Die Region zwischen Hoanib und Hoarusib…

…ist eine der spektakulärsten Namibias. Fünf Tage wollen wir hier gemeinsam mit Doro und Marc und mit Anika und Rasso die Natur genießen.

überraschend grünes Hoanib-Tal
überraschend grünes Hoanib-Tal
Engstelle im Hoanib-Tal
Engstelle im Hoanib-Tal
Wüstenelefant bei akrobatischer Futterbeschaffung
Wüstenelefant bei akrobatischer Futterbeschaffung
viele junge Elefanten im Hoanib-Tal
viele junge Elefanten im Hoanib-Tal
Luftaufnahme von unserem Übernachtungsplatz by Marc Heinzelmann
Luftaufnahme von unserem Übernachtungsplatz by Marc Heinzelmann
Nachtlager in der Wüste
Nachtlager in der Wüste
unbegrenzte Freiheit...
unbegrenzte Freiheit...
spannende Pistenfahrt
spannende Pistenfahrt
scheinbar unendliche Weiten...
scheinbar unendliche Weiten...
Übernachtungsplatz im Hoarusib-Tal
Übernachtungsplatz im Hoarusib-Tal
Warum???
Warum???
gemischte Grillplatte im Etosha-Nationalpark
gemischte Grillplatte im Etosha-Nationalpark
Löwen beobachten aktiv das Geschehen am Wasserloch
Löwen beobachten aktiv das Geschehen am Wasserloch
Giraffen beim Trinken
Giraffen beim Trinken
Löwe pirscht Manni an
Löwe pirscht Manni an
einsamer Elefantenbulle beim Schlammbad
einsamer Elefantenbulle beim Schlammbad
Grrrr....
Grrrr....
mantoco 500 Tage on tour!
mantoco 500 Tage on tour!

…ist eine der spektakulärsten Namibias. Fünf Tage wollen wir hier gemeinsam mit Doro und Marc und mit Anika und Rasso die Natur genießen.

 

Sandige Spuren durch tiefe Täler zu den Wüstenelefanten

Bis heute kannten wir uns nur virtuell – seit vielen Monaten chatten wir miteinander, nun freuen wir uns auf ein persönliches Kennenlernen. Doro und Marc sind unsere Route ein Jahr vor uns gefahren, ihr Landrover parkt jetzt in Windhoek. Dort arbeiten Anika und Rasso an der deutschen Schule, ihren LKW haben sie dabei. Wir treffen uns am deutschen Fort in Sesfontein, spüren sofort: das passt! Eine erster Lagerfeuerabend im Hoanib-Tal, dann ein entspannter Erzähltag, Themen gibt es genug.

Schon der Start ist spektakulär. Ein schmales Seitental, das ausgetrocknete Flussbett schlängelt sich zwischen hohen Wänden hindurch. Der Sand ist tief, unsere Fahrzeuge mahlen sich schwerfällig durch das Gelände. Die Felsen weichen zurück, geben ein weites Tal frei, hohe Dünen an den steilen Bergen begrenzen den Horizont. Erste Giraffen gleiten elegant an uns vorüber. Dann tauchen wir ein in das Haupttal, sind überrascht, wieviel Grün sich noch zeigt. An mancher Stelle führt der Hoanib sogar noch etwas Wasser, genug, um der Natur das Überleben auch in der Trockenzeit zu sichern. Immer wieder kreuzen stattliche Oryx-Antilopen unseren Weg, huschen flinke Springböcke flüchtend vor den Motorengeräuschen in die Büsche.

Nach einer markanten Engstelle, die Felswände bieten keine acht Meter Durchschlupf, sind wir im inneren Hoanib-Tal. Und schon nach wenigen Augenblicken sehen wir sie: Wüstenelefanten! Es ist eine spezielle Art, die sich hier zuhause fühlt. Sie sind kleiner als die Steppenelefanten, haben sich der Umgebung angepasst. Immer mehr entdecken wir auf unserer langsamen Pirschfahrt, bleiben lange stehen und beobachten. Viele Jungtiere sind dabei, fast jede Elefantenkuh hat einen Frischling im Schlepptau. Ausgelassen und unvorsichtig tollen sie herum, sehr zum Leidwesen ihrer Mütter, die uns nicht aus den Augen lassen. Stunde um Stunde verstreicht, erst spät lösen wir uns von den Dickhäutern, wir müssen vor Einbruch der Dunkelheit einen Übernachtungsplatz suchen.

