Österreich – Italien – Slowenien - Kroatien

01.Mai 2012 - 15.Mai 2012

 

Ja, ist denn schon Weltreise…

…oder sind wir noch im Urlaub?

Kurz vor Primosten, Dalmatien, Kroatien. Wie ein riesiger Feuerball versinkt die leuchtend gelbe Sonne vor uns in der Bucht, violett und rot verschwimmt der Himmel um uns herum. Ein einsames, kleines Boot durchschneidet geräuschlos die sich in pastelligen Tönen spiegelnde See. Der eiskalte Sekt perlt spritzig in den fein geschliffenen Gläsern, während hinter uns drei fangfrische Doraden erwartungsvoll auf dem heißen Grill brutzeln.

Ganz gemütlich sind wir es angegangen, haben die ersten zwei Wochen unserer großen Lebensreise auch dazu genutzt, die Geschwindigkeit herauszunehmen aus dem gewohnten Rhythmus. Und so ist natürlich auch nicht allzu viel Spannendes passiert in den vergangenen Reisetagen. Über Tirol, Südtirol, Osttirol und Slowenien sind wir bei ziemlich gemischten Wetterverhältnissen schlussendlich in Kroatien gelandet. Dort sind wir zufällig auf eine Initiative der Europäischen Union gestoßen, ein Aufzuchtprogramm junger Braunbären, die von ihren Müttern verlassen wurden und alleine nicht überleben könnten. Hier in Kuterevo, einem kleinen Nest irgendwo an den dicht bewaldeten Osthängen des Velebitgebirges, findet man diese interessante Kooperative. Geleitet von Ivan, einem pensionierten Pädagogen, der über 35 Jahre in Deutschland gelebt und gelehrt hatte, volontieren in stetem Wechsel für bis zu einem Jahr junge Leute aus allen Herren Länder, um so ein freiwilliges,  ökologisches Jahr gegen ein geringes Taschengeld abzuleisten. Eine wirklich gute und sinnvolle Idee für alle Beteiligten. Wer gerne weitere Informationen möchte, die gibt es z.B. bei www.baerenfreunde.kuterevo.de.

Wir sind im Nationalpark Paklenica. Es ist der Höhepunkt des gesamten Velebitgebirges, das sich wie ein überdimensionierter, steinerner Riegel aus Kalkstein und Dolomit zwischen die schroffe Küste der Adria und dem fruchtbaren und dicht bewaldeten Hinterland geschoben hat. Hier hat das Wasser über Jahrmillionen die skurrilsten Gesteinsformen aus den Bergen geschnitten und so eines der bekanntesten europäischen Kletterdestinationen geschaffen. Drei Tage wollen wir hier klettern gehen, drei große Routen durch die Kalkfelsen stehen auf unserer Wunschliste. Höhepunkt einer jeden Kletterpartie in Paklenica ist die Durchsteigung der Nordwand der Anica Kuk, immerhin 350 Meter hoch vom Wandfuß bis zum Ausstiegsplateau. Wir wählen die „leichteste“ Variante, die uns allerdings auf anhaltend hohem Niveau permanent unser Leistungslimit spüren lässt. Als wir Stunden später ausgelaugt auf dem Gipfel in der Nachmittagssonne sitzen, sind wir froh, aber auch stolz. Was für eine Tour!

Im Vorbeifahren, sozusagen aus den Augenwinkeln heraus, entdecken wir ein winziges Autocamp, wie die Campingeinrichtungen hier in Kroatien heißen. Tomas, der Besitzer der Anlage, die jetzt im Mai eigentlich noch geschlossen hat und auch noch eine ganze Menge Arbeit benötigt, um verwöhnte Gäste anzulocken, winkt uns herein. Wir stellen uns direkt ans glasklare Meer, sind natürlich ganz alleine hier.

„Herzlich Willkommen, leider funktioniert noch nichts, die Toiletten und Duschen sind noch nicht fertig“ – „Kein Problem, brauchen wir nicht, haben wir dabei“ – „Ja, aber Wasser gibt es auch noch nicht“ – „Macht nichts, haben wir auch genügend an Bord. Du sagst uns einfach, was Du für die Übernachtung haben möchtest, wir bleiben hier“ – „Kein Problem, natürlich nichts, es funktioniert ja auch noch nichts“ – Ja, aber der Stellplatz…“ – „Kein Problem, vergiss es einfach…“

Wir liegen nackt in der wärmenden Frühlingssonne, baden im glasklaren Meer und genießen die ganze Bucht für uns alleine. Gegen Abend findet noch ein Schweizer Motorradpärchen den Weg hinunter zu uns, es gibt genügend Platz für alle. Wie ein riesiger Feuerball…

Aber das hatten wir ja schon…

Dann kam die Bora. Nein, das ist nicht die Hausmeisterin mit dem Reisigbesen, das ist der berüchtigte Fallwind, der blitzartig von den Küstengebirgen herab saust, der das friedlich in der Morgensonne dahinplätschernde Meer aufwühlt, die grünen Bäume biegt, bis ihre saftigen Blätter fast den staubigen Boden berühren und mit böigen Regenschauern jegliches Verweilen außerhalb geschlossener Räume einfach unerträglich macht. Die Temperatur schießt in den Keller, die Badesachen werden vom Vliespulli verdrängt. Drei Tage dauert dieser Spuk in der Regel, mal sehen…

So, jetzt sitzen wir in der Nähe von Makarska im südlichen Kroatien, die letzten Regentropfen der Bora plätschern noch auf unser Dach und wir stellen fest, es macht eigentlich gar nichts, wenn das Wetter mal schlecht ist, denn es ist ja doch kein Urlaub, wo wertvolle Tage verregnet werden, es muss doch schon „Weltreise“ sein!

In den nächsten Tagen werden wir Kroatien verlassen, werden ein Stück durch Bosnien und Herzegowina und durch Montenegro fahren, um schließlich in Albanien einige Zeit zu verweilen. Dann hoffentlich bei beständigerem Wetter, denn auch Weltreise will Sonnenschein…

 

was für eine Stimmung...
Obernberg, kurz vor dem Brenner
junger Bär in Kuterevo
Bären beim Spielen
Bären beim Spielen
Bären beim Spielen
Klettern in Paklenica
auf dem Gipfel des Anica Kuk
Sonnenuntergang in unserer Traumbucht
Primosten

 

 

Kroatien - Bosnien & Herzegowina - Montenegro

16.Mai 2012 - 27.Mai 2012

Balkanesischer Flickenteppich…

Wir wollen nach Bosnien, besser gesagt in die Herzegowina, wie der Landesteil hier jenseits der kroatischen Grenze heißt. Doch das erweist sich als nicht ganz so einfach. Da wir gerne über Nebenstraßen unterwegs sind, sind auch die dortigen Grenzübergänge entsprechend unbedeutend. Nicht so jedoch das dort zur Bewachung nationaler Interessen eingesetzte Personal.

