Der neuerliche Besuch in Südafrika…

…beginnt bald ganz anders als geplant, denn „Manni“ macht uns einen unangenehmen Strich durch unsere Rechnung. Und sorgt selbst für eine Gewaltige. Aber zunächst…

oranges Blütenmeer im Namaqualand
oranges Blütenmeer im Namaqualand
bunter Blütenteppich
bunter Blütenteppich
auch die Tiere genießen den Frühling
auch die Tiere genießen den Frühling
Wildblumen in allen Farben
Wildblumen in allen Farben
Morgenstimmung in den Cederbergen
Morgenstimmung in den Cederbergen
Tölpelkolonie in Lambertsbay
Tölpelkolonie in Lambertsbay
Balzzeit bei den Kap-Tölpeln
Balzzeit bei den Kap-Tölpeln
abwechslungsreiche Bergwelt rund um Kapstadt
abwechslungsreiche Bergwelt rund um Kapstadt
Kap-Uhu
Kap-Uhu
Koenigsgeier / Sarcoramphus papa
Koenigsgeier / Sarcoramphus papa
Affeninvasion - Jagd nach dem Apfel
Affeninvasion - Jagd nach dem Apfel
Pinguine in Simon´s Town
Pinguine in Simon´s Town
turtelnde Pinguine
turtelnde Pinguine
die letzte Zugfähre Südafrikas
die letzte Zugfähre Südafrikas
mit Muskelkraft über den Fluss
mit Muskelkraft über den Fluss

…beginnt bald ganz anders als geplant, denn „Manni“ macht uns einen unangenehmen Strich durch unsere Rechnung. Und sorgt selbst für eine Gewaltige. Aber zunächst…

 

…Flower-Power im Namaqualand

Im kargen Nordwesten Südafrikas, zwischen der Lebensader Oranje und dem eiskalten Atlantik, begrenzt von den Wüsten der Karoo und den bröckelnden Cederbergen, erwacht jedes Jahr im Frühjahr ein Wunder der Natur: Der ausgetrocknete Wüstenboden explodiert förmlich nach den ersten Regenfällen der Saison. Millionen winziger Pflanzen und strahlend bunter Blüten überziehen fast über Nacht die mausetot erscheinenden, steinigen Flächen. Über 4000 verschiedene Pflanzenarten erwachen und lassen die gesamte Region in einer nie erwarteten Farbenpracht erstrahlen.

Wie verwandelt präsentieren sich nun ganze Ebenen in Weiß, Gelb und Orange, leuchten Berghänge in Rot und Blau. Was für ein Schauspiel! Die Köpfchen der Blüten wandern tagsüber mit der Sonne, sie recken ihre Stengel immer in Richtung der wärmenden Strahlen. Dieser unglaubliche Blütenteppich gibt der sonst fast trostlosen Landschaft für einige wenige Wochen eine beschwingte Stimmung, wir werden mitgerissen von der Leichtigkeit der Farben. Stundenlang wandern und sitzen wir zwischen dieser tropischen Flora.

Einige Tage später erfahren wir von den Bewohnern, dass dieses Jahr die Blüte sehr viel geringer mangels ausreichendem Regen ausgefallen ist. Wie mag es hier blühen in guten Regenjahren…?

 

Ein kapitaler Getriebeschaden und ein tolles MAN-Team

Es scharrt. Und klingelt immer wieder mal. Irgendetwas schabt aneinander. Ein Check schafft schnell Gewissheit: die Geräusche kommen eindeutig aus dem Getriebegehäuse! Na prima! Noch lassen sich die Gänge problemlos einlegen, nur beim Loslassen der Kupplung und beim Fahren in den unteren Gängen nehmen die Geräusche schnell unangenehm zu.

Wir stehen in Lamberts Bay, rund 300 Kilometer nördlich von Kapstadt in der Pampa. Was also tun? Wir entscheiden uns, entlang der Küste nach Süden zu fahren. Den ganzen Tag hängen unsere Ohren am Getriebe, bzw. an den Geräuschen, die von dort kommen. Am Abend ist klar, wir müssen auf direktem Weg zu MAN, denn in den ersten vier Gängen klingt es, als ob Metall zerrieben wird. Unter Missachtung jeglicher Stoppschilder erreichen wir nahezu permanent im fünften Gang fahrend am nächsten Tag die Werkstatt.

Dort wird schnell klar, da ist wohl eine ganze Menge geschrottet. Das Getriebe wird ausgebaut und zu ZF, dem Getriebehersteller gebracht. Nach deren Meinung könnte eine zu schwache Antriebswelle den Belastungen nicht gewachsen gewesen sein. Wie auch immer, es muss ein neues Getriebe aufgebaut werden, allerdings muss die passende Antriebswelle erst aus Deutschland eingeflogen werden.