Den finden wir auf dem kahlen Hochplateau gleich nach der Ausfahrt aus dem Hoanib-Tal beim Brunnen von Amspoort. Und was für einen! Ein Panoramaplatz vom Feinsten, vor allem, wenn wir auf einem der umliegenden, niedrigen Hügel sitzen. Marc lässt seine Fotodrohne aufsteigen und bietet uns zusätzliche Einblicke auf diese fantastische Wüstenlandschaft. Viel zu schnell bricht die Nacht herein, in der unser Lagerfeuer noch lange gespenstige Schatten an „Mannis“ Außenwand zaubert.

Beim Frühstück entdecken wir auf der gegenüberliegenden Talseite Fahrspuren im weiten Dünenfeld zwischen den kahlen Bergen. Klar, da müssen wir auch hin. Wenig später ziehen unsere Reifen Spuren durch den jungfräulichen Sand. In herrlichem Auf- und Ab gleiten unsere Laster leichtfüßig um zerbröselnde Berge, treiben hinab in endlose Senken und ackern sich schwer schuftend tiefsandige Anstiege hinauf. Plötzlich versperrt uns eine riesige Taldüne die Weiterfahrt, wir müssen zurück. Doch wir finden ein passierbares Seitental, erreichen wieder die Hauptpiste.

In rascher Fahrt queren wir das öde Plateau am Rand der Berge, die uns zum Hoarusib-Tal geleiten. Im schönsten Nachmittagslicht tauchen wir in das zuführende Seitental ein, es wird immer schmäler und endet schließlich direkt am Hoarusib, der überraschend viel Wasser führt. Wir schlagen unser Lager auf, erklimmen einen der umliegenden Berge und lassen das Szenario auf uns wirken. Ein unglaublich schöner Tag verabschiedet sich in der hereinbrechenden Dunkelheit…

Bei Purros, einem erbärmlichen Nest hier im Nichts, verliert sich das Hoarusib-Tal in der weiten Ebene, bevor es zwischen goldgelben Sanddünen nach Norden hin erneut eine Fortsetzung findet. Starker Wind kommt auf, malträtiert uns mit wilden Böen, feiner Staub und dichter Sand nimmt uns Sicht und Vergnügen. Wir flüchten aus dem Flussbett, finden einen steinigen Einschnitt, der uns leidlich Schutz bietet. Giraffen ziehen an unserem Lager vorbei, dann kommt die Nacht.

Wir verabschieden uns, jeder zieht für die nächsten Wochen wieder seiner Wege. Doch es ist uns allen klar, wir werden uns schon bald wieder treffen, zu schön, zu harmonisch waren diese Tage hier draußen, um ihnen nicht eine Fortsetzung zu gönnen. Und uns...

 

