Die zentralasiatischen Staaten – Zentrum der historischen Seidenstraße

Wer kennt sie nicht zumindest vom Hörensagen. Seit den Tagen von Marco Polo ist die geheimnisvolle Seidenstraße Ziel unzähliger Expeditionen geworden. Heutzutage ist eine Reise durch diese Region eine interessante Begegnung mit den historischen Handelsplätzen der damaligen Zeit.

Chor Bakr - der alte Muezzin füttert seine Tauben
Chor Bakr - der alte Muezzin füttert seine Tauben
historisches Buchara mit dem bekannten Minarett
historisches Buchara mit dem bekannten Minarett
Minarett und Kalon Moschee in Buchara
Minarett und Kalon Moschee in Buchara
Blick auf die Medrese Mir Arab
Blick auf die Medrese Mir Arab
das Denkmal für Timur Leng vor den Resten des Ak-Sarai Palastes
das Denkmal für Timur Leng vor den Resten des Ak-Sarai Palastes
Eingang zum Mausoleum des Timur Leng in Samarkand
Eingang zum Mausoleum des Timur Leng in Samarkand
am weltberühmten Registon Platz in Samarkand
am weltberühmten Registon Platz in Samarkand
endlich in die Berge nach Tadjikistan: idyllischer Platz am See
endlich in die Berge nach Tadjikistan: idyllischer Platz am See
Wanderung entlang der sieben Seen
Wanderung entlang der sieben Seen
wunderbare Landschaftseindrücke im Tal der sieben Seen
wunderbare Landschaftseindrücke im Tal der sieben Seen
Wandern durchs Paradies...
Wandern durchs Paradies...
...an den Kulikalon Seen
...an den Kulikalon Seen
glasklares Wasser läd ein zum kühlen Bad
glasklares Wasser läd ein zum kühlen Bad
strahlend weiße Gletscherabbrüche im gleißenden Sonnenlicht
strahlend weiße Gletscherabbrüche im gleißenden Sonnenlicht
Idylle im Blumenmeer vor schroffen Gipfeln
Idylle im Blumenmeer vor schroffen Gipfeln
traumhaft gelegener Czukurak Lake
traumhaft gelegener Czukurak Lake

Wer kennt sie nicht zumindest vom Hörensagen. Seit den Tagen von Marco Polo ist die geheimnisvolle Seidenstraße Ziel unzähliger Expeditionen geworden. Heutzutage ist eine Reise durch diese Region eine interessante Begegnung mit den historischen Handelsplätzen der damaligen Zeit.

 

Buchara, Shahrisabz, Samarkand – Glanzvolle Städte einst mächtiger Reiche

Das in einer großen Oase der Kisilkum-Wüste gelegene Buchara war einst ein bedeutender Knotenpunkt der Seidenstraße. In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten wurde Buchara reich und bedeutend, weil die Seidenstraße die Stadt mit China, Indien und Rom verband. Die Stadt erlebte so zwei Blütezeiten: im 9. Und 10. Jahrhundert unter den Samanidenherrschern, sowie im 16. Jahrhundert, als die heute noch zu bewundernden Moscheen und Medresen, darunter vor allem die Mir-i-Arab-Medrese, und auch die charakteristischen Marktkuppelbauten entstanden. Das Wahrzeichen Bucharas, das 46 Meter hohe Kalan-Minarett und das Mausoleum des Ismael Samani überstanden als einzige historische Gebäude den Mongolensturm unter Dschingis Khan von 1220.

Der turkomongolische Herrscher Timur Leng, bekannt unter dem Namen Tamerlan, machte Shahrizabz, eine der ältesten Städte Zentralasiens, neben Samarkand zu seiner Residenz. Er wurde hier 1336 geboren, und bis zum Niedergang des Timuridenreiches im späten 15. Jahrhundert blieb sie ein Zentrum der Macht. Eine vier Kilometer lange Mauer sicherte die axial angelegte Stadt. Ihren persischen Namen erhielt die Stadt aufgrund ihrer ausgedehnten Gärten, in denen noch heute die Reste des alten Palastes Ak-Sarai, die renovierte Kok-Gumbaz-Moschee sowie mehrere Mausoleen zu bewundern sind.

Samarkand schließlich, der mit bis zu einer halben Million Menschen weitaus bevölkerungsreichsten Stadt der damaligen Zeit, glänzt auch heute noch durch Meisterwerke islamischer Kunst und Kultur. Schon als Alexander der Große 329 v.Chr. hier vor den Toren stand, war die Stadt von überregionaler Bedeutung. Ab dem 1. Jahrhundert, als die Seidenstraße sie zum Handelszentrum machte, wurde sie immer wieder zerstört und wieder aufgebaut, bis ihr schließlich Dschingis Khan im Jahre 1220 den Rest gab. Erst als Timur Leng 1369 Samarkand zu seiner Hauptstadt machte, erhob sie sich zur Metropole der damaligen Epoche. Er beauftragte die besten Künstler, Baumeister und Wissenschaftler seiner Zeit, und im Laufe der folgenden beiden Jahrhunderte entstand unter ihm und seinen Nachfolgern die prächtigste Stadt Zentralasiens, in dessen Zentrum die Medresen Ulugh Beg, Tilla-Kari und Sher-Dor den Registan-Platz zum berühmtesten Ensemble islamischer Baukunst gestalten. Aber auch weitere, großartigen Bauwerke wie die Bibi-Khanum-Moschee und das Gur-e-Amir-Mausoleum, in dem Timur Lengs Sarkophag steht und seine Söhne und Enkel sowie sein wichtigster Lehrer und einige Minister bestattet sind, prägen das historische Stadtbild.

