Durch Saudi Arabien in die Golfstaaten und den Oman

Auch diesmal bekommen wir nur ein dreitägiges Transitvisum, um den riesigen Wüstenstaat möglichst rasch zu durchqueren. Von wegen Öffnung für mehr Tourismus, da ist noch ein langer Weg zu beschreiten. Nach einem ersten, kurzen Aufenthalt in den Emiraten freuen wir uns jetzt auf den Oman, das perfekte Land, um viereinhalb Jahre Afrika mal sacken zu lassen…

durch die Berge bei At Taif in Saudi Arabien
durch die Berge bei At Taif in Saudi Arabien
jeden Tag: fahren, fahren, fahren...
jeden Tag: fahren, fahren, fahren...
Skyline von Abu Dhabi
Skyline von Abu Dhabi
große Auswahl auf dem Fischmarkt
große Auswahl auf dem Fischmarkt
Kamelmarkt in Al Ain
Kamelmarkt in Al Ain
Entspannung am Strand in Ras al Sawadi
Entspannung am Strand in Ras al Sawadi
Travellertreffen im Wadi Al Abyadh
Travellertreffen im Wadi Al Abyadh
Fahrt durch das Wadi Al Abyadh
Fahrt durch das Wadi Al Abyadh
herrliche Bergwelt und tolle Pisten im Al Akhdar Gebirge
herrliche Bergwelt und tolle Pisten im Al Akhdar Gebirge
Oase Balad Zeyt - wie im Bilderbuch
Oase Balad Zeyt - wie im Bilderbuch

Auch diesmal bekommen wir nur ein dreitägiges Transitvisum, um den riesigen Wüstenstaat möglichst rasch zu durchqueren. Von wegen Öffnung für mehr Tourismus, da ist noch ein langer Weg zu beschreiten. Nach einem ersten, kurzen Aufenthalt in den Emiraten freuen wir uns jetzt auf den Oman, das perfekte Land, um viereinhalb Jahre Afrika mal sacken zu lassen…

 

Im Transit durch Saudi Arabien

Die Millionenstadt Jeddah, das Tor Saudi Arabiens zur übrigen Welt, empfängt uns mit wuseligem Verkehr, mit einer gigantischen Ikea-Möbelhalle für die arabische „Billy“-Variante, mit McDonalds- und Starbucks-Filialen für die gesündere Ernährung und den ersten autofahrenden Frauen, die trotz massiv eingeengtem Gesichtsfeld dank verhüllenden Hajib sicher durchs Verkehrsgewühl cruisen. Auch in den Restaurants und Cafés sehen wir Frauen alleine oder in einer Gruppe quatschend und Shisha rauchend, das Kopftuch ist dabei bei mancher schon ganz schön weit nach hinten gewandert.

An der Tankstelle erleben wir eine Überraschung: der Dieselpreis hat sich in den letzten sechs Jahren verdoppelt! Der Liter kostet inzwischen unglaubliche zwölf Eurocent, für die verwöhnten saudischen Autofahrer eine schwer zu schluckende Pille. Aber selbst dieser Preisanstieg ist natürlich lächerlich, und so hat wohl jeder Saudi ein Auto, das er so ziemlich rücksichtslos im täglichen Kampf um die „Pole Position“ einzusetzen weiß.

In Riyad bauen sie gerade eine ultramoderne Hochbahn, die diesen Verkehrsirrsinn in Zukunft entlasten soll. Hier sind, wie in jeder größeren Stadt des Landes, gigantische Einkaufszentren entstanden, die denen in Dubai um nichts nachstehen. Völlig überfordert irren wir durch einen Supermarkt in der Größenordnung eines deutschen Megacenters. Nach den eher dürftigen Darbietungen afrikanischer Märkte müssen wir uns erst wieder daran gewöhnen, dass man viele Dinge plötzlich nur deswegen kauft, weil sie angeboten werden und nicht, weil man sie einfach nur braucht.

