Frühling in Iran – bunte Blumenwiesen zwischen schneebedeckten Viertausendern und grandiosen Wüstenlandschaften

Wir sind gespannt, was sich alles verändert hat in Iran seit unseren Besuchen hier vor sechs und sieben Jahren, wie sich die wirtschaftlichen Sanktionen auf das Alltägliche auswirken, und ob die Menschen freier und mutiger geworden sind. Und wir wollen uns diesmal mehr in der Natur bewegen, denn die kulturellen Highlights hatten wir seinerzeit ja schon mehrheitlich bewundert.

Amir Charhmaq Moschee in Yazd
Amir Charhmaq Moschee in Yazd
uralte Lehmziegelstadt Karanaq an der Seidenstrasse
uralte Lehmziegelstadt Karanaq an der Seidenstrasse
Naturwunder Dasht-e Lut
Naturwunder Dasht-e Lut
die heißeste Wüste der Welt...
die heißeste Wüste der Welt...
tolle Rundfahrten um die Kaluts
tolle Rundfahrten um die Kaluts
außergewöhnliche Stimmungen in der Wüste Lut
außergewöhnliche Stimmungen in der Wüste Lut
traumhafte Übernachtungsplätze mit Wüstenstimmung
traumhafte Übernachtungsplätze mit Wüstenstimmung
Isfahan - Meydan-e Imam
Isfahan - Meydan-e Imam
die schönste der alten Safaviden-Brücken Pol-e Khadjou
die schönste der alten Safaviden-Brücken Pol-e Khadjou
abendliche Promenade am Ufer des Zayand-e Rud
abendliche Promenade am Ufer des Zayand-e Rud
33 Bögen der Si-o Se Pol überspannen den Fluss
33 Bögen der Si-o Se Pol überspannen den Fluss
400 Jahre alte Karawanserei an der Seidenstrasse
400 Jahre alte Karawanserei an der Seidenstrasse
Frühlingsstimmung am Shir Kuh, 4055 Meter
Frühlingsstimmung am Shir Kuh, 4055 Meter
Blumenmeer am Kuh-e Kalar
Blumenmeer am Kuh-e Kalar
Abstieg über steile Schneezungen am Kuh-e Kalar
Abstieg über steile Schneezungen am Kuh-e Kalar
Nomaden im Sommerlager am Zard Kuh
Nomaden im Sommerlager am Zard Kuh
Zufahrt ins Herz des Zard Kuh
Zufahrt ins Herz des Zard Kuh
Nomaden auf dem Weg in ihr Sommerlager
Nomaden auf dem Weg in ihr Sommerlager

Wir sind gespannt, was sich alles verändert hat in Iran seit unseren Besuchen hier vor sechs und sieben Jahren, wie sich die wirtschaftlichen Sanktionen auf das Alltägliche auswirken, und ob die Menschen freier und mutiger geworden sind. Und wir wollen uns diesmal mehr in der Natur bewegen, denn die kulturellen Highlights hatten wir seinerzeit ja schon mehrheitlich bewundert.

 

Einreisechaos und versuchte Abzocke im Hafen von Bandar Abbas

„Ihr braucht unbedingt die Hilfe eines „Fixers“, ohne ihn schafft ihr es nicht, den ganzen Behördenkram abzuwickeln!“ Wir sind etwas erstaunt über den Vorschlag anderer Reisender, die Dienste eines Schleppers für das Einreiseprozedere im Hafen von Bandar Abbas in Anspruch zu nehmen. Haben wir dies als zwar langwierig, jedoch durchaus letztlich problemlos in Erinnerung. „Das ist jetzt ganz anders als damals, die Behörden arbeiten mit den Schleppern zusammen, ohne einen solchen bearbeiten sie deine Papiere nicht!“ Mal sehen…

„Ich bin Siroos, ich helfe Euch für nur fünfzig US-Dollar über alle Hürden. Und mit meiner Hilfe geht das viel schneller!“ Wir lehnen dankend ab, unsere Reisefreunde dagegen nehmen seine angebotene Unterstützung in Anspruch. Vier Stunden später, nach unzähligen Schaltern, noch mehr Stempeln und Unterschriften auf Bergen von Papier haben wir es geschafft. Nur unwesentlich langsamer als der völlig überteuerte, mit einem iranischen Wochenlohn bedachte „Fixer“. Und dieser brummte unseren Freunden noch jede Menge erfundener Gebühren auf, insgesamt zusätzliche dreißig US-Dollar, während wir lediglich drei US-Dollar Hafengebühr zu berappen hatten!

Stinksauer ob dieser betrügerischen Handhabe verlassen wir gemeinsam das Hafengelände mit dem Tipp an zukünftige Reisende: Ihr braucht keinen „Fixer“! Ihr schafft das sehr gut alleine! Unterstützt nicht solch betrügerische Handhabe!