 

Timur Leng…

…genannt Tamerlan, der Lahme, lebte von 1336 bis 1405. Er stammte aus einer turkomongolischen Dynastie und eiferte seinem großen Vorbild Dschingis Khan nach. Mit seinen grausamen Reiterkriegern unterwarf er schließlich alles zwischen dem Ganges in Indien und dem östlichen Mittelmeer. Dieses gewaltige Reich versuchte er mit roher Gewalt zu beherrschen, allerdings fehlte ihm dabei die politische Klugheit seines großen Vorbilds. Seine Nachfolger konnten das Großreich deswegen nicht lange beherrschen und so zerfiel es schon bald nach seinem gewaltsamen Tode in viele Einzelteile und wurde letztlich eine leichte Beute nachfolgender Dynastien.

 

Turkmenistan und Usbekistan

Als vor dreißig Jahren mit dem Zerfall der Sowjetunion die zentralasiatischen Staaten wieder unabhängig wurden, sicherten sich einflussreiche Familien die Macht und gaben sie bis heute nicht mehr aus den Händen. So entstanden Diktaturen, deren Führer dank reichhaltiger Öl- und Gasvorkommen unermesslich reich wurden. Am Volk und an der Infrastruktur dagegen fließt der Geldstrom jedoch nahezu unbemerkt vorbei. Marode Straßen, völlig unzureichendes Gesundheitswesen, hohe Arbeitslosigkeit, bröckelnde Bausubstanz – die Staaten zerfallen, während sich die Herrscherfamilien bereichern.

Die Menschen sind eingeschüchtert, nie haben sie demokratische Verhältnisse kennen gelernt. Jeglicher Ansatz eines Gespräches über die Situation in den Ländern wird sofort abgeblockt, man spürt die Angst vor der Staatsmacht. Kritik zu üben ist gefährlich, Tausende sind irgendwo in den Katakomben der Machthaber verschwunden und nie wieder aufgetaucht. So fügen sich die Menschen ihrem Schicksal, halten den Mund und ducken sich weg, so wir sie es unter den mittelalterlichen Herrschern, unter den russischen Zaren und den sowjetischen Kommunisten gewohnt waren. Für sie hat sich also nicht wirklich viel verändert…

 

Wandern in den Fann Mountains

Im nordwestlichen Tajikistan, eingezwängt zwischen Usbekistan und Kirgisistan, prägen die schroffen Gebirgszüge der Zeravashan Range das Landschaftsbild. Man wähnt sich in den Dolomiten, so gleicht sich das Bild der bis zu fast 5.500 Meter aufragenden Spitzen über den lieblichen Tälern, in denen Gletscherseen und grüne Matten paradiesisch schöne Flecken schaffen. In den Fann Mountains, in drei dieser wundervollen, von der Natur geschaffenen Täler, gehen wir ausgiebig wandern.

Seven Lakes: Gespeist von den Viertausendern der Umgebung, füllen sich sieben in tiefe Täler eingebettete Seen unaufhörlich mit Wasser. In sieben Stufen hat eine urzeitliche Gletscherzunge malerische Becken geschaffen, die heute dieses lange Tal gestalten. Drei bei Überflutung des oft abenteuerlich angelegten Fahrweges von der Welt abgeschnittene Dörfer zwängen sich zwischen Wasser und Berghänge. Wir wandern entlang der fünf oberen Seen hinauf bis zum von bunten Blumenwiesen umgebenen, siebten See. Romantischer geht es kaum noch, so schön ist es hier oben!

Kulikalon Lakes: Eine spannend angelegte Piste bringt uns hoch zum Basecamp, dem Artuch Alplager. Von hier aus starten wir zu einer Rundtour. Über einen Steig entlang dem munter rauschenden Urech erreichen wir binnen zwei Stunden ein wahres Paradies! Ein fast kreisrundes Plateau, bestückt mit einem Dutzend Seen, die alle miteinander durch plätschernde Bäche verbunden sind. Türkis und dunkelbau schimmern sie in der gleisenden Sonne, umgeben von kräftig grünem Buschwerk und weichen Wiesen. Hoch über dem Ganzen hängen grellweiß blendende Gletscherabbrüche auf glattem Fels, drohen jeden Moment donnernd in die Tiefe zu stürzen. Die bizarren Gipfel sind noch schneebedeckt, der stahlblaue Himmel wölbt sich über uns, kein Wölkchen trübt das Farbenspiel der Natur.

Iskander Kul: Ein milchig grüner Gletschersee inmitten steil aufragender Flanken füllt das gesamte Tal. Mächtige Felswände zeugen von urgewaltiger Veränderung, noch deutlich ist die einstmalig viel höher liegende Wassergrenze zu erkennen. Wie ein Sporn ragt eine markante Halbinsel in die Wasserfläche hinein, wir sitzen auf deren Spitze, 360° Panorama, nichts versperrt den Blick. Zu unseren Füßen die Wochenendvilla des Präsidenten, doch wir dürfen ungestört genießen, undenkbar in den meisten Ländern. Wanderungen in die anschließenden Täler ergeben immer wieder neue Einsichten, die Besteigung der Berge hier ist nicht wirklich erstrebenswert, bröckeliges Gestein erhöht das Unfallrisiko.

 

Noch viel mehr Infos und Bilder findet Ihr wie immer im Tagebuch ab 30.Juni - click hier

 

 

Liebe Grüße an Euch alle

Conny & Tommy

berühmter Registon Platz in Samarkand