Eine fast schon unglaubliche Erfahrung…

22.Juli, an der angolanischen Grenzstation in der Enklave Cabinda: der Zollchef  Kelson Zinga ist der Meinung, wir müssen eine temporäre Einfuhrgenehmigung für „Manni“ bezahlen, umgerechnet rund 23 Euro teuer. „Das haben wir noch von keinem Reisenden gehört!“ Er wälzt dicke Bücher, ruft in der Hauptstadt an, ist verunsichert ob unseres Protestes. „Doch, das ist schon richtig, das muss jeder bezahlen. Die Österreicher vor Euch haben das auch soeben bezahlt.“ Er findet allerdings die entsprechende Vorschrift nicht, und Luanda ruft nicht zurück. Er gibt auf. „Also gut, ich stemple Euer Carnet ab und lasse Euch fahren.“ Wir sind fast fertig, da klingelt das Telefon, die Hauptzollstelle in Luanda. „Das tut mir jetzt echt leid, aber die sagen, das müsst Ihr bezahlen, da auf Eurem Carnet Angola nicht mit aufgeführt ist.“ – „Aber schau, da sind doch viele afrikanische Länder nicht aufgeführt, aber alle haben es akzeptiert!“ – „Ja, stimmt schon, aber Luanda sagt…“ Grollend und meckernd bezahlen wir schlussendlich die 23 Euro. „Glaube mir“, schimpfe ich, „ich habe Recht, das hat noch nie ein Reisender bei der Einreise nach Angola bezahlen müssen. Ich bin Deutscher, ich bin korrekt, ich sage die Wahrheit! “ „Und ich bin Angolaner“, mahnt er, „und ich bin auch korrekt. Ich gehe der Sache nochmal nach. Wenn Du Recht haben solltest, dann zahle ich Dir Dein Geld wieder zurück!“ – „Wie soll das denn gehen?“ – „Ich habe einen Freund beim Zoll in Santa Clara an der Grenze nach Namibia, und der gibt Dir dann das Geld. Gib mir Deine Email, ich schicke Dir sofort meine Daten.“ Na, wer`s glaubt…

05.August, angolanischer Zoll in Santa Clara: wir zeigen dem Zöllner das Papier und erklären den Sachverhalt. „Ja, das Papier gibt es, aber wir haben es noch nie von einem Touristen verlangt zu bezahlen. Das Carnet genügt uns.“ Wie wir es uns schon dachten, an keiner anderen Grenze zu Angola, bei keiner Kontrolle unterwegs im Land wollte irgendjemand dieses Papier sehen.

13.August, ich schreibe eine Mail an Kelson Zinga und erinnere ihn an sein Versprechen, appelliere an seine „Correctness“. Ich biete ihm an, einem anderen deutschen Reisenden, der in Kürze bei ihm an der Grenze auftauchen wird, das Geld zu geben, da wir jetzt ja schon in Namibia sind und das mit seinem Freund an der Grenze nicht mehr funktionieren würde. „Das glaubst Du doch nicht wirklich, oder?“ lacht Conny mich aus. „Doch“, erwidere ich mit grenzenlosem Optimismus, „das ist jetzt eine Sache der Ehre zwischen uns. Du wirst schon sehen…“

27.August, wir bekommen eine Mail von Hartmut, dem deutschen Reisenden: „Habe Euer Geld bei der Einreise nach Cabinda erhalten.“ Wir sind baff. Total. Ein afrikanischer Zollbeamter hält Wort, verhält sich korrekt. Wir schreiben ihm, bedanken uns für sein Verhalten. Am liebsten würden wir ihn mit dem Geld zum Essen einladen…

 

Veterinär-Checkpoints in Namibia

Quer durch das Land zieht sich eine imaginäre Grenze, die das Farmland vom Buschland trennt. An den Straßen und Pisten, die diese Linie kreuzen, hat der Staat Veterinär-Checkpoints eingerichtet, zum Schutz gegen die Maul- und Klauenseuche. Hier kontrollieren meist korpulente Damen, unterstützt von Polizisten und als solche nicht immer ganz eindeutig zu erkennenden sonstigen Offiziellen, ob der Bordkühlschrank Fleisch und Wurstwaren, gleichgültig ob frisch, eingefroren oder vakuumverpackt beinhaltet. Ist dem so, dann werden diese von den meist korpulenten Damen ersatzlos eingezogen und anschließend vernichtet. (Böse Zungen behaupten allerdings, dass die kontrollierenden Damen nicht ohne Grund meist korpulent sind…).