Fast alle Männer, mit denen wir Kontakt haben, unterhalten sich völlig unverkrampft mit Conny, ein vor Jahren noch undenkbares Verhalten. Und ein jeder würde sich sehr darüber freuen, wenn das Land sich endlich dem internationalen Tourismus öffnen würde. Aber dazu müssen erst noch die erzkonservativen wahabitischen Tugendwächter überzeugt werden…

 

Abu Dhabi…

…ist eine echte Boomtown. Das Emirat ist Herr über die gesamten Ölvorkommen der Scheichtümer am Golf, und dementsprechend herausgeputzt präsentiert sich die Metropole. Was für ein Kontrast zu den Hauptstädten in Afrika! Farbenfrohe, interessante Stadtarchitektur schafft eine stimmige Skyline, fleißige Asiaten sorgen für ein blitzsauberes Image. Die Geschäfte laufen, die kluge Politik der Herrscherfamilie sorgt für Wohlstand. So haben die jungen Emiratis genügend Zeit und Muse, mit ihren Boliden gelangweilt herum zu cruisen, denn zu tun haben sie ja nichts weiter, als das Geld der Väter auf den Kopf zu hauen. Gigantische Megamalls erfüllen jeden Konsumwunsch, Traumstrände locken zum Entspannen. Tut mal ganz gut, so eine Wohlfühlatmosphäre…

 

Oman – 1.Teil                                         Im Jebel Akhdar Gebirge

Der Gebirgszug des Hajar-Gebirges trennt die fruchtbare Küstenebene Batinah vom trockenen Wüstenland, zerschneidet den Oman buchstäblich in zwei ganz unterschiedliche Teile. Bis zu 3.000 Meter hoch ist vor allem der zentrale Bereich; das Jebel Akhdar Gebirge stellt eine markante Wetterscheide dar. Das Kalkgestein speichert das Wasser der Niederschläge und ermöglicht es den wenigen Bewohnern der abgeschiedenen Täler und Hochplateaus zu überleben. In den mühevoll angelegten Obstgärten und auf exponierten Terrassenfeldern gedeihen unzählige Früchte und reichhaltiges Gemüse.

Lange Zeit waren die winzigen Weiler inmitten unwirtlicher Hochgebirgsszenerien völlig isoliert, konnten nur über Maultierpfade erreicht werden. Erst vor wenigen Jahren wurden abenteuerliche Pisten in die kargen Berghänge gefräst, banden so die Menschen an die Neuzeit an. Schulen und Krankenstationen wurden gebaut, die ersten Besucher fanden den beschwerlichen Weg hinein in die Wadis.

Auch heute läuft das Leben hier kaum anders ab als noch vor einigen Jahrzehnten. Englisch spricht hier kaum jemand, die Landwirtschaft wird wie schon immer per Hand betrieben. Gastfreundschaft ist groß geschrieben, Einladungen zu Kaffee und Datteln sind an der Tagesordnung.

Doch seit unserem letzten Besuch hier vor nur sechs Jahren hat sich so manches verändert: Der Ausbau des Tourismus, Steckenpferd der omanischen Regierung, hinterlässt erste sichtbare Spuren. Täglich begegnen uns jetzt mehr Touristen als damals in vier Wochen. Geführte Offroad-Touren ziehen lange Staubfahnen hinter sich her, Wandergruppen bevölkern jeden noch so einsamen Bergpfad, Fotografen lichten alles ab, was ihnen vor die Linse kommt. Noch sind wir überall herzlich willkommen, winken uns Vorbeikommende freundlich zu, bringen uns Dorfbewohner Datteln und Früchte zur Begrüßung, wenn wir in der Nähe ihres Dorfes nächtigen. Aber wie lange noch…?

Tourismus ist wichtig, er öffnet Horizonte auf beiden Seiten. Doch er verändert auch nachhaltig, vielerorts hat er auch zerstörende Wirkung. Hoffen wir, dass sich der Oman und seine herzlichen Menschen davor bewahren können…

 

Mehr Infos und Bilder findet Ihr wie immer im Tagebuch ab 17. Februar - click hier

 

 

Liebe Grüße an Euch alle

Conny & Tommy

Blick in die Berge mit den Oasendörfern
Blick in die Berge mit den Oasendörfern
Piste durch das enge Wadi Nakhar
Piste durch das enge Wadi Nakhar
unser Traumplatz mit Privatpool im Wadi Nakhar
unser Traumplatz mit Privatpool im Wadi Nakhar
Jebel Shams View Point - unser wohlbekannter Übernachtungsplatz an der Panoramakante
unser wohlbekannter Übernachtungsplatz an der Panoramakante
unter uns das Wadi Nakhar
unter uns das Wadi Nakhar
der Regen zaubert einen herrlichen Regenbogen
der Regen zaubert einen herrlichen Regenbogen
Travellertreffen im Wadi Al Abyadh