Am ersten Grenzübergang, mitten in einem kleinen Dorf, erwartet uns ein Verschnitt von Rambo und Mafiabodyguard mit einer hochglanzverspiegelten Sonnenbrille, die seine mehrfach gebrochene Boxernase nur mühsam verbirgt. Seine hanebüchene Erklärung, dass wir diesen Grenzübergang nicht benützen können, da er für Trucks gesperrt ist, akzeptieren wir schnell, da es müßig erscheint, dieser ausgesprochen intelligenten Gesamterscheinung zu erklären, dass wir keinen Truck, sondern einen Camper unser eigen nennen, und da der Umweg mit nicht einmal 15 km sich in einem wirklich erträglichen Rahmen befindet.

 Am nächsten Grenzübergang schlägt die verantwortliche Zöllnerin die Hände theatralisch über dem Kopf zusammen, als sie unser 10-Tonnen-Gefährt sieht. Dieser Übergang wäre nur für den internen, bäuerlichen Anrainerverkehr, wir möchten doch bitte den „internationalen“ benützen…

 Also auf zum dritten. Dort weist man uns zumindest nicht ab, schon mal ein Fortschritt. Die kroatische Zöllnerin, die für ihr Gewicht eindeutig zu klein ist, schickt sich an,  unseren Wohnkoffer inspizieren zu wollen. Da die Einstiegsleiter jedoch in ihrem „Versteck“ bleibt, ist der brusthohe Eingang leider ein unüberwindbares Hindernis für die „sportliche“ Dame und die Ausreisekontrolle somit erledigt. Bei den Bosniern erwarten uns drei Jungs, die uns sofort als ein Team der „Paris – Dakar“ identifizieren und uns nach der vergeblich gestellten Frage, was ein solcher „Rallye-Truck“ denn koste, mit besten Wünschen in ihr Land entlassen.

Mostar

08. November 1993. Seit Tagen liegt die historische Altstadt von Mostar unter dem mörderischen Beschuss der verfeindeten Parteien. Bevorzugtes Ziel der vernichtenden Granaten ist die 450 Jahre alte Stari Most, die alte osmanische Bogenbrücke über die Neretva. Um 16:00 Uhr ist es passiert, ein Volltreffer reißt das entscheidende Loch in die schon schwer beschädigte, 27 Meter lange Einbogenkonstruktion. Unter lautem Getöse, das sogar den Geschützlärm übertönt, stürzt das einmalige, historische Bauwerk in sich zusammen, eine Brücke, die über Jahrhunderte die verschiedenen Kulturen und Religionen Mostars verband.

Als sich zwei Jahre später der vernichtende Krieg aus der Stadt zurückzieht, haben fast 60.000 Menschen um Mostar ihr meist junges Leben gelassen, das historische Zentrum ist fast vollständig zerstört. Für was?

Mostar heute – auffallend viele junge Menschen beleben das Straßenbild, geben der Stadt Hoffnung auf eine gute Zukunft. Freilich, die Wunden bleiben. Keiner kann abschätzen, wie tief die Traumatisierung der Belagerung und der Straßenkämpfe bei den Überlebenden sitzt. Tausende von Einschusslöchern in Wohn- und Geschäftshäusern, dutzende ausgebrannter Ruinen zeugen noch immer von den damaligen Gemetzeln. Immer wieder stoßen wir bei unserem Rundgang auf Friedhöfe, meist junge Menschen, Todesjahre 1992 bis 1995.

Sehr ergriffen und nachdenklich verlassen wir diese Stadt, in der sich Gott sei Dank schon wieder viele Touristen tummeln und so den Menschen dort helfen, den Weg in die Normalität zu finden. Doch nicht umsonst mahnen immer wieder kleine Gedenksteine an das Schreckliche, das Geschehene – „Don`t forget 1993…“

Dubrovnik – die Perle der Adria

Ganz anders dagegen Dubrovnik. In den Kriegsjahren 91/92 auch schwer beschädigt, wobei man sich fragt, wer eigentlich den absolut unsinnigen Angriffsplan auf eine strategisch völlig uninteressante Kleinstadt von historischer Bedeutung gab, erstrahlt dieses mittelalterliche Kleinod heute wieder in bestem Glanz. Die unglaublichen Massen an internationalen Touristenströmen ließen so viel Geld in die Kassen der Stadt und der einheimischen Bevölkerung fließen, dass es nicht sehr lange gedauert hatte, alles wieder aufzubauen.

Doch es ist zu viel des Guten. Gefühlte 100.000 Menschen drängen sich förmlich durch die schmalen Gassen, von genießen oder Atmosphäre keine Spur – jedenfalls nicht für uns. Vor lauter Menschen sieht man fast nichts von den historischen Gebäuden und der nicht abreißende Strom von Pilgern auf dem sicherlich attraktiven Rundgang auf der Mauerkrone rund um die zwei Kilometer lange Stadtmauer ist aufgrund des horrenden Eintrittspreises eine regelrechte Gelddruckmaschine.

Den schönsten Blick hat man von außerhalb. Die Massen verschwinden zu unbedeutenden Punkten und die Stadt an sich tritt wieder in den Vordergrund. Und jetzt versteht man auch die Faszination, die diese Stadt ausmacht – es ist ihre einmalige Lage.

Bucht und Region von Kotor – Welterbe in Montenegro

Kotor mit seiner gleichnamigen, rund 30 Kilometer tief ins Landesinnere reichenden Bucht, erinnert stark an die Fjordlandschaften Norwegens. Pittoreske, uralte Dörfer, garniert mit winzigen Inselchen, auf denen kleine Kirchen und Klöster stehen, hoch aufragende Bergflanken, die der gesamten Szenerie ein alpines Ambiente geben, und mit Kotor eine der bedeutendsten, mittelalterlichen Städte, die nahezu komplett original erhalten, bzw. restauriert ist. Diese kleine Traumlandschaft begeistert uns  und wir können uns kaum sattsehen an all den wundervollen Motiven, die Natur und alte Baumeister hier in seltenem Einklang geschaffen haben.

Einzig die immer wieder in der fjordartigen Bucht einlaufenden Kreuzfahrtschiffe stören einerseits das gelungene Gesamtbild, erinnern andererseits zusätzlich an norwegische Gegebenheiten. Doch nach ein paar Stunden Aufenthalt sind sie samt ihren ausgespuckten Touristen wieder weg.

Faszinierend ist ein Spaziergang hinauf auf die Burg, rund 200 Meter über Kotor auf einem felsigen Grat thronend. Von hier oben wurde jahrhundertelang die Umgebung beobachtet und die Stadt dabei immer rechtzeitig vor unangenehmen Gästen gewarnt. Heute bietet sich von hier ein umfassender Blick über eine der schönsten Buchten des gesamten Mittelmeerraumes.

Shkoder-See – Traumlandschaft zwischen Montenegro und Albanien

Eine glitzernde, spiegelglatte Wasserfläche liegt rund 500 Meter unter uns, nicht enden wollende, düstere Ketten steiler Berge umfassen den riesigen See fast zu seiner Gänze, dunkle Wolkenberge herannahender Unwetter türmen sich über den nicht sichtbaren Gipfeln. Das Szenario könnte nicht beeindruckender, nicht  geheimnisvoller sein. Jahrzehntelang war diese Region nur sehr schwer zugänglich, die bewusste Abschottung Albaniens und die Wachsamkeit Jugoslawiens verhinderten in der Regel einen Besuch dort. Doch was für eine Naturlandschaft öffnet sich uns heute! Nur wenige, winzige Ansiedlungen auf der montenegrinischen Seite, lediglich durch ein schmales Sträßchen miteinander verbunden, lassen eine touristische Nutzung kaum zu. Wenige hundert Paare einer endemischen Kormoranart, eine seltene Spezies dalmatinischer Pelikane und majestätisch über allem wachende Silberreiher stechen aus der Vielfalt ornithologischer Besonderheiten auffällig hervor. Kleine, harmlose Wasserschlangen wuseln zu dutzenden durchs erfrischende Wasser und tausende Frösche geben nachts ein fast schon nervtötendes Konzert.