 

Dasht-e Lut – eine der faszinierendsten Wüsten der Welt

Tief im Südosten des Iran, scharf abgegrenzt von schroffen Bergen, da breitet sich in einer unendlich erscheinenden Senke die im Sommer heißeste Wüste der Erde aus. Unglaubliche siebzig Grad heiß kann es hier werden! Jetzt, Ende April, ist es noch sehr erträglich, und wir bereiten uns auf eine mehrtägige Durchquerung dieses menschenleeren Gebiets vor. Doch leider haben die außergewöhnlich heftigen Unwetter vor einigen Wochen die Anfahrt ins Zentrum der Dasht-e Lut unmöglich gemacht, die Straße ist auf einer Länge von fünfundzwanzig Kilometern buchstäblich weggerissen und eine Umfahrung über die immer noch stellenweise feuchte Salzpfanne äußerst risikoreich und mit schweren Lastern nicht machbar. Schweren Herzens müssen wir diesmal auf eine abenteuerliche Fahrt zu den über 300 Meter hohen Sanddünen, die es so nur noch in der Zentralsahara gibt, verzichten.

Doch die eigentlichen Anziehungspunkte sind die Kalut genannten Felsformationen, die sich sehr leicht und gefahrlos erreichen lassen. In Jahrmillionen haben Wind und Wasser tausende bizarre Felsinseln entstehen lassen. Interessanterweise sind sie alle in ein und dieselbe Richtung aufgereiht, dazwischen immer wieder grellweiße Salzpfannen oder Sanddünen. Spuren führen in diese Zauberwelt hinein, viele Plateaus sind so gefahrlos zu erreichen und als phantastische Base-camps geradezu prädestiniert. Stundenlang wandern wir herum, hinter jeder Felseninsel eröffnen sich neue, von der Natur modellierte Einblicke.

Jahrtausende lang war dieser Wüstengürtel, gemeinsam mit der sich im Norden anschließenden Dasht-e Kavir ein natürlicher Schutzwall gen Osten, nur schwer konnte er von den Karawanen überwunden werden. Und auch heute noch verstecken sich hier die Rauschgiftschmuggler aus Afghanistan vor den Suchtrupps des iranischen Militärs. Doch davon bekommen wir nichts mit, gänzlich unbehelligt dürfen wir die Faszination der Dasht-e Lut tagelang genießen…

 

Isfahan – Lieblingsstadt

„Esfahan – nesf-e jahan“ (Isfahan – das ist die halbe Welt), sagen die Einwohner zu ihrer so berühmten Stadt. Die Lebensader bildet seit jeher der Zayand-e Rud (der lebensspendende Fluss), der westlich der Stadt im schroffen Zagros-Massiv entspringt und sich später in der Dasht-e Kavir in einer Salzpfanne verliert. Jetzt, im Frühjahr, fließt er träge unter den unzähligen Brückenbögen safavidischer Baukunst hindurch, verleiht der Stadt dadurch seine ganz besondere Atmosphäre, wenn sich allabendlich die Bewohner der Metropole rund um die alten Brücken an seinen Ufern zum Promenieren treffen.

Der im 17. Jh. angelegte, zentrale Platz Meydan-e Naqsh e Jahan (das Ebenbild der Welt) macht Isfahan bis heute zu einem der attraktivsten Städte der Welt. Die prachtvollen Bauwerke auf drei Seiten des gigantischen Platzes, die Wasserspiele in den weitläufigen Becken, die doppelstöckigen Arkaden rund um den Platz, angefüllt mit Geschäften jeglichen Angebots, machen das Gesamtensemble einzigartig.

Es ist unser dritter Besuch. Tagelang bummeln wir wieder umher zwischen den weltbekannten historischen Baukünsten, herrlich belebt durch die Isfahanis und ihr alltägliches Treiben. Wir lassen uns treiben, treffen alte Freunde und Bekannte, es gibt so viel zu erzählen. Und wie immer sind wir gerührt von der aufrichtigen Gastfreundschaft, trotz spürbarem Tourismus und Geschäftssinn.

Schwer nur trennen wir uns nach ausgefüllten Tagen von unserer Lieblingsstadt hier in Iran. Doch wir werden wieder kommen, immer wieder…

 

Bergsteigen im Zagros-Gebirge

Quer durch den Iran, vom kurdischen Westen nahe der Türkei bis hinunter in die Nomadengebiete um Shiraz, erstreckt sich das Zagros-Massiv. Viele Gipfel überschreiten die Viertausendergrenze, sind ganzjährig mit Schnee bedeckt. Nur wenige Straßen und Wege erschließen diese Gebirgskette, meist sind sie bis weit ins Jahr hinein unpassierbar, die Hochtäler von meterhohen Lawinenstrichen abgeschnitten.