Bei einem Expeditions-LKW stellt sich diese Kontrolle jedoch als überraschend schwierig heraus: „Morning Sir, Veterinärkontolle. Haben Sie Fleischprodukte im Kühlschrank?“ – „Nee, natürlich nicht, wir waren jetzt zwei Wochen im Busch unterwegs, unser Kühlschrank ist leer.“ (Fleisch und Wurstwaren lassen sich ja spielend in so einem LKW verstecken, wenn man weiß, wann so ein Checkpoint auftaucht…) – „Kann ich den Kühlschrank mal kontrollieren?“ – „Aber natürlich, bitte sehr…“ – Mit behändem Satz erklimme ich „Mannis“ Inneres, die Außentreppe bleibt unbemerkt in ihrem Versteck. Die auch hier etwas korpulente Dame runzelt fast unbemerkt die Stirn. „Wo ist er denn, der Kühlschrank?“ – „Na, hier drinnen, so drei Meter weiter hinten, in der Küche.“ – Sie kapituliert vor der 1,40 Meter hohen Einstiegshürde und weist einen jungen Mitarbeiter an, mir nachzufolgen. Flugs steht er auf dem Fußabtreter. „Bitte Schuhe aus!“ – Meine Anweisung überrascht ihn sichtlich. „Aber ich kann die Schuhe nicht ausziehen! “ (Warum, will ich lieber gar nicht wissen…) Er springt wieder runter, neben seine korpulente Chefin. „Also, so geht das nicht“, blafft nun diese, „unser Gesetz sagt, dass ich den Kühlschrank kontrollieren muss! Mit Schuhen!“ – „Das mag ja alles sein“, erwidere ich seelenruhig, „ aber hier drinnen bin ich das Gesetz, und das sagt, mit Schuhen kein Einlass!“ Sag`s, klettere hinunter, zucke mit den Achseln und schließe die Tür. „Ja, aber…“ – „Have a nice day, Mam…“, spring auf den Bock, fahre los und lass die ganze Veterinärmischpoke einfach stehen…

 

Von Löwen umzingelt

In angespannter Aufmerksamkeit gruppieren sich Giraffen, Strauße, Gnus, Springböcke, Kudus und Zebras mit respektvollem Abstand zum Wasserloch, immer bereit, sofort die Flucht nach hinten anzutreten. Ein sicheres Zeichen für Löwen in der Nähe! Und da sehen wir sie auch schon – vier männliche Junglöwen, die Mähnen erst schüchtern um den massigen Kopf gewachsen, besetzen sie lässig die Ufer des begehrten Nass. Sie fixieren uns, „Mannis“ Größe scheint eine gewisse Ratlosigkeit, aber auch Neugier auszulösen. Langsam erhebt sich einer nach dem andern, bewegt sich elegant federnden Schrittes auf uns zu, um uns herum. Fast könnten wir sie greifen, so nah schleichen sie um „Mannis“ Reifen. Nie lassen sie uns aus den Augen, ducken sich oft, fertig zum Sprung, um sich dann doch wieder zu entspannen. Wir sind buchstäblich umzingelt, könnten nicht aus dem Koffer aussteigen, so nahe sind sie uns. Fasziniert von dieser Begegnung beobachten wir uns gegenseitig, währenddessen die anderen Tiere die Gunst der Stunde nutzen, um ihren Durst zu löschen. Erst nach einer endlos erscheinenden Zeitspanne wenden sie sich wieder von uns ab, trollen sich zurück zum Wasserloch, verscheuchen alle anderen. Was für eine Begegnung!

 

Eine runde Sache!

Kaum zu glauben – seit unserem Re-Start Ende April letzten Jahres sind wir nun genau 500 Tage „on tour“! Und kein bisschen (reise)müde… Nach den intensiven Erlebnissen in West- und Zentralafrika freuen wir uns nun auf das entspannte Reisen hier im Süden. Die kommenden sechs Monate wollen wir ganz gemächlich durch Namibia und Südafrika tingeln, immer der Tierwelt auf der Spur, mal wieder Bergsteigen und Klettern, Freunde am Lagerfeuer treffen, Weinproben auf den bekannten Gütern genießen. Ein guter Plan…

 

Noch viel mehr Infos und Bilder findet Ihr wie immer unter „reiseberichte“ und dann „ tagebuch“.http://www.mantoco.com/reiseberichte/tagebuch/2015-mali-burkina-faso-elfenbeinkueste-ghana-togo-benin-nigeria-kamerun-gabun-repkongo-demrepkongo-angola-namibia.html

 

Liebe Grüße an Euch alle

 

Conny & Tommy

mantoco 500 Tage on tour!

mantoco 500 Tage on tour!