Auf der albanischen Seite wachen dunkle Berge, letzte Schneereste zeugen vom vergangenen, harten Winter. Die Grenzen zum jahrzehntelang hermetisch abgeschotteten Nachbarland sind heute problemlos zu passieren, und so freuen wir uns darauf, in den nächsten Wochen dieses immer noch geheimnisvolle und gebirgige Land zu erforschen.

Wir werden euch berichten…

Ach ja, noch eine Episode zum Umweltbewusstsein: Während Conny sich noch so ihre Gedanken macht, ob sie es denn verantworten kann, hier im Naturschutzgebiet im See ihre Haare zu waschen, kommen drei Jungs vom nächsten Dorf und waschen mal eben ihre alten Autos…

 

Die Brücke von Mostar
Die Altstadt nach dem Krieg 93/94
Die Altstadt heute
Dont` forget 1993
Die Altstadt in Mostar
Kriegsschäden...
Dubrovnik
In Dubrovnik
Bucht von Kotor
Kotor von der Burg aus gesehen
Wasserschlange im Shkoder-See
Jagdbeute...
nächtlicher Ruhestörer
große Grille
Pusteblume...

 

 

Albanien – 1. Teil

28.Mai 2012 - 02.Juni 2012

Der Kelmend und das Tal von Vermosh

Das Tal von Vermosh hat in der Mythologie der Albaner einen festen Platz, und solche Plätze interessieren uns natürlich. Der Weg dorthin ist allerdings auch schon reichlich mühselig, aber da gedeihen Mythen dann ja auch besonders.

Plötzlich stehen wir auf dem „Balkon“, einem nahezu senkrechten Abbruch hinunter in den Kelmend, wie die Region hier heißt. Waghalsige Kehren, in die Wand gefräst, bringen uns Meter für Meter nach unten an die Ufer der Cem. In Tamare dann interessiertes Raunen auf dem Dorfplatz, kommt ja nicht alle Tage vor, dass ein Truck hier Station macht.

Die steinige Piste holpert auf den nächsten Pass, bei Lepushe sind wir bereits wieder 1370 Meter hoch. Von hier ist es nur noch ein kurzes Stück hinunter ins Tal von Vermosh. Wir wühlen uns die letzten Meter durch aufgeweichten Matsch und stehen plötzlich auf einer nagelneuen Teerstraße. Vergeblich suchen wir nach der gepriesenen Mythologie, dazu sind die Berge zu unscheinbar, das Kiesbett der Vermosh zu dominant und der Asphalt zu gewöhnlich…

Wir drehen wieder um, tauschen Teer gegen Morast, und tauchen wieder ein in die wilde Bergkulisse des Kelmend.

 

Theth

Grässlich tief unter uns der Talgrund von Theth. Rund 900 Meter fast senkrechter Höhe stürzen vor uns ins Bodenlose – da sollen wir runter? Mit „Manni“?

Schon die Fahrt bis hier hoch war teilweise grenzwertig. Endlose Kehren, tief ausgewaschene Passagen, kopfgroße Brocken, das Ganze fast immer ganz hart am ungesicherten Abgrund. 90 Minuten für 14 Kilometer sagen alles, aber wir schaffen es. Auf fast 1700 Meter Höhe empfängt uns die Passhöhe, um uns dolomitische Dimensionen karstiger Spitzen über der 2500er Höhe.

Nach einer erholsamen Pause zum Aufsaugen der von der Natur uns dargebotenen Show tasten wir uns hinunter nach Theth. Kehre um Kehre klettern und rutschen wir über den noch feuchten Felsgrund, oft ist rangieren notwendig. Neben uns der Abhang, Zentimeter trennen uns meist vom Nichts. Doch wir kommen talwärts, die Piste wird fahrbarer, die Vegetation jedoch dichter. Wie Peitschen schlagen tausende Zweige an „Manni`s“ Außenhaut, hinterlassen Spuren dieser Etappe unserer Reise.

Wir tauchen ein in ein verwunschenes Tal, die Metapher vom Ende der Welt ist angebracht. Eine Kirche, massiv, aber doch filigran, flankiert und beschützt von drei riesigen, dunkelgrünen Linden, eine vom Regen weiche Wiese, von den Schafen glattgefressen wie ein Teppich, das Dorf dahinter wie in einem Amphitheater aufsteigend. Von den schroffen Spitzen der steil aufragenden Gipfel lecken letzte Schneezungen in den schattigen Karen tief hinunter bis fast an die dunklen Matten der grünen Wälder.

Das Ensemble ist stimmig, die Kulisse das Theater. Der Weg war hart, aber er ist es wert. Ein Ort zum Verlieben, zum Verweilen, zum Finden.

Die Menschen hier, sie sind freundlich zurückhaltend, lassen einen ankommen, das Ganze wirken. Hier wollen auch wir etwas verweilen.

Eine tolle Bergtour schenkt uns einen umfassenden Blick über dieses wundervolle Tal, zeigt uns die Gesamtheit des Vollkommenen, das Gesehene brennt sich tief in unser Gedächtnis ein. Wir finden Kontakt zu den Menschen dort, man freut sich über unseren Besuch in ihrer abgeschiedenen Welt.

Wir sind sicher, Theth wird einer unserer Lieblingsplätze auf unserer Lebensreise…

 

Jetzt sind wir wieder am Shkoder-See, in Zogaj, einem winzigen Nest am Südrand. Die Sonne versinkt soeben über den montenegrinischen Bergen am gegenüberliegenden Ufer im Dunst des herannahenden Abends, während unsere Gedanken nochmal durch die wilde und abgeschiedene Bergwelt dieser Region wandern.

 

Abfahrt in den Kelmend
Fahrt Richtung Vermosh-Tal
am Thora-Pass kurz vor Theth
Blick in das Thethi-Tal
die Kirche von Theth
stimmungsvolle Dorfidylle
auf dem Weg zum Arapit
Gipfelanstieg zum Arapit

 

 

Albanien, 2. Teil  -  Makedonien (F.Y.R.O.M.)

03.Juni 2012- 09.Juni 2012

Persönliche Begegnungen…

In Albanien ist es in so manchen Städten verboten, mit dem LKW durchzufahren. Die Hinweisschilder auf diese Anweisung sind allerdings meist so sinnig angebracht, dass sie für Auswärtige schlicht nicht zu sehen sind. (Kann allerdings auch sein, dass man sie „aus Versehen“ übersieht…)

Puke, Städtchen mit einer nicht als solches zu erkennenden Umgehungsstraße: Wir schleichen fast im Schritttempo durch die Hauptstraße, als uns am Ende der Stadtdurchfahrt ein wichtig fuchtelnder Uniformierter aufschreckt. Wir kommen der schlussendlich als solches identifizierten Aufforderung des Anhaltens nach.