Natürlich reizt es uns sehr, in dieses so unbekannte Gebirge ein wenig vorzudringen, doch selbst jetzt im Mai ist kaum einer der hohen Gipfel erreichbar, zu hoch blockieren Schnee und Lawinenabgänge Steige und Kare. Trotzdem wagen wir uns hoch hinauf, überschreiten mehrmals die Viertausenderlinie, erstürmen so manchen der einsamen Gipfel. Die Wege sind weit und beschwerlich, meistens begegnen uns lediglich Nomaden mit ihren Schafen und Ziegen.

Die Eindrücke, in einem solch einsamen Bergmassiv unterwegs zu sein, sind unglaublich schön. Wer die überlaufenen Alpen kennt, kann sich kaum vorstellen, dass es Bergsteigen dieser Art noch gibt. Wie viele dieser rund um uns aufragenden Gipfel mögen noch nie bestiegen worden sein! Klar, meist geht es weglos durch das Gelände, Verständnis und Gefühl für die Gefahren der Berge sind unbedingte Voraussetzung. Und gutes Orientierungsvermögen…

 

Kleine Schritte der Veränderung…

„Ha, neunzig Prozent der Frauen würden das aufgezwungene Kopftuch sofort fallen lassen!“ Optimistisch-trotzig geben sich viele Frauen, wagen es immer mehr, mit nur noch angedeuteter Kopfbedeckung in der Öffentlichkeit aufzutreten. Und blickt man in fahrende Autos, so fehlt die keusche Haarbedeckung immer öfter zur Gänze.

„Bleib mir bloß vom Hof mit dem ganzen Religionsquatsch!“ Strenge Koranauslegung in der Islamischen Republik? Nie sehen wir betende Männer, die sich ehrfürchtig gen Mekka verneigen, so wie wir es aus der übrigen islamischen Welt kennen, Männer, die zum Gebet einer der zahlreichen Moscheen zustreben, wenn der Muezzin dazu auffordert.

„Ramadan? Ist doch ungesund, den ganzen Tag nichts essen und vor allem nichts trinken! Und nicht rauchen. Und kein Sex…“ Lachend feixt die Runde, die Teekanne kreist, Gebäck wird herumgereicht. Wohlgemerkt tagsüber, die Sonne lacht vom wolkenlosen Himmel, eigentlich ist dies alles erst nach dem Sonnenuntergang erlaubt.

Es ist Wochenende, Picknickzeit. Tausende strömen hinaus in die Natur, in die Stadtparks. Decken werden ausgebreitet, der Gaskocher erwärmt Töpfe voller feiner Speisen, trotz Ramadan. Offen wird über die Sturheit der Mullah-Regierung gelästert, aber auch über die ungerechte Sanktionspolitik der Vereinigten Staaten geschimpft: „Die Zeiten sind schlecht für uns, unser Geld ist nichts mehr wert. Doch vor einem Regierungswechsel haben wir Angst, die Unsicherheit, was dann kommt, lähmt uns. Die chaotischen Entwicklungen in unseren Nachbarstaaten sind uns eine Warnung…“

Die Vereinigten Staaten fahren schweres Geschütz im Persischen Golf auf. Kriegsangst? Ach wo, keinen kümmert es, was Herr Trump da postiert. Das Leben geht seinen normalen Gang. „Was soll das? Glaubt er, uns damit beeindrucken zu können? Uns gegen unsere Regierung aufzuwiegeln, damit wir sie zum Teufel jagen? Damit erreicht er eher das Gegenteil, wir rücken näher zusammen, auch wenn wir sie am liebsten dort hätten…“

Wir stellen kleine Veränderungen fest, die Menschen wirken offener, mutiger. Doch zu einer wirklichen Veränderung ist es noch ein weiter Weg. Und der muss von innen kommen. Nicht durch Repressalien von außen gesteuert. Denn damit wird nichts erreicht…

 

Noch viel mehr Infos und Bilder findet Ihr wie immer im Tagebuch ab 21. April - click hier

 

 

Liebe Grüße an Euch alle

Conny & Tommy

 

Wie geht`s weiter bei uns? - Überraschende Neuigkeiten bei „mantoco“!

In unserem letzten „newsletter“ hatten wir Euch unsere Idee einer begleiteten „Trans-Afrika-Reise“ vorgestellt.

Die Resonanz war überwältigend! Mit dem heutigen Tag haben wir bereits sechs Anmeldungen, sind also fast ausgebucht. Das hätten wir so nie erwartet! Ganz herzlichen Dank für das große Interesse, mit uns gemeinsam durch Afrika zu reisen!

Hier präsentieren wir Euch nochmal unser Angebot: click hier

Nomaden treiben ihre Tiere über winterliche Pässe
Nomaden treiben ihre Tiere über winterliche Pässe
winterliche Anfahrt im Zard Kuh
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grandiose Berglandschaften im Zard Kuh
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Aufstieg über schneebedeckte Hänge
Aufstieg über schneebedeckte Hänge
wir genießen die Berge
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tolle Hochtouren im verscchneiten Zard Kuh
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nach erfolgreicher Besteigung des Oshtoran Kuh
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spontane Einladung nach der Bergtour
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Bergsteigen im Iran