt auch heute noch von der unglaublichen Kunstfertigkeit der damaligen Meister.

Doch auch die weiteren Paläste und Kirchen, Stierkampfarena und Gärten machen die Altstadt von Sevilla zu einem einzigartigen Ensemble, umgeben von den uralten Stadtvierteln, deren Häuserzeilen um winzige Piazzi liebevoll restauriert und nur durch enge Gassen erreichbar sind.

Eine tolle Stadt, in der wir uns auf Anhieb wohl gefühlt haben. Wahrscheinlich lag es am unverwechselbaren arabisch-andalusischen Charme…

 

Gibraltar

Die schon von weiter Ferne auszumachende, im Volksmund Affenfelsen genannte Halbinsel Gibraltar ist seit rund 300 Jahren im Besitz der Briten und seit dieser Zeit ein ständiger Zankapfel zwischen Spanien und England.

Dabei gilt der Felsen mit seinen natürlichen Höhlen auch als das letze Rückzugsgebiet der Neandertaler in Europa. Im Altertum war es eine der Säulen des Herakles, und nach den Westgoten kamen die Araber, die schlussendlich erst 1492 von dort vertrieben wurden.

Und nun die Briten. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, in Westeuropa stacheldrahtbewehrte Grenzanlagen zu durchlaufen und plötzlich ein wenig „britisch style“ zu verspüren. Doch die Hauptattraktion sind sicher die Berberaffen, die einzige Kolonie dieser Tiere in Europa. Sie sind inzwischen natürlich an die Menschen gewöhnt und lassen sie ganz nahe an sich heran.

So bleibt uns Gibraltar als Anachronismus der Geschichte bestimmt noch lange erhalten, hat doch die überwiegende Mehrzahl der rund 30.000 Bewohner vor nicht allzu langer Zeit für einen Verbleib bei Großbritannien gestimmt. Und die Spanier werden weiterhin schmollen…

 

Drei Monate Anreise quer durch Südwesteuropa bis nach Afrika – was bleibt?

Nach gut 12 Wochen auf Achse stehen wir am südlichsten Punkt Europas und blicken gespannt hinüber auf die in der überraschend klaren Luft gut erkennbare Küste Marokkos, unserer ersten Station auf unserem langen Weg durch Afrika.

Wir haben uns sehr viel Zeit gelassen für diese Anreise, eine Reise, die uns durch Österreich, Italien, Frankreich, Andorra, Spanien und Portugal geführt hat. Wir haben diese Zeit des unbeschwerten Reisens sehr genossen, sind nach der langen Zwangspause zuhause wieder angekommen in unserem eigentlichen Leben.

Was nehmen wir nun mit auf unseren weiteren Weg in den Süden? Nun, Europa ist wunderschön, klimatisch angenehm und kulturell reich an Historischem. Sicheres Reisen ließ uns nie Unwohlsein verspüren bei unseren gewählten Übernachtungsplätzen, die Infrastruktur ist perfekt und in jedem noch so kleinen Nest warteten prall gefüllte Supermarktregale, um in unseren Kühlschrank umgefüllt zu werden. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit, die Städte und Strände sauber. Grenzen zwischen den Ländern sind praktisch nicht mehr existent, der Euro gilt überall, und man fühlt sich sofort an jedem Platz irgendwie zuhause.

Und da ist aber auch der Knackpunkt. Exotisch ist hier nichts mehr, die Kulturen ähneln der eigenen und verstehen tut dich eigentlich auch jeder. Wenn er will…

Denn das ist das ganz große Defizit Europas – das Persönliche! Jeder macht so sein Ding, so wirklich interessieren tut sich niemand für das, was der andere macht. Und so gab es während der ganzen langen Zeit keine ernsthaften Begegnungen mit den Menschen, keine Einladungen zu einem netten Abend und keine Gespräche, die über die übliche Höflichkeitskonversation hinausgehen.

Deshalb freuen wir uns jetzt auf Afrika, auf seine Menschen, seine Unwägbarkeiten, seine Überraschungen. Auf Spannendes und Aufregendes, auf Archaisches und Buntes. Aber wir verschließen dabei nicht die Augen vor den Problemen, die diesen Kontinent beuteln.

Marokko wird unsere erste Station sein. Nicht neu für uns, wir bereisten das Land letztmalig vor vier Jahren ausgiebig und waren begeistert. Man sehen, ob wir dies wieder so empfinden…

Noch viel mehr Infos und Bilder findet Ihr wie immer unter „reiseberichte“ und dann „ tagebuch“

Liebe Grüße an Euch alle

Conny & Tommy

am Cabo de Sao Vicente, der südwestlichste Punkt Europas

am Cabo de Sao Vicente, der südwestlichste Punkt Europas