„Documenti, Documenti!“

Wir übergehen die vergessene Begrüßung geflissentlich…

Die ihm zuvorkommend gereichten Reisepässe lehnt er sichtlich genervt ab.

„Documenti Macine!“

Ich identifiziere seine Anforderung damit, ihm die Fahrzeugpapiere und den Führerschein zu reichen. Nebenbei glotze ich, wie auf unzähligen Reisen im Umgang mit Ordnungshütern zur Perfektion entwickelt, unheimlich blöde und unterstütze diese intelligente Maßnahme noch mit deutlichem Anheben von Schultern und Augenbrauen. Sein mir entgegenbrausender Redeschwall verschließt sich mir ob seines mittelalbanischen Dialektes, so dass unsere Unterhaltung nicht wirklich von Erfolg gekrönt ist.

Es ist mir schon klar, irgendwas habe ich falsch gemacht, und das will er mir jetzt verklickern. Da ich aber wie eine Glucke auf unserer Reisekasse sitze, bemühe ich mich, bestenfalls nichts zu verstehen. Nun gesellt sich ein des englischen mächtiger Kleinbusfahrer zu uns und erklärt mir, dass ich mit einem LKW hier nicht durchfahren darf. Mein Einwand, ein Wohnmobil zu steuern, fällt durch, da alles über fünf Tonnen unter diese Regelung fällt. Aufgrund dieser fatalen Situation verstärke ich nun meinen pantomimischen Einsatz des Dorftrottels, worauf es meinem spontanen Helfer doch tatsächlich gelingt, unseren diensthabenden Ordnungshüter davon zu überzeugen, dass er es hier mit einem dusseligen Touristen zu tun hat, der das Schild am Ortseingang einfach nicht entdeckte und somit dieses schwerwiegende Delikt beging.

Sein selbstloser Einsatz zeigt nach einiger Zeit Erfolg, der Uniformierte reicht mir etwas wirsch meine Papiere zurück und überlässt mich ungeschoren dem albanischen Straßenwirrwarr. Mit einem grinsenden Augenzwinkern verabschiedet sich mein spontaner Retter…

 

Radomire: Ein aus ungefähr vierzig Häusern und Hütten bestehendes Nest, versteckt über einem steilen Berghang verstreut, unweit der Hauptstraße nur über eine löchrige und nach den vergangen Regenfällen ziemlich schlammigen Piste erreichbar. Warum muss man nach Radome? Ganz einfach, es ist der Ausgangspunkt für die Wanderung auf den höchsten Berg Albaniens, den Korabi.

Wir erreichen die ersten Häuser, es geht wieder mal eng her, wo sollen wir denn hier parken, geschweige denn im „Manni“ übernachten? Eine letzte Ecke und wir stehen mitten im Dorf. Das muss man sich nun so vorstellen: Ein fensterloser Kramerladen, eine bewohnte Steinhütte, eine Wellblechgarage, ein Viehpferch, zwei schlammige Gassen, ein angepflockter Muli, zwei glotzende Kühe, ein Haufen Kinder und schwer beschäftigt herumhockende Männer. Auf einen grasigen Buckel, dem einzigen freien Platz im Dorf, auf dem schon ein alter Möbelwagen steht, rangieren wir uns  erst mal hin. Sofort sind wir umringt von einem Dutzend Burschen und Männern, die uns erst mal alle mit Handschlag herzlich willkommen heißen. Außer Albanisch geht hier erst mal gar nichts, doch wir hören schnell heraus, dass wir hier natürlich stehen bleiben dürfen, auch zum übernachten. Germania ist wieder mal das Zauberwort, auf den Korabi wollen wir, das erste Dutzend neugierig Interessierter hat sich längst kontinuierlich aufgestockt.

Ein in London zur Schule gehender, zur Zeit auf Heimaturlaub befindlicher junger Bursche gesellt sich zur Runde, und jetzt wird es kommunikativ. Stundenlang wird sich nun unterhalten, alles ist interessant, ein großer Dorfstammtisch breitet sich aus. Bevor es beginnt, leicht anstrengend zu werden, legt sich die Dämmerung über Radomire und alle verabschieden sich, um sich in ihre Häuser und Hütten zurück zu ziehen.

Es war ein wundervoller Nachmittag mit unheimlich netten Menschen…

 

Pistenerlebnisse entlang der Drin: Eine wirklich knifflige Passage deutet sich vor uns an. Die sich abgrundwärts neigende Piste verengt sich hier aufgrund der unterspülten Kante, die Felswand rückt bedenklich nahe.

„Soll ich mal aussteigen und schauen?“ wispert es zaghaft von rechts. „Nein, nein, nicht nötig, hab` alles im Griff…“ Langsam setze ich an, die Engstelle zu meistern, nach einer gefühlten kleinen Ewigkeit schaukeln sich „Manni“ wieder in die Waagrechte, geschafft!

Ein sichtlich blasser gewordenes Gesicht an meiner Seite lässt hörbar mehrere Bar Luft ab – ach so, jetzt verstehe ich… Das vorherige „Soll ich mal aussteigen“ sollte heißen „DARF ich mal aussteigen…?“

 

Unsere Frage an die Männer in Radomire: „Und, kommen viele Touristen zu Euch ins Dorf, um auf den Korabi zu gehen?“ – „Na ja, geht so, könnten schon mehr sein, wir wissen auch nicht, warum nicht mehr kommen… „ – „Also, wir wäre es denn, wenn Ihr unten an der Hauptstraße mal ein Schild anbringen würdet, dass es hier überhaupt nach Radomire geht, dem Ausgangspunkt vieler schöner Wanderungen?“ – Mmmh, das wäre möglich, doch das macht hier keiner. Wer soll das machen?“ – Ohne Worte…

 

Fast unmerklich kommt man von Albanien nach Makedonien, das Landschaftsbild ändert sich praktisch nicht. Aber komisch, irgendetwas ist anders. Und so langsam erkennt man die kleinen Unterschiede: Selbst Nebensträßchen sind hier geteert, Hauptstraßen so gut wie ohne Löcher, und Kanaldeckel haben sie hier auch wieder. Alte Mercedesse sind nicht das Maß aller Dinge, beim Metzger gibt es wieder vernünftiges Fleisch und Wurst, und hält man an, wird man nicht gleich zum Objekt grenzenloser Neugierde (man kann das Schild – bitte nicht füttern – wieder weghängen…). Auf den Feldern arbeiten Männer mit Traktoren und nicht mehr die gebückten Frauen, beaufsichtigt von Männern, es gibt Restaurants mit mehreren Speisen, die Menschen gehen joggen, baden, Rad fahren und – sie haben Arbeit.

Nichts für ungut, liebe Albaner. Euer Land ist super schön, aber Ihr könntet mehr daraus machen, für euch selbst. Eure Freundlichkeit und Herzlichkeit ist buchstäblich grenzenlos, aber deshalb manchmal auch anstrengend. Aber wir freuen uns auch schon wieder auf die kommenden Tage in eurer Mitte.

