Tolle Erlebnisse zum Abschied!

Es ist unsere endgültige Abschiedsrunde durch unser geliebtes Namibia. Wir steuern noch einmal unsere bevorzugten Gegenden an: Spitzkoppe, Brandberg, Desolation Valley, Kaokoveld. Und wir nehmen wieder viel mit…

am Tag, als der große Regen kam...
am Tag, als der große Regen kam...
der Hoanib nach dem ersten Wolkenbruch
der Hoanib nach dem ersten Wolkenbruch
nix geht mehr an der Furt, die Natur ist stärker
nix geht mehr an der Furt, die Natur ist stärker
die Natur explodiert förmlich nach den ersten Regenfällen
die Natur explodiert förmlich nach den ersten Regenfällen
herrliche Morgenstimmung am fließenden Gomatum Rivier bei Purros
herrliche Morgenstimmung am fließenden Gomatum Rivier bei Purros
die Gewitter zaubern grandiose Farbenspiele an den Himmel
die Gewitter zaubern grandiose Farbenspiele an den Himmel
...die schnellste Zunge der Welt, Chamäleon auf Insektenfang
...die schnellste Zunge der Welt, Chamäleon auf Insektenfang
Oh! lecker so eine Heuschrecke
Oh! lecker so eine Heuschrecke
sooo eine lange Zunge!!!
sooo eine lange Zunge!!!
unser Tabaluga, der kleine Drache
unser Tabaluga, der kleine Drache
unser Familienbesuch: Markus, Yvonne und Ella
unser Familienbesuch: Markus, Yvonne und Ella
Zufahrt ins Desolation Valley
Zufahrt ins Desolation Valley
Abendstimmung oberhalb des Huab
Abendstimmung oberhalb des Huab
Querung des Huab Flussbettes
Querung des Huab Flussbettes
endlose Ebenen begleiten unseren Weg im Desolation Valley
endlose Ebenen begleiten unseren Weg im Desolation Valley
Abendstimmung im Desolation Valley
Abendstimmung im Desolation Valley

Es ist unsere endgültige Abschiedsrunde durch unser geliebtes Namibia. Wir steuern noch einmal unsere bevorzugten Gegenden an: Spitzkoppe, Brandberg, Desolation Valley, Kaokoveld. Und wir nehmen wieder viel mit…

Wenn das trockene Flussbett zum reißenden Strom wird…

Namibia ist ein extrem trockenes Land. Eigentlich. Aber alle paar Jahre fällt die Regenzeit im Norden intensiver aus als üblich. So wie jetzt gerade. Ein Segen für die Menschen, für die Landwirtschaft. Und für die Natur. Überall sprießt es fast über Nacht, man kann dem Gras buchstäblich beim Wachsen zusehen. Urplötzlich legt sich ein grüner Flaum über die sonst so kargen Ebenen, schlagen die vertrocknet scheinenden Büsche und Bäume aus.

Wenn hier der Regen kommt, dann kommt er wirklich, nicht so ein Kinderkram wie bei uns in Mitteleuropa. Nein, partiell stürzt dann das Wasser buchstäblich vom Himmel, setzt den staubtrockenen Boden mit einer Regenmenge unter Wasser, die er nicht aufnehmen kann. Und so fängt dieses Wasser sofort das Fließen an. Jede Senke wird genutzt, jede abschüssige Fläche wird zum Transporteur.

Du sitzt viele Kilometer weg von diesen Sturzbächen, siehst höchstens am Himmel eine Veränderung. Alles easy, denkst Du, keine Gefahr im Verzug. Das ausgetrocknete Flussbett vor Dir suggeriert Wüstenalltag. Stunden später plötzlich ein heftiges Rauschen. Was ist das denn? Blick nach oben, die Sonne lacht Dich an. Und dann kommt Bewegung in Dein Flussbett vor Dir. Wie aus dem Nichts schießt ein Sturzbach an Dir vorbei, wenn Du Glück hast. Wenn nicht, ist`s ne Flutwelle, leicht einen Meter hoch.

Fassungslos starrst Du in die alles mitreisenden Fluten. Ganze Bäume kommen vorbei, auch mal ein totes Tier. Und Du kapierst, wer hier ansagt. Die Natur ist hier immer noch der Chef…

Dein Reiseplan gerät aus den Fugen, Pisten und Furten sind in minutenschnelle unpassierbar geworden, oft auf Tage hinaus. Du hängst fest, irgendwo zwischen zwei bis vorhin so harmlos erscheinenden, trockenen Flussbetten. Und Du lernst, den Faktor Zeit anders wahrzunehmen, denn Dein Schönwetterplan ist nichts mehr wert.