Die Mannschaft von MAN, allen voran deren Werkstattchef Asher Williams, bemüht sich wirklich nach Kräften, uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Wir dürfen im Hof in „Manni“ Quartier beziehen, haben Strom, Wasser und Toilette zur Verfügung und bekommen jederzeit ein Auto mit Fahrer angeboten, sollten wir irgendwo hin wollen. Asher schlägt für uns 50% Kulanz für das Getriebe bei MAN heraus, bei einem Fahrzeugalter von vierzehn Jahren beileibe keine Selbstverständlichkeit, und bietet uns zusätzlich an, den gesamten Aus- und Einbau des Getriebes ohne Berechnung zu machen.  Und auch auf die neue Kupplungsscheibe gibt er uns noch einen Rabatt!

Zwei Wochen später rollt „Manni“ wieder! Ein ganz herzliches Dankeschön an das tolle Team von MAN, die sich wirklich alle Mühe gegeben haben. Wir können diese Werkstatt mit bestem Gewissen weiterempfehlen.

 

Whale-Watching

„Schau mal, dort hinten, da ist ein dunkler Schatten im Meer. Da ist einer, nein sogar zwei!“ Nachdem wir uns den dritten Tag hintereinander die Augen aus dem Kopf gucken nach den gewaltigen Meeressäugern, scheint uns nun das Glück doch noch hold zu sein. Eigentlich ist jetzt Hochsaison für die Wale, sie kommen regelmäßig hierher zum Kalben. Doch wo sonst um diese Jahreszeit Dutzende ihr interessantes Spiel mit den Wellen treiben, verirrt sich gerade mal der Ein oder Andere hierher. Und der Eine vor uns ist auch noch ein fauler Sack – kein Springen und Schwanzschlagen ist zu erkennen, lediglich Luft bläst er steil in die Höhe. Ansonsten liegt er träge wie ein Stück Treibholz im rauen Wasser.

Wir sitzen auf den blendend weißen Sanddünen im De Hoop National Reserve. Stürmischer Wind treibt uns die scharfkantigen Sandkörner wie Nadelstiche ins Gesicht. Unten an der Wasserlinie bläst uns der Sturm fast aus den Schuhen, salzige Gischt treibt über den Strand. Drei Stunden harren wir aus, dann ist gut. Nicht mal zu einem Foto hat es gereicht, bei den Verhältnissen ist Materialschonung angesagt, die Kamera bleibt im „Manni“.

Als Ersatz für Euch gibt’s dafür mal wieder ein paar lustige Pinguinbilder aus Simon`s Town und viele bunte Vögel von der „World of Birds“ in Hout Bay.

 

Die letzte Ziehfähre Südafrikas

Behäbig schlängelt sich der Breede River durch sein tief eingegrabenes Bett, oberhalb der steilen Ufer reiht sich Feld an Feld, soweit das Auge reicht. Wie hingewürfelt ducken sich einfache Farmen in den Schatten hoher Bäume, blecherne Windräder drehen sich langsam in der leichten Brise. Eine weit sichtbare Staubfahne kündigt ein einsames Fahrzeug an.

Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein, hier im Hinterland. „Manni“ schiebt sich vorsichtig die steile Abfahrt nach Malgas hinunter, ein verschlafenes Nest unten am Fluss. Doch der Weiler ist immens wichtig für die ganze Region, denn hier ist die einzige Möglichkeit auf hundert Kilometer, den Breede River zu überqueren. Doch keine Brücke ist hier über das friedliche Wasser geschlagen, nein, die letzte Ziehfähre ist es, die uns den Übergang ermöglicht.

Wir sind die einzigen Reisenden am Anleger. Die kleine Fähre liegt gerade am anderen Ufer, die beiden Fährleute sehen uns kommen und machen sich daran, die Fähre über den Fluss zu ziehen. Dazu schlingen sie eine Kette um das Spannseil, das parallel zur Fähre verläuft, hängen sich in den daran befestigten ledernen Schultergurt und ziehen so mit reiner Muskelkraft die Fähre langsam zu uns hinüber. Mal sehen, ob das mit „Mannis“ rund zehn Tonnen dann auch noch so einfach geht…

Sie winken uns an Bord, wiegen bedächtig den Kopf ob „Mannis“ Größe und Gewicht – „…das wird aber teuer…“ – und fordern dann lachend ganze drei Euro von uns. Sie legen sich ins Zeug und ganz langsam kommt Bewegung in die Sache. Einmal in Schwung, geht es nun ganz leicht, und wir gleiten ruhig auf dem Wasser dahin. Die Jungs haben dabei genug Zeit, mit uns einen ausgiebigen Schwatz zu halten.

Viel zu schnell sind wir am anderen Ufer, verabschieden uns lachend von den Beiden und entschwinden in einer Staubfahne…

 

Noch viel mehr Infos und Bilder findet Ihr wie immer unter „reiseberichte“ und dann „ tagebuch“ - click hier

 

Liebe Grüße an Euch alle

 

Conny & Tommy

sensationeller Blick vom Chapmans Peak

sensationeller Blick vom Chapmans Peak