 

Radomire am Korabi
Aufstieg zum Korabi
Das Leben ist schön...
Ständige Wegbegleiter...
Die Brücke an der Drin
Das Tal der Drin
Durchs Unterholz entlang der Drin
Übernachtungsplatz in Makedonien
Basilika in Ohrid
 

 

 

Albanien  -  3. Teil

10.Juni 2012 - 18.Juni 2012

Ohrid und die beiden Prespas – eine Seenlandschaft der besonderen Art

Zwei, nein eigentlich drei auffällig große Seen prägen die Gegend im Dreiländereck Albanien, Makedonien und Griechenland. Da ist zunächst mal der Ohrid-See, Europas ältester, tiefster und auch klarster See, wie wir uns bei einigem Badevergnügen ja hinreichend überzeugen durften. Mit der gemütlichen  Stadt Ohrid wartet zusätzlich ein historisches Kleinod auf den Besucher, viele weitere nette Orte säumen den See auf albanischer und mazedonischer Seite.

Die eigentlichen Schmuckstücke aber sind die beiden Prespa-Seen, der Große und der Kleine. Wir stehen in der Bucht von Zaroshke, gleich hinter Liqenas, direkt am großen Prespa, auf der albanischen Seite.

Vorsichtig weckt uns das schwere Rauschen der Blätter der in akkurater Phalanx neben uns aufgereihten Pappeln, in ihren Kronen lärmen unzählige Vögel in morgendlicher Unbekümmertheit. Die ersten der von den noch mit Schneeresten geschmückten makedonisch-griechischen Grenzbergen frei gegebenen Sonnenstrahlen bringen die vom zarten Wind leicht gekräuselte Seeoberfläche zum Glitzern wie abertausende fein geschliffener Diamanten. Am Horizont schwebt die kleine Insel Malingrad über der silbrigen Fläche.  Das weiche Licht des frühen Morgens erweckt hunderte leuchtend roter Mohnblumen zu einem floralen Feuerwerk und sanft, wie leichte Wellen, wiegt der leichte Wind die prallen Ähren auf den reich bestückten Felder hin und her, während die ersten Menschen aus den umliegenden Dörfern, zu ihrem Tagwerk strebend, das Tal beleben.

Kein störendes Geräusch trübt den Einklang der Natur mit den hier Arbeitenden, lediglich das klagende Rufen der Esel unterbricht ab und zu die satte Zufriedenheit der Szenerie. Die ersten Boote der Fischer gleiten lautlos hinaus in die nun spiegelglatte, blaue Weite, flinke Sensen schneiden präzise die Halme der Wiesen,  kleine Kälber weiden zufrieden im saftigdunklen Grund. Ein zum Gruß gehobener Arm signalisiert Akzeptanz.

Die Bucht hat Potential, hoffentlich noch einige Zeit von der Entdeckung verschont dank der Abgeschiedenheit. Wir bleiben noch - hier ist das, was wir suchen.

Wir wechseln die Seite, den See, das Land. Die Ufer des kleinen Prespa sind unser Ziel. Dazu ist ein Abstecher nach Griechenland notwendig. Und dort finden wir sie endlich, die seltenen Dalmatinischen Pelikane.

Das tiefe Dunkelblau der beiden Prespas lässt die grellweißen Gefieder der riesigen Vögel noch edler erscheinen. Elegant gleiten sie dicht über der spiegelnden Wasseroberfläche, jeden Moment scheinen sie einzutauchen, doch ein paar lässige Flügelschläge im letzten Moment geben ihnen wieder den nötigen Auftrieb, um den sicher scheinenden Absturz zu verhindern. Die Thermik geschickt ausnutzend spielen sie in waghalsigen Formationen mit dem Wind, ihre schiere Größe und das unglaubliche Gewicht scheint ihnen dabei nichts auszumachen.

Seit fast zwei Monaten füttern sie nun ihre nimmersatte Brut in unerlässlicher Geduld und Energie, jeder Ausflug lässt sie mit vollem Schnabelsack zu ihren Nestern mit den hungrigen Jungen zurückkehren. Die ersten der noch hellgrau gefiederten Jungvögel sind bereits flügge, schwimmen selbstständig in der Bucht umher, üben sich mit ersten Startversuchen. Ein faszinierendes Schauspiel.

Psarades heißt hier das Ende der Welt, in dieser abgeschiedenen Bucht endet die Straße, dahinter kommt nichts mehr. Nein, stimmt nicht ganz, der See verbindet jetzt die verschiedenen Welten, die sich so lange nicht erreichen konnten. Albanien und Makedonien sind in Sicht-, ja man könnte meinen, fast in Rufweite. Dreiländereck eben…

 

Historische Kirchenkultur, versteckt im Südosten Albaniens

Wir schreiben das Jahr 1769. Eine bedeutende Handelsroute der damaligen Zeit strebt hier in stetigem Auf und Ab mühsam nach Süden. Viele Orte am Rande der Route profitieren von den Reisenden, leben auf, gewinnen an Bedeutung. So auch die reich gewordenen Handelsstädte Vithkuq und Voskopoja. Doch der Wohlstand ist ihnen nicht vergönnt, sie werden niedergemacht, ausgeraubt, gebrandschatzt, verfallen zur Bedeutungslosigkeit.

Lediglich eine Handvoll versteckter Kirchen und Klöster, überbaut von unscheinbaren Mauern und  Dächern, überstehen so diese gewaltvollen Zeiten, werden in unsere Zeit gerettet. Die Wiederentdeckung dieser historisch bedeutsamen kirchlichen Kleinode rechtfertigt einen Besuch.

Kleine Dörfer ducken sich heute verschämt in die dichten Wälder, wo vor rund 250 Jahren Städte von bis zu 50.000 Bewohnern die Region beherrschten. Übrig geblieben von der damaligen Pracht sind Namen wie Shen Mehilli und Shen Petri in Vithkuq oder Shen Kolli, Shen Merise und Shen Thanasi in Voskopoja, kleine, von außen unauffällige Kirchen und Klöster. Doch was für eine Symphonie der Farben, der mystischen Symbolik begeistert beim Betreten dieser Relikte längst vergangener Epochen.  Ergriffen von so viel religiöser Kraft stolpern wir hinaus in die grelle Sonne, können kaum greifen, was wir da soeben sehen durften.

Doch da ist noch etwas. Hoch über Voskopoja schmiegt sich das winzige Shipcka, längst zur halbverfallenen Bedeutungslosigkeit verkommen, eng an die schwer erreichbaren Hänge. Vor dem Dorf, filigran zwischen hohen Gräsern gebettet, die Gräber der Altvorderen bewachend, schwebt sie beinahe, leicht und verletzlich - Shen Gjergji. Die alte Bäuerin kommt von ihrem nahen Feld, bringt uns den Schlüssel zu diesem Geheimnis.

Wir sind stumm, werden ganz klein. Es ist unfassbar, unbegreiflich, einer Schatzkammer gleich öffnet sich nie Erwartetes. Worte werden bedeutungslos, die Geschichte fängt uns ein. Lange, sehr lange sitzen wir inmitten dieser Bilder, die wie ein dramatisches Feuerwerk auf uns herniederblicken.