Ganz Schlaue nutzen die landschaftlich oft herrlich einladenden Flussbette zum Campen. Klasse Idee, ist ja trocken, kein Wölkchen am Himmel. Wie heißt es so schön? In der Wüste ertrinken mehr Menschen als das sie verdursten. Du fängst an, den Sinn dieses Spruches zu verstehen…

Am nächsten Tag ist alles wieder gut, Der Fluss ist durch, das mitgerissene Allerlei weg, und Dein Wagen passiert die anvisierte Furt mit Leichtigkeit. Bis zum nächsten Schauer. Irgendwo im Hinterland…

 

Tabaluga…

Ich steige in die Eisen, „Manni“ knickt vorne ein, kommt fast augenblicklich zum Stehen, Conny küsst fast die Frontscheibe. „Ein Chamäleon!“, rechtfertige ich meine scheinbar hirnlose Vollbremsung. „Hoffentlich bin ich nicht drüber gerollt!“

Wir steigen aus, gemächlich erklimmt es gerade einen dürren Busch am Pistenrand. Die schnellsten sind sie ja nicht gerade. Und eigentlich ganz handsam und friedlich. Der aber nicht, der faucht uns an, schnappt mit seinen winzigen Zähnen nach meiner Hand. Keine Chance, schon sitzt er auf meinem Arm, schaut mit seinen rotierenden Augen aufgeregt in unabhängigen 270 Grad Umdrehungen.

„Komm, wir nehmen ihn mit, da lassen sich bestimmt tolle Fotos beim Insektenfangen machen!“ Conny bastelt aus einem leeren Rotweinkarton geschwind ein Terrarium, und schon fährt er im Fußraum mit. Chamäleons sind nicht ortsgebunden, also spielt es keine Rolle, ob wir ihn später ein paar Kilometer weiter wieder aussetzen.

Wir gestalten eine Fotobühne. Steine, Grünzeugs. Und fangen Insekten. Termiten, Heuschrecken, Spinnentiere. Drapieren sie als zappelnden Köder ins rechte Licht, setzen Tabaluga, wie unser neuer Hausfreund nun heißt, dazu. Und es funktioniert, scheinbar unbeteiligt fixiert er die zappelnden Leckereien mit einem Auge, mit dem anderen lässt er keinen Blick von uns. Blitzschnell schnellt seine klebrige Zunge weit heraus, stülpt sich über das Insekt und Schwupps, ist es auch schon verschlungen. Viel zu schnell für die unsere Kamera. Also nochmal. Und wieder. Aber keine Einstellung kann die Geschwindigkeit, mit der die Zunge hervorschnellt, perfekt einfangen, unglaublich! Aber bis er satt ist, gelingen Conny doch noch ein paar spektakuläre Aufnahmen.

Drei Tage lang füttern wir ihn, doch dann nutzt er einen unbeobachteten Moment und weg ist er…

 

Ist das hier noch auf der Erde?

Rot. Nein, nicht einfach nur rot. Rot in allen nur denkbaren Nuancen. Und Gelb. Auch in allen Schattierungen. Auch Schwarz. Und Braun. Ocker ist auch dabei. Nur Grün, das ist selten. Aber wenn es hervorbricht, von kurzen, aber heftigen Schauern zum Leben erwacht, dann explodiert es.

Tafelberge. Einer am anderen. Andere Berge mit lustigen Häubchen, unbezwingbare Schutthalden bis zum Fuß. Bergketten, im Abenddunst violett bis grau, bis zum Horizont. Unendlich. Dazwischen mal wieder ein Flussbett. Sandig, zerfurcht und übersät mit Treibgut. Riesige Findlinge, knorrige Bäume.

Endlose Ebenen, Steine wie hingekegelt, mal nur einige wenige, dann millionenfach gestreut. Plötzlich Sanddünen, dort wo Stein langsam zerbröselt. Kontraste. Und zwischendurch immer wieder mal ein einsamer Oryx, träge vor sich hin trottend, oder ein paar lustige Springböcke. Auch Bergzebras streichen manchmal umher, auf der Suche nach dem spärlichen Wasser, dem seltenen Grün.

Seit Tagen keine Menschenseele. Kein Geräusch, das nicht hierher gehört. Meist gar keines. Stille, die in den Ohren summt. Nur wir. Und das Nichts.