Später am Abend, Shen Gjergji wird von der untergehenden Sonne in ein goldenes Licht gerückt, genießen wir die gedrungen-elegante Fassade, die ein solches Wunderwerk verbirgt. Wir bleiben über Nacht, keine weiteren Eindrücke sollen uns stören.

  

Lieblingsplätze…

Wenn man ständig unterwegs ist, sind die sogenannten Übernachtungsplätze von ganz entscheidender Bedeutung. Es gibt dabei wirklich schöne Plätze, gute Plätze oder auch reine Stellplätze, weil sich eben gerade nichts anderes  anbietet.

Das Ultimative auf einer Reise sind allerdings die rar gesäten Traumplätze. Und einen solchen haben wir mal wieder entdeckt!

Ein kleiner Stausee schmiegt sich liebevoll in ein sanftes Tal, die sattgrünen Wiesen reichen fast bis an die an den Ufern leckenden Wellen. Nur zwei unauffällige Gehöfte auf der gegenüberliegenden Seite unterbrechen die ungestörte Natur. Schafherden laben sich an den saftigen Gräsern, lediglich das monotone Zirpen der Grillen unterbricht die mondäne Stille. Eine winzige Insel, dekoriert mit einem perfekten Baum, spiegelt sich im dunklen Blau. Gegenüber eine tropfenförmige Landzunge, schmal im Zugang, leicht erhöht. Genau dorthin stellen wir uns, nichts stört unsere Sinne.

Ein Traumplatz eben…

 

Am großen Prespa-See
florales Feuerwerk...
bäuerliches Leben
Pelikan
Kloster Shen Petri bei Vithkuq
In der Kirche Shen Thanasi in Voskopoje
Kirche Shen Gjergji in Shipcka
in der Kirche Shen Gjergji
in der Kirche Shen Gjergji
Traumplatz am Stausee bei Vithkuq

 

 

Albanien - 4.Teil

19.Juni 2012 - 28.Juni 2012

Weltkulturerbe trifft Gegenwart

Wir wählen den Hintereingang nach Berat. Von Permet über die zerklüfteten Berge, steile Pisten und marode Brücken fordern uns heraus, schlussendlich dann entlang der wilden Schluchten des Osum nach Corovode, und um den wuchtigen Tomorri herum erreichen wir die alte osmanisch geprägte Stadt der tausend Fenster von ihrer besseren Seite.

Die bis in die Altstadt hinunter reichenden Hänge der umliegenden Berge lassen den Burgberg mit dem ältesten Stadtteil Kalaja und den vielen kleinen Kirchen steil und unbezwingbar erscheinen, die bekannten Fensterfronten des Stadtteils Mangalem dagegen fließen stimmig in dichtem Nebeneinander zwischen schmalen Gassen um den Fuß des Hügels. Moschee und Kirche zeigen einträchtiges Nebeneinander, zwei Fußgängerbrücken verbinden den alten Teil Gorica mit den anderen Beiden. Die lange Vergangenheit ist durchaus erkennbar, man versucht behutsam, sie wieder aufleben zu lassen.

Doch wendet man den Blick, ist die Stadt auch heiß und staubig. Und der Müll entlang des Osum ist mehr als störend, er ist abstoßend. Warum empfinden dies die Menschen, die hier leben, nicht auch so? Kurz, es fehlt uns das Ambiente, um länger zu verweilen, Weltkulturerbe hin oder her…

 

Gegenwart trifft Zukunft

Vlore, Hafenstadt mit der Tür nach Europa, nach Italien. Die Innenstadt lässt zweifeln, ob man sich vor wenigen Augenblicken wirklich noch durch archaisch geprägtes Hinterland, durch grundlose Schlaglöcher, vorbei an Eselsgespannen und staubigen Müllkippen gemüht hat. Moderne Fassaden, Einkaufsarkaden, gut sortierte Ladenzeilen, Namen aus den einschlägigen Werbeprospekten zieren die Schaufenster. Die Menschen, modern und geschäftig, Cayenne neben S-Klasse, Eisdielen und noble Restaurants. Aber daneben noch die noch nicht verbannte Gegenwart, Armut und Straßenverkauf, Mülltonnen werden nach Verwertbarem durchwühlt. Die Kontraste sind hart.

Südlich der Stadt dann, die Adria grüßt mit bekannten Bildern. Hundertausend, in Reih und Glied in den Kieselstrand gerammte Sonnenschirme lassen den kommenden Massentourismus schon spürbar werden, Hotel an Hotel säumt die zumindest einwandfrei saubere Wasserfront.

Doch es geht auch anders. Hinter dem Llogara-Pass ist durchaus karibisches Ambiente zu fühlen. Helles Sonnenlicht durchdringt das glasklare Meer, schneeweiße, runde Kiesel werden von türkisfarbenem Wasser immer wieder neu gemischt, in der nicht allzu großen Ferne schwebt Korfu, umrahmt von seinen Trabanten, am dunstigen Horizont. Eine Traumbucht schließt sich der nächsten an, doch auch deren Tage sind scheinbar gezählt, denn es führen schon vielerorts gut befahrbare Wege zu diesen versteckten Träumen.

 

Zukunft trifft Geschichte

Eine imposante Burganlage wacht majestätisch über die in sanfte Hügel und Hänge gebettete Stadt. Viele der beeindruckenden, großen, historischen Bürgerhäuser wurden bereits restauriert, grob gepflasterte Gassen und schmale Straßen verbinden die verschiedenen Stadtteile und durchschneiden die alten Ladenzeilen des osmanischen Bazars.

Gjirokaster hat Potenzial, die Ansätze sind bereits deutlich zu erkennen.  Aber es ist noch viel zu tun, um ein ganzheitlich intaktes Bild zu schaffen. Doch sie werden es schaffen, aus ihrer geschichtsträchtigen Stadt ein Schmuckkästchen zu machen, ganz sicher, doch es wird noch einige Jahre dauern. Zu viel ist noch in Trümmern, herunterkommen oder einfach nicht schön genug, um schon jetzt in Begeisterung zu schwelgen.

Eines ist jetzt schon sichtbar, es ist die mit Abstand sauberste Stadt, die wir in Albanien vorgefunden haben – und das ist ja auch schon mal was…

 

Heute verlassen wir Albanien endgültig in Richtung Griechenland. Eine ganze Menge Wehmut ist dabei, denn es waren wunderschöne Wochen, die wir hier erleben durften. Ein Fazit aus unserer Sicht haben wir angehängt.

 

Brücke über den Osum
Berat, Stadt der 1000 Fenster
Berat, Moschee und Kirche
Berat, Stadtansicht
Traumstrand unter dem Llongara-Pass
Unser Standplatz am Traumstrand
Standplatz am Strand von Lukova
Gjirokaster, die Burg über der Stadt
Gjirokaster, der alte Bazar
Gjirokaster, alte Bürgerhäuser

 

 

Fazit Albanien

Es ist klar – wir haben uns verliebt! Verliebt in ein uns bisher unbekanntes Land, verliebt in die Herzlichkeit seiner Menschen.

Natürlich haben wir nicht alles gesehen, was Albanien bietet, so waren wir nicht an der Küste im Norden und in der Landesmitte, auch nicht in den großen Städten. Aber sonst haben wir in den vergangenen vier Wochen genug gesehen, um uns ein persönliches Urteil erlauben zu dürfen.