Wir sitzen auf einem exponierten Hügel, hoch über einem lebensfeindlichen Tal. Unsere Sinne kämpfen mit den Darbietungen der Natur, können sie kaum greifen. Zu fremd ist hier alles, so öde, aber doch voller Kraft. Die Sonne brennt alles Leben aus den Steinen; wenn sie sich hinter den bleichen Hügeln zurückzieht, atmen wir durch. Bevor uns der wohl unglaublichste Sternenhimmel in seinen Bann schlägt…

Es gibt nicht viele solcher Fleckchen auf unserer Erde. Das Desolation Valley gehört dazu…

 

Familienrunde…

Die Idee wurde beim gemeinschaftlichen Abendessen in Zwickau geboren. „Wir kommen Euch besuchen, mieten uns einen Camper mit Dachzelt und fahren zwei Wochen mit Euch durch Euer Namibia. Wir wollen mal sehen, wie Ihr so lebt da unten.“ Connys Bruder Markus samt Tochter Ella sind begeistert, Schwägerin Yvonne will sich den unbekannten Aufgaben (Campingpremiere, wilde Tiere, Buschtoilette, etc.) mutig stellen.

Wir treffen uns in Kamanjab, bisher ist alles glatt gelaufen. Und starten ins gemeinsame Abenteuer. Nie gesehene Landschaften begeistern die Drei, Giraffen und Zebras, Springböcke und Oryxantilopen am Straßenrand lassen sie immer wieder anhalten und staunen. Abends brutzelt das Filet auf dem Grill und der Rotwein geht weg wie nix.

Doch dann der erste Dämpfer! Sintflutartiger Wolkenbruch in der Khowarib-Schlucht! Der Wasserstand im Hoanib steigt und steigt, der im Dachzelt auch. Wir sitzen erst mal fest, breiten das Interieur des Campers in der Sonne aus, Markus versucht mit Silikon, Löcher abzudichten.

Es geht weiter, alles wieder gut. Sesfontein, Obias-Schlucht, Buschcamping mit Donnerbalken und Schakalgeheule. „Genau mein Ding“, schwärmt Markus, als er lässig in einem sandigen Flussbett den Track sucht, den Miet4x4 durchs sperrige Gelände prügelt. Ella navigiert, Yvonne sinniert immer wieder mal, ob es die richtige Entscheidung war, mitzukommen. Doch abends ist alles wieder im Lot, Ella spielt auf der Gitarre, leckeres Essen beruhigt und die Stimmung passt.

Dann Sturm. In den Sanddünen. Sand überall. Alles knirscht. Wohl dem, der im Laster reist. Dachzeltreisen ist eindeutig näher dran an der Natur, stellen die Drei fest. Stimmung ziemlich im Dünental. Arbeitet sich aber wieder hoch, bis zum nächsten Nackenschlag: Dauerregen, mitten in einer der trockensten Gegenden der Erde. Unglaublich, was die Drei alles erleben dürfen…

Wir frühstücken bei uns im Trockenen, passt. Danach cruisen im feuchten Sand, was die Reifen hergeben. Geil! Stimmungshoch! Danach rauf bis zum Gomatum, Purros. Hier trennen sich morgen unsere Wege wieder, die Drei müssen so langsam in Richtung Windhoek aufbrechen, haben noch ein paar Hotspots unterwegs zum Anlaufen. Wetter passt, alles im Takt.

Halb sieben Uhr morgens, mit lautem Rauschen ergießt sich der Gomatum in seinem bis dato trockenen Bett. Land unter. Überall. Die Fahrt über die Hauptpiste ist also dicht. Was tun? Ausweichpiste über die Berge. Doppelte Fahrzeit nach Sesfontein, am Himmel eine pechschwarze Wolkenmauer. Keine Zeit mehr zu verlieren, los geht’s!

Die Fahrt wird zum wahren Abenteuer! Stellenweise ist die Piste nicht mehr erkennbar, alles fließt. „Ich würde mal gerne durchs Wasser fahren“. Markus` Wunsch wird zum Dauerzustand über Stunden. Doch sie schaffen es, zumindest mal bis Sesfontein. Wir sind beruhigt, als wir am Abend Kontakt zu ihnen bekommen. Doch sie sitzen noch einen Tag fest, die Hoanib-Furt ist dicht, es dauert, bis sie sich mit dem Mut der Verzweiflung durch den noch reißenden Fluss wagen.

Jetzt ist alles wieder gut, die Saat ist gesetzt, zumindest bei Markus. Mal sehen, ob der Namibia-Virus erfolgreich eingepflanzt wurde…

 

Noch viel mehr Infos und Bilder findet Ihr wie immer im Tagebuch - click hier

 

Liebe Grüße an Euch alle

Conny & Tommy

steile Uferböschung am Huab
steile Uferböschung am Huab
unwirkliche Stimmungen...
unwirkliche Stimmungen...
tolle Farbenspiele in der Steinwüste
tolle Farbenspiele in der Steinwüste
Traumplatz...
Traumplatz...
stimmungsvolles Spiel der Natur
stimmungsvolles Spiel der Natur
Giraffen am Wegesrand
Giraffen am Wegesrand
irre Wolkenstimmung bei Purros