Für Albanien braucht man in erster Linie Zeit, viel Zeit. Und Geduld. Und eine nicht zu tiefe Verbundenheit zum fahrbaren Untersatz. Die Straßen sind, nun ja, in vielen Bereichen sehr rudimentär vorhanden. Man lernt, dass eine Teerstraße auch dann eine Teerstraße ist, wenn der Teer nur noch ansatzweise zu erkennen ist. Und wenn dieser dann ganz weg ist, dann gibt es eine Baustelle. Und die kann sich dann gleich mal über dutzende Kilometer hinziehen. Und zwar über die gesamte Straßenbreite, nicht wie bei uns erst die eine, dann die andere Seite.

Eine Hauptstraße ist dann eine Hauptstraße, wenn sie wichtige Orte und Landesteile verbindet. Egal, wie breit oder kurvig sie ist. Oder wie viele Schlaglöcher sie hat. Das realistische Stundenmittel wird also auch auf diesen Hauptachsen kaum mehr als 30 Kilometer sein. Nebenstraßen sind mit normalen PKW`s kaum zu meistern, außer man ist Albaner und fährt einen alten Mercedes. Die fahren alles…

Hat man dann die vorgesehene Etappe gemeinsam mit seinem Fahrzeug halbwegs unbeschadet überstanden, entschädigt die Landschaft mit grandiosen Arrangements. Einerlei, ob man ein Freund wilder Berge, romantischen Täler, weiter Ebenen, klarer Seen oder unendlicher Wälder ist, jeder kommt hier voll auf seine Kosten. Kulturelle Highlights sind sicherlich die außergewöhnlich schönen und historisch interessanten Kirchen und Klöster, die sich dem Betrachter meist erst auf den zweiten Blick so richtig erschließen.

Die Städte und Dörfer, die wir gesehen haben, sind in der Regel bar jeglicher Attraktivität, sehen wir mal von der Altstädten von Berat oder Gjirokaster ab. Lebhaft sind allerdings die Märkte, das Einkaufen insgesamt. Preiswert, frisch und immer ein Lachen im Gesicht, was für ein Unterschied zum heimischen Supermarkt… Dorf- und Stadtdurchfahrten sind in der Regel geprägt von unkonventionellem Parken der einheimischen Autofahrer, fehlenden Gullideckeln, die wohl Schlaglöcher simulieren sollen und freilaufenden Haus- und Nutztieren aller Art.

Und damit sind wir bei den Menschen, die dieses Land prägen. Egal, wo man ist, mit wen man spricht, oder ob man Unterstützung benötigt, die Hilfsbereitschaft, die Freundlichkeit und die Selbstlosigkeit ist frappierend. Warum fällt dies eigentlich uns Mitteleuropäern immer sofort auf…? Kein Neid ist zu spüren, obwohl der Durchschnittsalbaner wirklich arm an materiellen Dingen ist. Hat er denn Arbeit, was nicht so oft vorkommt, so ist sein Monatsverdienst selten über dem einer dreistündigen Handwerkerrechnung, nach deutschen Maßstäben gerechnet. Aber niemand bettelt oder belästigt einen, keiner läuft heruntergekommen umher.

Die albanische Gesellschaft beweist auch das Funktionieren zweier Religionen gemeinsam im Alltäglichen. Kirche und Moschee stehen einträchtig nebeneinander, Friedhöfe werden nicht selten von beiden Glaubensgemeinschaften parallel genutzt. Sollten sich mal die Hüter der kirchlichen Moral von Kreuz und Halbmond bei Gelegenheit genauer ansehen…

Der Norden und der Osten des Landes kamen uns insgesamt ärmer und heruntergekommener vor als der Süden. Hier unten ist die Landwirtschaft effektiver, die Straßen besser, Beschilderungen vorhanden, die Häuser schöner, die Orte sauberer. Damit sind wir bei einem der großen Probleme Albaniens – dem Müll. Wilde Kippen an jeder Ecke lassen vor allem die Dörfer total vermüllt erscheinen, millionen herumirrender Plastiktüten und Restmüll aller Art verschandeln so gut wie jeden Platz. Hier ist noch sehr viel Sensibilisierung nötig. Allerdings, es gibt bereits Lichtblicke, vor allem auch hier wieder mehr im Süden.

Hier im Süden findet man auch die Traumstrände, die selten geworden sind in Europa. Glasklares, türkisfarbenes Wasser, weiße Kies- und Sandstrände und dort, wo die Zufahrten zu den Buchten noch nicht asphaltiert sind, auch Ruhe und Abgeschiedenheit, denn auch die Albaner wissen inzwischen den Badefreuden zu frönen.

Wir können eine Reise durch Albanien bedingungslos und uneingeschränkt empfehlen, ja raten geradezu, es noch zu tun, bevor die Ursprünglichkeit, die dieses Land und seine Menschen so liebenswert macht, von Europa aufgesogen wird…

Faliminderit, Albania  -  wir sind froh, hier gewesen zu sein.

 

Griechenland

28.Juni 2012 - 09.Juli 2012

Dort oben, wo die Adler kreisen…

Gleich nach der albanischen Grenze, ganz oben im Nordwesten Griechenlands, da wartet ein sehr ursprüngliches Gebirge auf uns - das Pindos-Gebirge. Lange Zeit sehr schwer erreichbar, führen nun schmale, aber asphaltierte Straßen zu den einzelnen Dörfern. Zagoria heißt die Gegend dort oben, die denkmalgeschützten Dörfer nesteln unauffällig in den dichten Wäldern. Schwere Steinplatten decken die gedrungenen Häuser, die aus grob behauenen Felsen aufgerichtet sind.

300 Jahre alte Steinbrücken, filigran, mehrbogig, haushoch oder auch nur unauffällig in der Landschaft versteckt, überbrücken die Bäche, verbanden die Dörfer.  Bis fast in unsere Zeit waren sie die einzigen Möglichkeiten, sich in diesem unwegsamen Gebirge fortzubewegen.

Hier, versteckt zwischen den unzugänglichen Bergen, ist ein  besonderes Naturschauspiel zu bewundern und zu bewandern, die Vikos-Schlucht. 900 Meter tief hat sich der Fluss in Jahrmillionen in das weiche Gestein gegraben und damit den tiefsten Canyon der Welt geschaffen. Gigantische Wände fallen nahezu senkrecht hinab, tief unten das Bachbett und ein Weg.

Behende führt uns der steile Pfad hunderte Meter hinunter zum Boden der Schlucht, zum nun ausgetrockneten Bachbett. Häusergroße Brocken zeugen von der Urkraft des Wassers, das hier unten im Frühjahr mit brachialer Gewalt die Natur formt. Jetzt ist es versickert. Dichter Wald säumt die Hänge an seinen Ufern, die Bäume sind bis in die lichtdurchfluteten Kronen mit Moos bewachsen. Große Farne und schlingendes Efeu ranken in der feuchtwarmen Luft, in der schwer der süßliche Duft unbekannter Blüten hängt, um die Wette. Einem Zauberwald gleich begeistert der Weg durch die satte Natur, eine kalte Quelle bietet kleine, klare Becken zum Erfrischen der Lebensgeister, die betört sind vom Dargebotenen.

Spät brechen wir auf, der Rückweg ist beschwerlicher, der morgendlich behende nach unten führende Pfad zieht sich nun mühsam und fordernd aufwärts in der Schwüle des Nachmittags.

 

Dort oben, wo die Mönche beten…

Kommt man von den kühlen Höhen des Pindos-Gebirges hinunter in die vor Hitze flimmernde thessalische Ebene, dann tauchen sie auf wie eine Fata Morgana – die Felsnadeln von Meteora. Selten ist Natur und Mensch ein stimmigerer Einklang gelungen, eine Symbiose, die einen staunen lässt und ehrfürchtig verharren. Wie Storchennester krönen die Kirchen und Klöster der sich hier vor hunderten von Jahren zurückgezogenen Mönche die senkrechten Felsen,  unnahbar und unbezwingbar erscheinend.

Respektvoll, fast schüchtern nähert man sich dieser Landschaft, als würde man mit dem plötzlichen Eindringen Gewachsenes stören. Doch die Mönche sind vorbereitet auf den Gast, lassen ihn gerne ein in die früher für jedermann verschlossenen Relikte kirchlicher Geschichte. Wege und Treppen führen heute sicher dort hinauf, wo in vergangenen Zeiten Strickleitern und Seile die einzigen Hilfsmittel waren, der Obolus am Tor hilft, die Geschichte zu bewahren. Der Einblick macht demütig, weihrauchgeschwängerte Atmosphäre empfängt den Besucher. Eine sakrale Ruhe umgibt das Ganze, man kommt zu sich, die Ausblicke in die Felsen und zu den nächstliegenden Klöstern scheinen nicht von dieser Welt.

Abends verschwindet das verwunschene Tal unter melodischem Glockenspiel der umliegenden Klöster im weichen Licht der untergehenden Sonne, bevor der milchige Schein des Vollmonds ein geisterhaftes Schattenspiel zwischen den schemenhaft unter uns auftauchenden Felsen inszeniert.

Drei Tage wandern und klettern wir in dieser geheimnisvollen Welt, lassen uns Zeit für unsere Gedanken und Empfindungen, genießen die außergewöhnlichen Perspektiven von den Gipfeln der Felsen. Meteora wird bleiben…

 

Dort oben, wo die Götter thronen…

Mit Schaudern würden sie sich heute wenden, die alten Götter der Griechen, wenn sie sehen könnten, was wir aus dieser Welt gemacht haben. Doch Zeus und seine Truppe haben sich schon längst davongemacht, verschwunden im Mysterium der Geschichte.

Wir wollen uns davon überzeugen, ob sie wirklich alle verschwunden sind, so sang- und klanglos. Und so starten wir im Morgengrauen tief unten oberhalb der Vithos-Schlucht, um der sengenden Sonne des griechischen Sommers zu entgehen, zumindest eine Zeit lang. Zügig kommen wir voran, der Weg zum Sitz der Götter ist ausgetreten von tausenden Sterblichen.

Nach dem Passieren der Schutzhütte fängt uns die Morgensonne ein, sie macht die steilen Serpentinen gnadenlos, doch wir lassen uns nicht beirren auf unserem Trip zu den Göttern. Und wir werden belohnt, das Gipfelmassiv des Olymp rückt in unser Blickfeld. Der salzige Schweiß in den Augen brennt schon lange nicht mehr, als wir den Hauptgipfel, den Mytikas, in 2917 Metern Höhe erreichen. Erfrischende Kühle erwartet uns, die Nebengipfel Stefani, Skala und Skolio grüßen zu uns herüber.

Doch der Thron ist tatsächlich verlassen, keiner der alten Göttertruppe lässt sich sehen. Vorsichtshalber besteigen wir auch noch die anderen drei Gipfel, da wir schon in der Nähe sind, um auch dort nachzusehen. Weit reicht unser Blick nun hinunter in die dunstige Welt der Gegenwart. Und wir können erahnen, warum sie gegangen sind…

 

 

Die Vikos-Schlucht
Zauberwald
Steinbrücke bei Kipi
Meteora
Meteora
Meteora
Meteora
Klettern in Meteora
Aufstieg zum Massiv des Olymp
Auf dem Gipfel des Stefani, 2909m

 

Fazit unserer ersten Etappe durch Südosteuropa

Als wir die ersten Planungen für unser Prologjahr anstellten, veranschlagten wir für die Reise durch Südosteuropa gute vier Wochen. Zehn sind es schlussendlich geworden.

An was lag es wohl, dass unser Plan dermaßen danebenlag? Nun, es war der Plan an sich, der scheitern musste, da er sich gewohnheitsgemäß an Urlaubszeiten maß. Wir lernten schnell, dass das Reisen ohne Zeitlimit es ermöglicht, viel länger zu verweilen, viel intensiver zu erleben und alles viel ruhiger anzugehen.

Regentage werden einfach mal ausgesessen, es muss ja nicht auf Gewünschtes verzichtet werden, nur weil das Wetter kurzfristig nicht mitspielt. Tagesetappen werden viel überschaubarer angesetzt und vor allem der Spontanität angepasst. Tolle Übernachtungsplätze werden angefahren, sobald sie sich anbieten, auch wenn es erst Mittag ist. Da wird dann viel öfter auch mal ein „Urlaubstag“ eingelegt, so ganz ohne Programm.

Gut, Österreich, Italien, Slowenien, das waren eher Transitländer, das war eigentlich ähnlich wie zuhause, war auch schon so oft besucht, da sozusagen direkt vor unserer Haustüre gelegen. In Kroatien stellte sich dann langsam das Gefühl ein, so richtig unterwegs zu sein, auch wenn es sich immer noch wie Urlaub anfühlte. Der Abstecher nach Bosnien & Herzegowina, nach Mostar, war einer der bewegenden Momente der bisherigen Reise, die schreckliche Vergangenheit war noch hautnah spürbar. Montenegro war beeindruckend wegen seiner tollen Landschaften und historischen Kleinode, leider hat uns dort das Wetter oft einen Streich gespielt.

Albanien schließlich, nun, wir waren schlicht begeistert. Die Menschen, die Landschaften, die Erlebnisse, alles unglaublich nachhaltig. Ein Land zum Verlieben, zum Besuchen, zum Verweilen, solange es noch so ist, wie es ist. Dort allein waren wir vier Wochen unterwegs. Die kurze Fahrt über Makedonien war vor allem wegen Ohrid und seiner kulturhistorischen Relikte ein Muss. Griechenland war für uns eher wieder ein Transitland, obwohl wir hier den tiefsten Canyon der Welt, die stimmungsvollsten Klöster Europas und den höchsten Berg Südosteuropas erleben konnten.

Nun also werden wir Europa für längere Zeit verlassen. Wir tun dies in Istanbul, der einzigen Metropole der Welt, die auf zwei Kontinenten liegt. Und in welcher Stadt wäre dieser Schritt passender als in der Mittlerin zwischen Orient und Okzident.

Wir sind angekommen. Angekommen in unserer Lebensreise. Wir haben verstanden, wie es sein muss, damit wir es richtig leben. Und jetzt freuen wir uns auf die Türkei…